(07.06.2023)
Ich liebe Filme und Bücher, das Theater und das Tanzen. Ich mag es Geschichten in meinem Kopf zu erfinden, es gibt mir die Möglichkeit das Leben zu haben, dass ich nicht habe. Ich kann mir ausmalen, wie es wohl ist, wenn ich Freunde hätte, mit denen ich über alles reden kann oder einen Freund, bei dem ich mich wohlfühle, genauso wie ich bin. Wie meine Zukunft aussehen könnte, wenn ich verschiedene Berufswege einschlage. In meinen Gedanken kann ich alles sein, was ich will. Anwalt, Künstler, Tänzer, egal was. Dort kann ich mir Orte schaffen, die ich als mein zu Hause kennenlerne, jede Nacht, in der ich mir diesen Ort vorstelle, lerne ich ihn besser kennen. Ich lerne mich besser kennen, denn so weiß ich, wie mein Traumleben aussieht. So kann ich mir Ziele setzen, um dort hinzukommen, wo ich bis jetzt nur in meinen Träumen existiert habe. Ich liebe es Filme anzusehen und Bücher zu lesen, weil meine Fantasie so Nährstoffe bekommt, wie mein Körper, wenn ich esse. Ich sauge die Bilder und Worte in mir auf und genieße ihre Gegenwart in meinem Leben. Auch wenn ich in meinem Leben unglücklich bin und es nicht schaffe die Person zu sein, die ich eigentlich sein möchte, kann ich es so doch ein Stück. Und für den Moment ist es in Ordnung für mich. Im Moment kann ich eine Prinzessin sein, die bis zu ihrem 15. Lebensjahr eine normale Schülerin aus San Francisco war, oder ein rebellisches Mädchen, das die Kunst der Literatur und die Schönheit der Musik erkennt, welches durch den Deal zweier Idioten ihre wahre Liebe gefunden hat. In dieser Welt kann ich alles sein, was ich will. Sogar glücklich in meinem eigenen Körper. Dort kann ich mich selbst lieben. Die Möglichkeit, ein Leben außerhalb dieser verkorksten Welt zu haben, das ist das Einzige, was mir noch die Stärke und den Willen gibt, nicht ganz aufzugeben. So behalte ich mir vor Augen, dass ich etwas habe, wofür es sich lohnt, etwas ganz allein für mich selbst zu machen.