30.

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Ich sehe dich immer wieder, dein glänzender brauner Rumpf, kluge alte Augen, vom Licht schon etwas stumpf. Dein alter starker Rücken, auf dem du den Sattel trugst.
Jetzt hängt er verlassen da, niemand braucht ihn mehr.
Und deine Box ? Sie ist so leer.
Ich sehe deine Nüstern, sie bliesen mich warm an, ich kann nicht verstehen wie man sowas tun kann.
Du warst so schön, so stolz und doch so scheu.
Nun bist du nicht mehr da- verlassen dein Streu.
Ich nehme dein Halfter in die Hand und verwische darauf den Staub.
Du hast es zum letzten mal getragen, wer würde sowas wagen ?
Ich kann es nicht verstehen.
Ich habe dich so geliebt.
Ich habe nur das Halfter, es ist alles was mir bleib.
Dein tiefes warmes wiehern, es fehlt mir nun so sehr.
Sie haben dich getötet, nun kommst du niemals mehr.
Es ist schon lange her und es tut immer noch so weh.

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