35. Bucket list

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Es war unangenehm.
Katsuki konnte nichts dazu sagen.

Er verstand nicht, was in Izukus Kopf vorging und vielleicht würde er es auch nie verstehen können.
Doch er wollte ihm helfen.

Er wollte seinen besten Freund retten.

"Da. Trag was ein." Sagte er, als sie sich am folgenden Tag noch einmal trafen.
"Eine Bucket liste?"
Fragte Izuku überrascht, als er den bereits vorbeschriebenen Block entgegennahm.

"Du bist so versessen darauf zu sterben, dann musst du wohl in den nächsten Tagen alles tun, was du schon immer tun wolltest.
Eine Seite für jeden deiner Wünsche.
Schreib auf jede Seite wie du es erledigt hast."
Erklärte ihm Katsuki.

"Bist du Therapeut geworden?" Fragte Izuku mit hochgezogener Augenbraue.

"Nein, aber das bringt mich auf die Idee, dich Zwangs einweisen zu lassen."

"Wenn du das tust, jage ich dich in die Luft." Knurrte Izuku, der noch etwas zu müde war, um zu erkennen, dass Katsuki scherzte.

"Entspann dich Izuku. Verdammte scheiße ey, aber denk mal darüber nach dir Hilfe zu suchen und jetzt komm mir nicht mit dem 'man kann dich nicht mehr retten' scheiß."
Meinte Katsuki und setzte sich auf die Bettkante.

Izuku saß immer noch mit seinem Schlafanzug in seine Decke gekuschelt da.
Er wollte gerade etwas entgegnen, da rollte Bakugo seinen Ärmel hinauf.

"Ich weiß nicht ob du das hören willst, aber ich habe dir etwas zusagen.
Mein Leben war scheiße. Ich war so oft kurz davor wegen diesem scheiß Arm aufzugeben.
Ich habe immer hinterher gehangen.
Immer der schwächste,
Immer der Letzte.
Auf mich würde immer Rücksicht genommen. Auf mich den Krüppel.
Bei Gott, wie oft war ich schon davor alles wegzuwerfen.
Ich hatte so oft die Chance sie alle zu töten, ihnen mit dem Arm, der mich in ihren Augen schwach machte, die Luft aus den Lungen zu drücken.
So oft hatte ich die Möglichkeit diesem Scheiß leben ein Ende zusetzten.
Diese Momente sind eine der vielen, in denen ich mir wünsche, dass ich es getan hätte, denn nun liegt auf mir die Last den Menschen zu töten, für den ich all die Jahre gekämpft habe."

Izuku hörte ihm aufmerksam zu.
Der blonde schien eine Art Reaktion zu erwarten.

Der Schurke biss sich auf die Lippe.
Es sah so aus, als würde er sich mit sich selber kämpfen und Bakugo hatte die kurze Hoffnung etwas in ihm bewegt zu haben.

Doch Izuku begann nur laut loszulachen.
Er lachte und lachte.
Ihm war selber nicht klar, was der Grund dafür war, aber er wollte Lachen.

Bakugo ballte die Fäuste.
In seinen Augen stand Wut.
Doch Izuku lachte einfach nur weiter.

Mit einem Wütenden Aufschrei stürzte sich Bakugo auf Izuku.
Der Mann hörte sofort auf zu lachen und schnappte nach Luft, als er seine Kehle faste und ihm die Luft abdrücke.

Katsuki drückte Izuku in die Kissen und schnürte ihm die Luft ab.
Izuku, völlig überrascht von der Attacke riss die Augen auf.

Die pure Aggression stand in seinen Augen, als er scheinbar nicht plante loszulassen.
Izuku griff ihn und versuchte seine Hände von seinem Hals zu bekommen, doch der blonde schien wie im Wahn.

Izuku riss sein Knie an sich rann und trat zu.
Eigentlich wollte er den Blonden in die Weichteile treten, aber er konnte nicht die Kraft aufbringen zu zielen und traf ihn mitten in die Magenkuhle.

