Barbesuch mit Folgen

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Rins POV.

Na toll, jetzt hat Akiko-chan mich echt dazu überredet, doch mit zu diesem langweiligen Grillfest zu gehen. Mit diesem Gedanken steigen Akiko und ich in den vorletzten Bus für heute. Während wir zu mir fahren, überlege ich schon, was ich überhaupt anziehen soll. Bevor ich mir jetzt deshalb den Kopf zerbreche, frage ich Akiko einfach mal: "Duu Akiko, was ziehst du gleich zum Grillen und auch für die Bar danach an?". Akiko überlegt kurz und sagt: "Ich werde mir wahrscheinlich meine Schlaghose anziehen und dazu ein T-Shirt mit meiner Strickjacke. Warum fragst du?". "Nur so", antworte ich knapp und stehe auf, da wir aussteigen müssen. Im Haus angekommen, werden wir schon von Flöckchen, meiner Katze, begrüßt. Akiko und ich gehen hoch in mein Zimmer, in dem ich erstmal die Wäschehaufen nach einem Rock, einem Top und einer Jeansjacke durchsuche. Nach 10 Minuten des verzweifelten Suchens habe ich alles gefunden. Ich ziehe alles an und bin auch sehr zufrieden damit, bis mich Akiko anspricht: "Dir ist klar, dass dein Rock einen riesigen Fleck hat, oder?". Nach dieser Aussage drehe ich mich erschrocken zu ihr um und frage: "Wie, der hat einen Fleck? Verarschst du mich oder?". Akiko schüttelt jedoch nur mit dem Kopf und zeigt mir die Stelle. "Da ist der Fleck, und solange du damit nicht feiern willst, solltest du dir einen anderen Rock nehmen oder vielleicht eine Hose", sagt sie. Nun begebe ich mich wieder zu den Wäschehaufen und suche einen anderen Rock, den ich anziehe. Bevor ich den nächsten Rock anziehe, untersuche ich ihn jedoch erstmal genau auf Flecken. Während ich das mache, geht Akiko schon in die Küche und macht unsere ersten Cocktails fertig. Kurz nachdem sie den Raum verlassen hat, folge ich ihr in die Küche. "Soviel vor glühn können wir gar nicht mehr. Wir müssen gleich schon los", bemerkt Akiko mit einem Blick auf die Uhr. Wunderbar, heißt das, ich gehe sogar noch mehr als nüchtern zu diesem langweiligen Grillfest. Ich nehme mir meinen Cocktail und trinke ihn gleichzeitig mit Akiko aus, nur um danach schon wieder meine Schuhe anzuziehen und das Haus zu verlassen. Jetzt hatten wir zumindest das Glück, dass das Grillfest zwei Häuser weiter stattgefunden hat. Das bedeutet, ich muss nicht sooo weit laufen. Akiko und ich machen uns also auf den Weg. "Wie viele denkst du, werden jetzt noch da sein?", fragt sie aus Interesse. Ich muss kurz überlegen. "Ich denke, die Hälfte wird nicht da sein, und ich hoffe, die haben Hunger, denn diesen Salat werde ich nicht noch einmal nach Hause bringen, bevor wir beide feiern gehen". "Ich denke, alle werden noch da sein, zumindest laut den Autos, die ich jetzt schon sehen kann, und der Lautstärke, die ich schon hören kann", sagt Akiko. Nach dieser Aussage von Akiko muss ich erstmal seufzen "Heißt, wir dürfen uns jetzt eine ganze Weile das Gerede von ihnen anhören", antwortet Akiko nur auf mein Jammern. Ich nicke kurz und klingele schon. Kurz nach dem Klingeln wird uns die Tür schon geöffnet, und Kei schaut uns entgegen. "Da seid ihr beiden ja, die anderen sind auch schon alle da. Kommt doch rein. Rin-chan, gib mir ruhig die Schüssel, ich stelle sie nach draußen zu den anderen Salaten." Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Wir bedanken uns beide für die Einladung, und ich gebe die Schüssel ab. Akiko dreht sich zu mir: "Dir ist klar, die Schüssel siehst du nie wieder, Rin-chan?" fragt sie. "Ja, das ist mir bewusst, deshalb habe ich eine alte Schüssel genommen, die nicht vermisst werden würde." Ohne weiter an diese Schüssel zu denken, gehe ich mit Akiko ins Haus. Im Haus sind schon viele Personen, wodurch es sehr voll ist. Die vollen Räume sind Akiko anscheinend auch schon aufgefallen, da sie sich schon auf dem Weg zum Garten macht, welcher hoffentlich nicht so voll ist. Im Garten angekommen, sehen wir zum Glück nur ein paar Personen, denen das Haus wohl auch zu voll war. Mittig im Garten steht ein großer Bierpong-Tisch, und auf der linken Seite steht das große Buffet mit den ganzen Salaten und Grillfleisch. Akiko und ich begeben uns in eine der hinteren Ecken dieses Gartens, in die viele Sitzkissen gelegt worden sind, damit man sich bequem hinsetzen kann. "Also, so voll wie gedacht ist der Garten zum Glück noch nicht, aber ich denke, mal dass wir nicht lange bleiben werden, oder Rin-chan?" Akiko schaut erst mich an und danach in die andere Ecke des Gartens, in der zwei Personen stehen, die weder sie noch ich zu kennen scheinen. "Nein, ich denke mal, wir sollten gleich auch schon wieder gehen. Das wird selbst mir etwas zu voll hier. Ich meine, in der Bar ist es zwar noch voller, aber da kennt uns die Hälfte der Leute nicht", mit diesen Worten stehe ich auf und begebe mich in Richtung des Gartentörchens, um zu gehen. "Kommst du, Akiko?" Akiko scheint ziemlich in Gedanken zu sein, da sie ihren Kopf schnell zu mir dreht und danach erst aufsteht und mir folgt. "Klar doch, lass uns zur Bar gehen." Mit diesen Worten verlassen wir den Garten und machen uns auf den Weg zu unserer Standard-Bar, die nur einen Park von uns entfernt ist. Wir machen uns langsam auf den Weg durch den Park, aber diese zwei Männer lassen meine Gedankengänge nicht wirklich in Ruhe. Waren die auf unserer Schule? Haben wir die einfach immer übersehen? Waren die neu? Ich schüttele kurz meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden, und bemerke, dass Akiko versucht hat, meine Aufmerksamkeit zu bekommen. "Hast du mir überhaupt zugehört, Rin-chan, oder warst du in Gedanken?" Ich schaue sie entschuldigend an. "Tut mir leid, ich war in Gedanken. Diese Typen in der Ecke vom Garten haben mich verwirrt. Waren die bei uns auf der Schule?", fragte ich. Akiko überlegt kurz, scheint sich aber ebenfalls nicht an diese Typen erinnern zu können. "Soweit ich mich an die Schulzeit erinnere, waren diese Jungs nie bei uns auf der Schule... aber was haben die dann dort gemacht vorhin?", antwortet sie. Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber ist ja jetzt auch nicht so wichtig. Wir werden sie eh nicht wiedersehen." Mit diesen Worten beende ich das Thema, denn während wir diese beiden Jungs die ganze Zeit hinterfragt haben, sind wir inzwischen an der Bar angekommen. "So viel scheint ja gar nicht los zu sein, Akiko-chan. Ich schätze, wir müssen nur 15-20 Minuten anstehen", hoffe ich, während vor der Bar eine lange Schlange von Menschen steht, was verständlich ist, wenn man bedenkt, dass der Einlass heute ab 16 Jahren ist. Nach 15 Minuten sind wir immer noch nicht in der Bar, sondern erst bei der Hälfte der Schlange. Genervt schaue ich zum Anfang der Schlange und sehe, wie der Türsteher eine Kleingruppe von Personen, die sich nicht mal anstellen mussten, durchwinkt. Angefressen drehe ich mich zu Akiko: "Hast du das gesehen? Er hat die einfach reingewunken, ohne dass die Deppen sich überhaupt anstellen mussten." Akiko schaut mich verwirrt an. "Wie? Der hat die einfach reingewunken? Ich dachte, die haben angestanden?" Ich schüttle meinen Kopf als Antwort auf Akikos Frage. "Nein, die durften einfach rein. Die sahen noch nicht mal aus wie VIP-Personen... Na gut, Aufregen bringt uns glaube ich nicht viel. Wir sind ja auch gleich dran und können rein." Jetzt stehen wir hier weitere 15 Minuten, bis wir endlich in die Bar gehen können. In der Bar sucht Akiko uns einen Sitzplatz in der Ecke, da sie anscheinend echt keine Lust mehr auf Menschen hat. Ich hingegen gehe zur Bar und bestelle uns unsere ersten Getränke. Akiko scheint einen Sitzplatz gefunden zu haben. Kaum stand ich an der Bar, habe ich schon ein Stalker-Foto von ihr bekommen. Das muss bedeuten, dass sie gar nicht so weit von mir entfernt sitzen sollte. Ich nutze meine Wartezeit, um zu schauen, in welche Richtung ich gleich gehen muss, um zu Akiko zu kommen. Kurz nachdem ich sie erblickt habe, bekomme ich auch schon unsere Getränke hingestellt. Ich bedanke mich kurz und begebe mich zu Akikos Sitzplatz. "Hier ist dein Getränk, Akiko-chan. Ich hoffe, es schmeckt dir." Ich stelle Akiko das Getränk hin und setze mich neben sie. Akiko nimmt einen Schluck von ihrem Getränk und zeigt mir einfach nur den Daumen nach oben, um mir zu zeigen, dass ihr das Getränk anscheinend schmeckt. Nun nehme ich selber auch erstmal einen Schluck und sehe mich im Raum um, um zu schauen, ob hier Personen sind, die uns kennen könnten. Das Einzige, was ich jedoch sehen kann, ist ein riesiger Personenhaufen, der sich in einer Ecke des Raums befindet, und eine Menge anderer Personen, die ich alle nicht zu kennen scheine. Ich drehe mich wieder zu Akiko, die untypischerweise einfach nur in den Raum starrt. Ich trinke mein Glas leer und gehe erstmal auf die Tanzfläche, um mich etwas zu bewegen. Auf der Tanzfläche begegne ich einem netten Typen, mit dem ich getanzt habe, aber ihn aus den Augen verlor, als ich mich auf dem Weg zur Theke gemacht habe. "Ich hätte gerne noch eine Vodka-Cola", sage ich, in der Hoffnung, dass mein Getränk schnell fertig ist, da ich Akiko nicht so lange alleine da sitzen lassen wollte. Ich drehe mich öfter während meiner Wartezeit zum Tisch von mir und Akiko, um sicherzugehen, dass es ihr gut geht. Zum Glück sehe ich, wie sie weiterhin dort sitzt und auf ihr Handy schaut. Ich schaue wieder zur Theke und sehe einen Sex on the Beach vor mir stehen, den ich eindeutig nicht bestellt habe, und daneben meine Vodka-Cola. "Entschuldigung, den Sex on the Beach habe ich nicht bestellt", sage ich freundlich zu der Barkeeperin, während ich das Getränk zurückgeben möchte. Die Barkeeperin schaut mich an und zeigt auf den Typen, mit dem ich getanzt habe. "Der nette Typ dort vorne hat dir den bestellt", erklärt sie mir. Ich gucke den Typen verwirrt an, nicke aber nur kurz und gehe mit beiden Getränken wieder zurück zu Akiko. "Gleich zwei Getränke, Rin-chan?" fragt sie mich genauso verwirrt, wie ich vor kurzem noch war. Ich setze mich. "Nein, der Cocktail wurde mir von dem Typen, mit dem ich getanzt habe, ausgegeben. Ich weiß zwar noch nicht warum, aber hey, so haben wir ein gratis Getränk." Mit diesen Worten trinke ich meinen gratis Cocktail. Während ich dies tue, schaue ich mich immer wieder um. Vielleicht sehe ich diesen Typen ja nochmal. Tatsächlich, dort steht er. Ich tippe Akiko an. "Hey, Akiko-chan, da vorne ist der Typ, von dem ich geredet habe." Akiko schaut zu dem Typen und fragt: "Meinst du den Typen, der uns gerade anstarrt und auf uns zuläuft?" Erschrocken drehe ich mich wieder in die Richtung von diesem Typen. Wieso kommt der denn jetzt hierher? Will der etwa reden? Da habe ich jetzt irgendwie doch keine Lust drauf. Ich sollte einfach hoffen, dass er nicht zu uns kommt, sondern an uns vorbeigeht. Natürlich geht er nicht an uns vorbei, sondern setzt sich direkt an unseren Tisch. Er setzt sich mir gegenüber und kann uns beide genau beobachten. "Ich hoffe, du magst den Cocktail, Bitch-chan." Also, ansich scheint er ganz nett zu sein... Warte, hat er mich gerade "Bitch" genannt? Akiko scheint bemerkt zu haben, dass ich es jetzt erst gecheckt habe, da sie sich das Lachen verkneifen muss. Ich schaue Akiko böse an, wodurch sie jedoch noch mehr lachen muss. "Ach, sei doch leise, Akiko-chan." Nun schaue ich den Unbekannten an. "Der Cocktail ist sehr lecker. Ich würde es jedoch bevorzugen, wenn du mich nicht 'Bitch' nennst... Wie heißt du eigentlich?" Der komische Typ mit Hut grinst uns an. "Das musst du nicht wissen, Bitch-chan." Nach diesen Worten trinke ich meinen Cocktail aus und wende mich Akiko zu. "Akiko, möchtest du noch etwas trinken? Ich kann dir noch etwas holen." Ohne auf eine Antwort von Akiko zu warten, stehe ich auf und hole ihr sowie mir noch ein Getränk. Während ich an der Theke stehe und durch den Raum schaue, bemerke ich, dass in der Ecke, in der vor ein paar Minuten noch so viele Personen waren, jetzt nur noch ein Typ steht, der von einer Handvoll Mädchen umringt ist. Der Typ starrt jedoch nur rüber zu Akiko. Das gibt mir ein sehr schlechtes Gefühl. Ich drehe mich wieder zur Theke und nehme meine beiden Getränke. Während ich zum Tisch zurückgehe, sehe ich, dass sich dieser komische Typ, zu meiner Enttäuschung, nicht weg bewegt hat.

4 Stunden und viele Getränke später

Ich sollte jetzt glaube ich mal etwas langsamer machen, was das Trinken betrifft. Mir ist schon ganz schwummerig, und ich fühle mich nicht mehr ganz so nüchtern. Akiko sieht aber auch nicht mehr ganz so gut aus. Im Gegensatz zu mir hat sie jedoch nicht zu viel getrunken, sondern ist einfach super müde. Während ich mich auf den Weg nach draußen mache, um frische Luft zu schnappen, bekomme ich eine WhatsApp, die ich direkt anschaue. Wenn ich richtig lese, möchte Akiko jetzt gehen. Auf die Schnelle und um mir mein Leben einfacher zu machen, will ich ihr eine Audio schicken. Jedoch nimmt mir der komische Typ von vorhin, der anscheinend die ganze Zeit hinter mir war, mein Handy weg. Das nächste, was ich merke, ist, dass ich falle und alles um mich herum schwarz wird...

So, das war es mit diesem Kapitel. Aber was ist mit Rin passiert und was tut Akiko jetzt, während sie immer noch in dieser Bar sitzt? Wer ist der Fremde, der bei Rin war? Das und noch vieles mehr erfahrt ihr im nächsten Kapitel Bye.

Auf einmal war da werWo Geschichten leben. Entdecke jetzt