Kapitel 7

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Ich stand vor dem Spiegel und trug etwas Wimperntusche auf. Ich war zwar nicht komplett zufrieden mit dem Ergebnis, aber es sah auf jeden Fall besser aus als gestern. Ich war heute extra früher aufgestanden um mich hübsch zu machen, so ging das nicht weiter. Außerdem musste ich mich darauf vorbereiten wie ich Will und Yves heute die Geheimnisse entzapfen wollte und ich glaubte ich würde das gut hinbekommen. Ich schaute auf die Uhr, 11:35 Uhr. Ich hatte in dieser traumlosen Nacht tief und fest geschlafen, weswegen ich mal ausnahmsweise ausgeschlafen bin. Ich zog mich wie üblich an und lief zur Bushaltestelle. Wenn noch keine Gäste da sind würde ich es noch schaffen etwas Kaffee zu trinken und im besten Fall ein Donut in mich reinstopfen. Natürlich ein Schokodonut. Der Bus war komplett voll und ich musste stehen. Es war fast kein Platz mehr frei, nicht mal mehr zum stehen, aber dank meiner dünnen Gestalt konnte ich mich noch da rein quetschen. Die älteren Menschen, welche mit mir auf den Bus gewartet haben, mussten draußen bleiben. Irgendwie hatte ich Mitleid mit ihnen.