Katsuki ließ ihn los und schreckte zurück.
Schwer atmend versuchte er sich wieder zu beruhigen.

Izuku versuchte seine Atmung wieder Unterkontrolle zu bringen.
Er war der erste der beiden, die ihre Position realisierte.
Bakugo saß auf ihm und hatte ihn völlig in die Ecke gedrängt.

Der blonde beruhigte sich und wurde sich auch ihrer Lage bewusst.
"Sorry." Murmelte er und lief rot an, als er zurückklettern wollte.

Izuku packte ihm aber am Shirt und zog ihn etwas näher zu sich.
"Das darfst du gerne nochmal machen, aber bitte, kill mich nicht dabei."
Er sagte diesen Satz so unschuldig, als würde er sich keiner Schuld bewusst sein, obwohl sie beide wussten, welche Hintergedanken er hatte.

Katsuki sah nicht amüsiert aus.
"Du bist ein unsensibler Bastard."

"Mhmmm deswegen magst du mich doch, oder?" Fragte er frech und kam dem Gesicht des blonden immer näher.

Katsuki riss sich aus seinem Griff und scheuerte ihm eine.
Izuku griff sich an die Wange, auf der sich Katsukis Fingerabdrücke, deutlich machten.

"Ich wollte dir helfen und hab mich dir geöffnet und du bist so drauf? Absolut wieder wertig." Sagte Katsuki und stand auf.

"Helfen was? Dann lass mich dir eins sagen Katsuki Bakugo, wenn du mir wirklich helfen willst, spiel dich nicht so auf, als würdest du mich kennen.
Ich bin nicht der von früher und werde es auch nie sein.
Du hast dich mir geöffnet, okay! Ich habe dich aber nicht darum gebeten, also warum sollte ich dafür dankbar sein.
Zu guter Letzt wolltest du mich gerade erwürgen und du regst dich über mich auf?"

Katsuki lief ihm Raum auf und ab und raufte sich das Haar.
"Ich will dir doch nur helfen!" Schrie er, ohne Izuku anzuschauen.

"Mir helfen?"
Der Mann hatte seinen Kopf gesenkt und sprach nur leise.
"Du willst nicht mir helfen. Du willst dir helfen, in dem du die Person zurückholst, die du einst kanntest. Nein, dass hier hat nichts mit mir zu denken.
Du bist nur einfach nur selbstsüchtig und hängst in der Vergangenheit.
Wach auf Katsuki, wir sind keine Kinder mehr!
Hör endlich auf dich so aufzuspielen und such dir 'ne Therapie, denn du bist nicht mehr ganz dicht."

Katsuki schrie.
Keine Worte, er schrie einfach nur frustriert.
Er rannte aus dem Raum und schlug die Tür hinter sich zu.

Izuku fragte sich im selben Moment, ob er nicht vielleicht zu weit gegangen war.
Immerhin war sein verhalten wirklich scheiße und er hatte mindestens einen genauso großen schaden wie Katsuki.

Doch als er ihm hinterher wollte, war Katsuki bereits verschwunden.
Izuku überlegte kurz, ob er ihn anrufen sollte, doch er entschied sich es nicht zu tun.

Die beiden standen sich eben doch nicht so nah, wie es voneinander geglaubt hatten.

Izuku schrieb ihm aber er eine Nachricht, damit er sich wenigstens nicht so fühlte, als hätte er ihn ganz allein gelassen.

Katsuki antworte ihm.

Schick mir ein paar Standorten von Schurken.

Izuku gehorchte Seufzend.
Solange Katsuki seinen Job machte, konnte Izuku das alles auch eigentlich egal sein.
Auch wenn er bezweifelte das kämpfen aus Frust eigentlich so das gesündeste war.

Da erkannte Izuku es.
Katsuki war genauso wie Dabi.

Natürlich nicht genau, aber wenn er ihn nicht im Zaum hielt, würde er ihn auch töten müssen.
Menschen, die nicht in der Lage waren, ihre Aufgaben richtig zu erführen mussten ausgelöscht werden.

Society's SacrificeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt