30 - Mittwoch

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JEFF
Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug, stieg mir sofort ihr süßer Duft in die Nase. Zufrieden verstärkte ich meinen Griff um sie und zog sie noch ein wenig näher zu mir heran.

In ihrer Anwesenheit konnte ich einfach ich selbst sein. Ich, wie mich niemand kannte. Wie mich nicht einmal Aiden kannte. Einfach so wie ich früher war.

Plötzlich bewegte sie sich und riss mich somit völlig aus meinen Gedanken. Maddie drehte sich zu mir um und starrte mich mal wieder mit ihren wundervoll grünen Augen an.

Ohne ein Wort zu sagen zog ich sie noch näher zu mir und schloss schließlich auch den letzten Abstand zwischen uns, indem ich sanft meine Lippen auf ihre legte. Wie immer schmeckten sie einfach unfassbar gut...

"Maddie?", hörte ich plötzlich eine Mädchenstimme fragen. Erschrocken zuckte ich zusammen und fiel glatt vom Sofa. Ja, ich, Trottel, kam tatsächlich schmerzhaft auf dem Boden auf.

"Geht's dir gut?", hörte ich Maddie fragen, doch man konnte hören, dass zu kurz davor war in einen Lachflash auszubrechen.

"Ja, bestens", sagte ich murrend und rieb mir mal wieder mein Steißbein. Sowas musste auch immer mir passieren...

"Maddie?", hörte ich die Stimme erneut leise fragen. Ich wandte wie Maddie ihren Blick nach oben und erblickte Jazzy.

Natürlich.

Wer auch sonst sollte uns so früh stören...

Seufzend erhob sich Maddie, nahm Jazzy auf den Arm und verschwand mit ihr im Bad.

Ich richtete mich auf und setzte mich wieder aufs Sofa. Nachdenklich fuhr ich mir durch die Haare. Wieder einmal stellte ich mir die Frage aller Fragen...

Warum?

Warum sie?

Warum zur Hölle musste ich ausgerechnet bei ihr dieses Gefühl haben?

Dieses Gefühl von Anziehung, Verbundenheit und bedingungslosem Vertrauen. Das, was ich nie bei jemanden fühlen wollte.

Anfangs habe ich sie gehasst. Abgrundtief.

Doch jetzt... jetzt begann mein Körper jedes Mal, wenn sie in meiner Nähe war, verrückt zu spielen.

Ich hatte sie abstoßend gefunden und jetzt... jetzt konnte ich meine Finger nicht mehr von ihr lassen.

Sobald sie in meiner Nähe war, schlug mein Puls in die Höhe, mein Herz stolperte von links nach rechts und von der Anziehung, die ich ihr gegenüber empfand, wollte ich gar nicht erst sprechen.

Sie machte mich einfach unendlich verrückt. So verrückt, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte. So verrückt, dass ich all meine Vorsetze über den Haufen warf und sogar meinen besten Freund belog.

Schon hunderte Male war ich das schon durchgegangen und jedes Mal kam es auf das Gleiche heraus.

Ich hatte einfach absolut keine Ahnung.

Unweigerlich wanderten meine Gedanken zu vorgestern. Sofort kamen all die Erinnerungen, all die Bilder wieder hoch. Wie sie mich durch ihre grünen Augen angefunkelt hatte, wie sie geglitzert hatten, so voller Lebensfreude strahlten.

Ich musste nur meine Augen schließen und schon spielte sich das ganze wieder vor meinen Augen ab. Wie wir uns geküsst hattet, so sanft und dennoch stürmisch. Wie meine Haut unter ihren Berührungen gebrannt und gekribbelt hatte. Wie einfach alles in mir nach ihr geschrien hatte.

Seufzend schloss ich meine Augen und legte den Kopf in den Nacken.

Warum zur Hölle schaffte sie es, mich so zu verändern?...

sure neverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt