Second Chances (Ace X OC)

20 - Unruhiges Feuer

Cathrine Pov:

Die Tage und Wochen vergingen wie im Fluge auf der großen Moby Dick und ich lebte mich gut ein. Nach dem Gespräch mit meinem Vater und Bruder, immer noch seltsam, war ich ein paar Tage still gewesen und hatte das rege treiben auf dem Schiff auf mich wirken lassen. Viele neue Gesichter hatte ich kennengelernt und verstand mich mit allen recht gut. Whitebeard überließ es mir, ob ich mit meinen neuen Kameraden teilen wollte, wer ich wirklich war oder eben nicht. Vorerst behielt ich es für mich. Marco meinte dann später zu mir, dass auch nur Izou darüber bescheid wusste und sonst niemand. Nicht einmal die Marine wusste es, worauf er mir empfahl es nach dem gleichen Schema zu verfahren. Klang logisch.

Mein Pirat und ich hatten wenig miteinander gesprochen, zumindest kein vernünftiges Wort. Was wir aber perfekt beherrschten war streiten und das über jede Kleinigkeit. Es war zum Haare raufen.

Im Augenblick war mein Pirat auf einer Mission für Whitebeard und befand sich auf einer Insel südlich von uns. Er sollte dort nach dem rechten sehen, denn es gab Gerüchte bezüglich eines Angriffs. Außerdem gab es dort Vaters Medizin...

"Könntest du mir das Fläschchen dort drüben geben. Ich denke, ich muss noch eine neue Tinktur machen, sonst habe ich nicht mehr genug bis zur nächsten Insel für Vater", rief Marco mir aus seinem Büro zu und fischte sich die nötigen Papiere zusammen. Er war wieder völlig gestresst und hatte wieder mal das Mittagessen vergessen. Kaum hatte ich den Raum betreten, schon spannte er mich mit ein. Darüber war ich sehr froh, denn ich wollte auf keinen Fall jemanden hier zur Last fallen.

"Bevor du hier weitermachst gehst du zu deinem Mann und isst mit ihm zu Mittag. Und um dich vor zu warnen, er ist leicht angesäuert."

Leicht war vermutlich eine Untertreibung, denn bei Izou gab es nur ruhig und freundlich oder Fuchsteufelswild.

Verdutzt sah er mich an und betrachtete dann das Chaos auf dem Schreibtisch. Er kratzte sich am Kopf und seufzte dann.
"Habe es schon wieder vergessen? Das darf doch nicht wahr sein. Aber wenn ich mich in die Arbeit stürze bekomme ich nicht mehr viel mit", bemerkte er und erhob sich langsam. Er schob die Papiere zusammen und wollte noch die ganzen Kräuter wieder an ihren Platz bringen, als ich ihm auf die Finger schlug.
"Nein! Geh jetzt!"
"Aber..."
"Kein aber. Du bist für heute fertig. Verschanz dich nicht immer hier in deinem Büro. Du kannst mir gerne ein paar deiner Aufgaben zuteilen und zur Abwechslung mal ein wenig vom Tag genießen", mit diesen Worten scheuchte ich ihn fort und ließ mich auf seinen Platz sinken. Spätestens in zwei bis drei Tagen würden wir an einer Insel anlegen und dann war die Ruhe wieder vorbei. Also beschloss ich mit die Vorräte mal anzusehen und die Listen schon zu machen.

Im Lager ging ich die Reihen durch und notierte alles nötige. Gerade wollte ich mich auf den Weg in die Kantine machen, als mir jemand den Weg versperrte. Unsicher sah ich den groß gewachsen Mann an und versuchte mich an seinen Namen zu erinnern, doch fiel er mir nicht ein. Gesehen hatte ich ihn aber mit Sicherheit, denn dieses Grinsen lief mir eiskalt den Rücken runter.

"Bist du gerade frei?", fragte er mit tiefer Stimme und nahm mich am Arm. Irritiert sah ich zu ihm auf.
"Frei für was?"
Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er packte fest zu.
"Für was schon Hure. Du trägst ein sehr ordentliches Zeichen auf deiner Haut. Da Ace scheinbar mit dir durch ist und du auch nicht von Marco oder Izou in Beschlag gemeint wirst wollte ich jetzt mal zum Zug kommen. Also los Blondchen. Blas mir einen und du kannst mit dem weitermachen, was auch immer du hier machst."

Ich wollte etwas erwidern, doch ließ er mir gar nicht diese Möglichkeit. Mit Gewalt drückte er mich zu Boden und riss an meinem Haar. Ich schrie auf und wollte um Hilfe rufen, da schob er mir bereits Finger in den Mund.
"Wenn du schreist breche ich dir deine Fingerchen, also mach brav deinen Mund auf und lutsch meinen Schwanz!"