Irgendwann nach 20 Minuten kam ich an. 12:15 Uhr. Perfekt! Ich hatte noch eine viertel Stunde Zeit bis das Café öffnete. Vor der Tür war heute kein Zettel, ich kramte den Schlüssel aus meiner Tasche raus, schloß die Tür auf und ging rein. Amélia stand hinter der Theke "Hey Mac! Wie kommt es, dass du pünktlich da bist?" Schnell suchte ich nach einer Antwort in meinem Kopf "Ähm ... ich dachte ich esse hier noch etwas bevor wir auf machen." Den Teil mit, dass ich was essen will, weil ich Energie brauchte um meine Gabe frei zu setzten ließ ich getrost raus. Ich ging hinter die Theke, machte mir Kaffee, holte mir einen Schokodonut und setzte mich an Tisch 12, ganz nach hinten. Oh Gott schmeckte dieser Donut himmlisch! Kein Wunder, dass wir das beliebteste Café in der Uni waren. Ok es gab auch nur drei und eine Mensa, aber hey dass ist ja auch schon mal was. Ich beobachtete aus dem Fenster die Schülergruppe von Jungs, welche sie besonders cool fühlten. Sie standen draußen auf dem Parkplatz an ihren Autos. "Mac ich mach jetzt auf. Räum bitte deinen Tisch auf, es klingelt so gerade zur Pause und du weißt ja wie es dann ist, alle Schüler kommen reingestürmt. Also Hop Hop!", rief Amélia mir zu. Wie aufs Stichwort klingelte es zur Pause. Das Café wurde immer voller und voller. Ich übernahm meine Tische als ich Will alleine an Tisch 5 sitzen saß. Super! Einer weniger, dass heißt weniger Arbeit für mich. Da gab es nur ein Problem : Dieser Tisch gehörte mir nicht. "Äh Amélia? Ich kann Tisch 5 übernehmen.", sagte ich zu ihr. Sie musterte mich misstrauisch. "Und das hat welchen Grund?" "Nun ja, du musst ja noch alles hinter der Theke machen und dann noch die Tische. Einen kann ich dir ja wohl wegnehmen." , ich war echt die schlechteste Lügnerin des Jahrhunderts. Sie durchschaute mich und schielte rüber zu Tisch 5. "Ah ich verstehe.", sie machte eine Kopf Bewegung, als ob ich was von ihm wollte. Nun ja, auf eine bestimmte Art wollte ich das ja auch, aber nicht auf die, welche sie dachte. Ich lächelte leicht und ging zum Tisch. Amélia hat mir schon oft gesagt ich soll mir ein Freund suchen damit ich nicht mehr so alleine bin. Vielleicht hatte sie ja recht, aber jetzt musste ich mich konzentrieren. Ich überlegte ob ich eher freundlich sein sollte oder so als ob ich nicht mehr wüsste wer er ist. Ich entschied mich für eie Mischung daraus.
"Hey was kann ich dir bringen?", fragte ich. "Hey, Mac!", sagte er und zwinkerte mir zu. Verdammt sah er gut aus! "Kennt man sich?", ich versuchte, allerdings vergeblich, verwirrt zu klingen. Um seinen wunderschönen Lippen umspielte sich ein kleines Lächeln. Ich glaubte er hat mich erwischt "Ja, ich bin der der zu blöd ist eine Karte zu lesen.", jetzt versuchte er auch noch lustig zu wirken. Ich tat weiterhin so, als ob ich nicht wusste was er meinte. "Wir haben uns gestern am Louvre gesehen.", versuchte er weiter. Ich wollte ihn nicht nerven, deswegen stimmte ich ein. "Ah genau, Will stimmts? Was darfs sein?" "Eine Freundin zum mitnehmen bitte." Auch wenn der Witz ziemlich lahm war, musste ich mich ziemlich kontrollieren um nicht zu lachen. "Nein Spaß, ein Kaffee und ein Schinkenbaguetten, bitte.", fügte er später hinzu. Ich nickte und gab die Bestellung in der Küche ab. 5 Minuten später war es auch schon fertig. Ok Mac jetzt oder nie. Ich stolzierte zu Tisch 5. Kurz vor dem Tisch tat ich so als ob ich stolpern würde und schüttete den Kaffee auf Wills Rücken. Ok so war das nicht geplant, zum Glück war er nicht all zu heiß. "Oh Gott, dass tut mir so leid, warte ich holle einen Lappen!", rief ich und rannte hinter die Theke. Amélia war schon zu ihm geeielt um sich zu entschuldigen und so weiter. Irgendwie schien er kein Stück sauer zu sein, ich würde ausflippen! Ich schloss meine Augen, dachte an Will und schlüpfte in sein Kopf. Seine metall Wand ist etwas kleiner und dünner geworden. Mit aller Kraft versuchte ich gegen sie an zu kommen. Ich spürte wie mein Kopf anfing zu brummen. Das wird ziemliche Kopfschmerzen geben. Er hat gemerkt, dass jemand gegen seine Abschirmung ankommen wollte und machte sie wieder stabiler. Scheiße! Ich nahm noch einmal jede Kraft zusammen und stößte gegen seine Wand. Verdammt, es funktionierte nicht. Ich schlug meine Augen wieder auf. "Mac!", rief mich Amélia. Oh Gott sie war wütend, und wie. Ich nahm schnell ein Lappen und rannte zu ihnen zurück. "Das tut mir so leid.", irgendwie stimmte es ja auch. Amélia schaute mich wütend an. "Schon ok, ich geh dann mal. Ich sollte mich umziehen." Er ging weg ohne mich noch einmal anzusehen. War er jetzt etwa böse? Wusste er dass ich es war, die seine Abschirmung durchbrechen wollte? Wieso hatte ich solche Schuldgefühle? "Verdammt Mac!", rieß mich Amélia aus den Gedanken. Ich schaute verwirrt um mich herum als ich ihr böses Gesicht sah. "Weißt du was? Ich glaube du solltest dir erst einmal frei nehmen. In Moment ist es echt unmöglich mit dir zu Arbeiten. Es tut mir leid, aber ich will dich hier für die nächsten 3 Tage nicht mehr sehen.", mit diesen Worten verschwand sie in die Küche. Alle im Café starrten mich an und ich beschloß schnell zu verschwinden, bevor es noch peinlicher wird.

Secreting Mac [stopped]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt