Kann ich noch etwas für dich tun?

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„Alles okay bei dir?", ein sanftes rütteln an meinen Schultern lässt meine Augen aufflattern und ich blicke in die dunkel braunen Augen von Adrian. Was war passiert? Hatte er mich identifiziert und zusammengeschlagen? Das würde keinen Sinn ergeben. Ich versuche vorsichtig mich aufzurichten doch in meinem Kopf dreht sich alles.

„Lola!" Diese aufgebrachte Stimme kannte ich. Zoe kam aufgeregt auf mich zu gelaufen und quetschte sich an Adrian vorbei. Er lies sie durch. „Was ist passiert?" Nicht fähig irgendwas zu sagen schaltet Adrian sich ein: „Sie hat das Gleichgewicht verloren und ist plötzlich zusammen gebrochen. Ich konnte sie so gerade eben auffangen. Das hat was mit zu wenig Schlaf zu tun. Wahrscheinlich ein Kreislaufkollabs."

Zoes besorgter Blick weicht von mir und richtet sich missbilligend auf Adrian : „Und du bist wer? Bist du Arzt oder so?" Adrin grinst: „Ich bin Adrian Kennwell und nein, ich bin kein Arzt. Eine Freundin hatte genau das gleiche heute. Wir waren zusammen im Krankenhaus. Es sind die gleichen Symptome. Lola, wenn ich das richtig verstanden habe, sollte mehr schlafen und mehr auf ihren Körper hören. Sonst endet das gefährlich." Eine Freundin? Hatte er mich, beziehungsweise Viola gerade als Freundin bezeichnet? Ich spürte wie ich rot wurde. Verdammt warum freute ich mich darüber dass dieser arsch mich als Freundin bezeichnete?

Erneut versuchte ich aufzustehen unf Zoe griff mir stützend unter die Arme: „Ich glaube du solltest für heute Feierabend machen Lola. Ich werde mit Fabio reden und ihm sagen dass es dir nicht gut geht und du nur die Kunden verschrecken würdest." Ich bringe ein kleines Lächeln über die Lippen und flüstere: „Danke." Sie lächelt zurück und begleitet mich zu meinem privaten Raum.

Adrian folgt uns stumm. Kann er sich nicht einfach verpissen? Zoe drückt mir einen Kuss auf die Stirn und dreht sich dann zum gehen um. Schnell will ich den Vorhang schließen doch Adrian stellt sich dazwischen. „Kann ich noch irgendwas für dich tun Lola? Ich kann dich nach Hause fahren wenn du möchtest." Ne das fehlt mir gerade noch. Ich bin gerade der Situation dass er mich erkennt entkommen. Was fällt ihm eigentlich ein jedes X-beliebige Mädchen nach Hause fahren zu wollen. Ich winke ab und antworte: „Nein alles gut aber danke. Ich schaffe es schon nach Hause." Er nickt und geht dann ohne weitere Widerworte.

Zügig ziehe ich mich um und mache mich dann fertig zum gehen.

Sobald ich das Heaven verlasse bemerke ich dass es regnet. Shit ich hatte meinen regen Schirm zuhause vergessen. Schnell winkte ich mir ein Taxi und fuhr bis drei Straßen vor meiner Wohnung. Auch die Taxifahrer sollten nicht wissen wer ich bin, auch wenn ich die wahrscheinlich nie wieder sehen würde.

Sobald das Taxi davon gefahren ist verschwinde ich hinter der nächsten Haus Ecke und ziehe die Perücke ab und nehme die Kontaktlinsen raus. Danach mache ich mich mit schnellen Schritten auf den restlichen Heimweg. Zuhause falle ich mal wieder todmüde ins Bett.

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Genau wie gestern wache ich mit verschmierter Schminke und zerstrubelten Haaren auf. Eine Katastrophe! Schnell steige ich unter die Dusche. Ich werfe einen Blick auf die Uhr. 6:57 Uhr. Wollte Adrian mich nicjt abholen? Shit stimmt, er kommt in ca. 15 Minuten. Ich lege einen Zahn zu, frühstücke schnell und suche mir dann schlichte Klamotten raus.

 Ich lege einen Zahn zu, frühstücke schnell und suche mir dann schlichte Klamotten raus

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Um 7:10 Uhr bin ich dann komplett fertig, schnappe mir meine Tasche. Wie gerne ich jetzt einfach in mein Auto steigen würde um zur Uni zu fahren, doch nein, das steht noch an der Uni und Mister einfach unverbesserlich besteht ja drauf mich abzuholen. Genervt schaue ich erneut auf die Uhr, 7:13.

Ich gehe mit großen Schritten die Treppen meiner Wohnung runter und dann nach draußen. Dort stelle ich mich gut sichtbar an den Straßen Rand. Ich wippe von einem Bein aufs andere und schaue immer wieder auf die Uhr. 7:14, 7:15, 7:16, 7:18, so langsam könnte er ruhig kommen. 7:20, 7:23 und er kommt und kommt nicht.

Ich bin kurz davor loszulaufen als plötzlich ein schwarzer Mercedes neben mir hält. Die Fenster schreibe wird runter gefahren und Adrian fragt grinsend: „Na Süße, steigst du ein?" Augenverdrehend steige ich ein. Sobald ich sitze sagt er: „Und, hast du genug geschlafen so wie ich es gesagt habe?" „Als würde ich machen was du sagst. Ich war gestern Abend noch aus." Er sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an und antwortet trotzig: „Aha. Tja ich war auch aus. In einem Strip Club um genau zu sein. Und wow ich muss schon sagen, der Stern dort ist wirklich so gut wie alle sagen. Ihre Kurven. Und ihr verschmitztes Grinsen. Fast so süß wie deins."

Mit diesen Worten tritt er aufs Gas und fährt abrupt los sodass mir die Luft weg bleibt und ich nichts erwidern kann. Er findet mein Grinsen süß? Und Lola hat's  ihm auch angetan? Verdammt wieso macht mich das so glücklich? Was würde er wohl sagen wenn er wüsste dass ich Lola bin? Aber ich muss dicht halten, er könnte ansonsten mein ganzes Leben ruinieren.

Schweigend fahren wir weiter bis wir schließlich an der Uni ankommen. Ich steige zügig aus und begebe mich, ohne Adrian noch weiter zu beachten, auf den Weg in meine erste Vorlesung. Verschiedene Kunstepochen, also so ähnlich wie Geschichte. Das wird er ja wohl nicht haben.

Gerade als ich den Raum betreten will hält mich eine tiefe Stimme davon ab: „Viola Crave! Sofort in mein Büro!"

The Queen of the Night Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt