Nachdem es Will besser ging, verlassen wir einige Tage später das kleine Dorf. Ich darf mich dem Reisetrupp anschließen.
Merlin überredete Arthur mich mitzunehmen.
Seine Gründe waren mir egal, so kam ich meinem Ziel näher.
Ich hielt mich auf der Reise stets im Hintergrund, blieb unauffällig. Versuchte zu helfen, wo ich konnte. Ich muss jedoch zugeben, dass ich mich sehr auf meine Magie und die moderne Technik verlasse.
Feuer machen ohne Feuerzeug und Magie... eine Herausforderung.
Ich beobachtete Merlin jedoch einige Male, wie er sich auch etwas mit Zauberei behalf.Nach einigen Tagen kamen wir in Camelot an. Das Schloss ist noch viel beeindruckender, als ich es mir vorgestellt hatte. In Vaters Erzählungen wirkte es nicht so... riesig.
Wir besuchten einige Male die Ruinen, aber mehr als ein paar überwucherte Steine war nicht mehr übrig.Erschlagen von der Erhabenheit des Ortes schaue ich mich um und drehe mich dabei einige Male im Kreis, bis ich über meine Füße stolpere und auf dem Boden lande.
Die umstehenden Ritter, finden meine Pirouetten, mit anschließendem Sturz so komisch, dass sie sich vor Lachen verbiegen. Merlin kommt mir zu Hilfe: „was machst du denn da unten?"
„Mir das Schloss anschauen?"
„Ah ja und das sieht man vom Boden aus Besser?"
Kurzerhand setzt er sich neben mich: „mh, ich weiß ja nicht."
„Merlin! Was tust du da?" Arthur klingt genervt, während ich mich vor Lachen kugele. Als mich jedoch der ernste Blick des Prinzen streift, verstumme ich sofort.
„Ich Helfe Alenja aufstehen."
„ahja, und das geht am besten, indem du dich auf den Boden setzt?" Amüsiert schüttelt Arthur den Kopf.
„Ja Sire, solltet ihr auch mal probieren!"
Merlin steht wieder auf, klopft sich die Kleidung aus und reicht mir die Hand.
„Merlin, Du bist so ein Idiot."
„... und ihr ein Dumpfschädel."
Grinsend lasse ich mich von Merlin mit etwas Zuviel Schwung hochziehen und lande in seinen Armen. Ich lächle meinen Vater warm an, er hatte mir von seinen Wortgefechten mit Arthur erzählt, es jetzt erleben zu dürfen, erfreute mein Herz.
Merlin hingegen reißt die Augen auf und gerät ins stottern, er schiebt mich etwas unbeholfen zur Seite. Ich brauche einen Moment, bis ich es verstehe. Schließlich sehe ich betreten zu Boden und entschuldige mich.
Merlin räuspert sich, während Arthur sich fast vor Lachen kugelt.
„Jetzt verstehe ich das, Merlin. Dann kannst du dich natürlich weiterhin auf dem Boden tummeln, allerdings erst nach deiner Arbeit."
Immer noch lachend, wendet sich der Prinz ab und geht auf die große weiße Marmortreppe, zu, welche ins Schloss führt.
„NEIN! So ist das nicht...", ruft Merlin ihm hinterher und folgt dem Prinzen.
Unbeholfen bleibe ich alleine im Schlosshof zurück, als auch Gwen und Morgana ins Schloss gehen.
Meine Gedanken schweifen mal wieder ab, bis ich meinen Namen höre und mich zu der Stimme umdrehe. Guinevere streckt ihren Kopf zur Tür raus, und winkt mich zu sich.
„Komm, der König will dich Sehen."
„Was?!?", meine Stimme überschlägt sie fast. Zu Uther wollte ich auf keinen Fall. Wenn ich die Kontrolle verliere, lässt er mich hinrichten.
Mit weichen Knien folge ich der Dienerin ins Innere des Schlosses.
Die Angst kriecht durch meine Glieder, wie eine Schlange, die langsam ihr Opfer erdrückt, als ich den Thronsaal betrete.„Mein Sohn hat mir berichtet, dass man euch in den Wäldern von Essetier gefunden hat. Ihr ward vollkommen alleine und dem Tode näher als dem Leben."
Die Stimme des Königs hallt durch den Thronsaal und lässt mich erzittern.
„Ähm, Ja Sire."
„Woher stammt ihr?"
So einfach die Frage scheint, so gefährlich ist sie für mich.
„Aerilon Sire", ich hoffe, meine Erinnerungen trügen mich nicht und der Ort liegt östlich des Waldes. „Mein Vater und ich waren auf dem Weg, unsere Waren zu verkaufen, als wir überfallen wurden. Er hat versucht die Banditen aufzuhalten, damit ich fliehen konnte."
Meine Stimme bricht ab und Tränen rinnen über meine Wange, als ich daran denke, wie Morganas Männer aus dem Wald stürmten und auf uns schossen. Ich konnte nur zusehen, wie mein Vater getroffen zu Boden ging, als der Zauber wirkte und mich in der Zeit versetzte.
Der König sieht mich betroffen an. „Du kannst hier bleiben, wenn du es wünschst und einer ehrbaren Arbeit nachgehen, solange du dich an unsere Gesetze hälst."
Ich verneige mich höflich: „Ja Sire. Danke Sire."
Nachdem der König sich abwendet ist es wohl vorbei und ich verlasse den Thronsaal so schnell ich kann, bevor meine Beine nachgeben.
Als ich um eine Ecke biege lehne ich mich an die Wand und atme einige Male tief durch. Ok, er wirkte jetzt gar nicht so böse wie in den Geschichten.
„Hey."
Erschrocken reiße ich meine Augen auf: „fuck! Du hast mich erschreckt!", fluche ich.
„Was?", Merlin sieht mich mit gerunzelter Stirn an.
„Entschuldige, ich... das..."
Hör auf zu stottern!
„Es tut mir leid, ich..."
weiß eigentlich gar nicht was ich sagen soll. Daher breche ich mitten im Satz ab und zeige ihm nur meine zitternden Hände.
Verständnisvoll nimmt Merlin meine bleichen Finger in seine. „Tief durchatmen, ich zeige dir wo du übernachten kannst und dann finden wir eine Arbeit für dich."
„Danke."
Ich folge ihm schweigend bis zu den Quartieren der Bediensteten. „Ruh dich erst mal aus. Morgen schauen wir dann ob wir eine bezahlte Arbeit für dich finden."
Dankbar für seine Hilfe verabschiede ich mich von ihm und schließe die Tür. Danach schaue ich mich in der kleinen Stube um. Ein Bett ein Tisch und eine Ecke zum waschen. Luxus ist anders. Aber es muss reichen.
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Merlin
FanfictionHi, mein Name ist Alenja. Ich bin die Tochter von Merlin dem Zauberer und Freya, der Herrin des Sees. Welcher See? Na Avalon natürlich! Heute glaubt man nicht mehr an Zauberei. Man zählt es alles in das Reich der Mythen und Legenden. Die Menschen ha...