14.

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Wo wäre der Mensch geblieben,
hätte er nicht zum Freund das Pferd.
Es hilft dir schon tausend Jahre,
kennst du überhaupt seinem Wert ?
Es trug dich geduldig über Berge,
zog dem Wagen und pflügte das Tal,
im Krieg half es mutig dir siegen,
wie oft litt es schmerz und Qual ?
Auf Rast und Ruh- wie du,
drum dank ihm die Treue,
lass ihm die paar Jahre,
Zeig ein Herz denn sie stehen ihm zu.
Doch wehe es ist krank geworden,
Weil der Mensch oft die Grenzen nicht kennt,
dann wird es verkauft und verlassen,
das Pferd, das er Freund so oft nennt.
Dann steht es zusammengetrieben,
verlassen in Markthalle 8,
sucht vergebens ein neues Zuhause
und wird dann zur Schlachtbank gebracht.
Mit Angst in den zu treuen Augen,
Beim letzten Weg voller Qual,
blickt suchend nach dir in die Runde
und wiehert dir ein letztes mal.

PferdesprücheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt