🄱 🄻 🄴 🅄
Für Morpheus war es vom ersten Moment an klar gewesen: er liebte ihn. Er liebte seine hellbraunen Haare, die er in einem kleinen Zopf trug. Seine Augen, so dunkel, dass man sich in ihnen verlieren konnte. Der kleine Schönheitsfleck auf der linken Seite seines Kiefers. Er war perfekt. Es war, als würde er einen Engel betrachten.
Leider gehörte dieser Engel nicht ihm. Es machte ihn wahnsinnig. Es wäre leicht, ihn auf das Bett zu drücken, ihn zu vergewaltigen und dafür zu sorgen, dass er Morphys Namen stöhnte. Aber das konnte er nicht. Es hatte lange genug gedauert, dass Vesper ihm vertraute. Sie waren Freunde. Beste Freunde, aber mehr nicht. Warum verstand er nicht, dass sie perfekt füreinander waren? Sie gehörten zusammen.
Heute war wieder einer dieser Tage, die sie in Morphys Wohnung verbrachten. In diesen Momenten freute sich Morphy, dass sich seine Eltern einen Dreck für ihn interessierten. Sie wohnten nicht mal zusammen. Was besser war. Diese Momente sollten nur zwischen Vesper und ihm existieren. In der Schule konnte er es nicht verhindern, aber am liebsten würde er Vesper einsperren und ihn nie wieder nach draußen lassen. Mit ihm an seiner Seite bräuchte sein Engel nie wieder zu arbeiten. Keine Sorgen, nur genießen. Das Einzige, was er tun müsste, war Morphy seine gesamte Aufmerksamkeit zu schenken. Also das Gegenteil von dem, was er gerade tat.
Vesper schmunzelte, als er die Nachricht las, die auf dem Bildschirm seines Handys aufleuchtete. Morphy spürte Eifersucht wie einen Vulkan in sich brodeln. Theatralisch ließ er sich gegen Vespers Schulter fallen. »Ich dachte, wir wollten dieses neue Spiel zocken. Mit wem schreibst du überhaupt, dass du so bescheuert grinst?« Er sollte nur wegen ihm so lachen. Er war der Einzige, der dieses Lachen verdiente. Morphy wollte jedem, der einen Blick auf seinen baldigen Ehemann warf, die Augen ausstechen.
Vesper stieß einen belustigten Laut aus und schaltete sein Handy aus. »Hast du Angst, dass ich die Position meines besten Freundes neu besetze?«
Da war es wieder. Bester Freund. Bester Freund. Jedes Mal, jedes verfickte Mal war er nur der beste Freund. Warum nicht sein Freund? Fester Freund? Oh, diese Bezeichnung brachte ihn um den Verstand. »Das würdest du doch niemals tun.« Morphy warf ihm einen schockierten Blick zu.
»Nein, das würde ich nicht.« Vesper legte einen Arm um seine Schulter und gab ihm einen Drücker.
Morphy grinste bei der Berührung. Seine Fingerspitzen kribbelten. Automatisch lenkte sich sein Blick auf Vespers Lippen. Sie sahen verführerisch aus. Wie wäre es, ihre Münder gegeneinander zu pressen? Ihre Zungen in einem wilden Kampf um Dominanz. Da stellte sich die Frage, ob es Vesper vorzog, beim Sex oben oder unten zu liegen. Solange es seinen Engel befriedigte, würde er alles tun. Aber wenn es um Morphy ging... Ein fester Biss in seinen Hals, sodass er Blut schmeckte und es Narben hinterließ. Das wollte er mit Vesper tun. Er sähe wunderschön mit seinen Bissspuren aus. »Besser ist es. So jemanden wie mich findest du kein zweites Mal.«
Vesper stieß ein Glucksen aus. »Da hast du recht.«
»Also?« Morphy rückte näher an ihn. Ihre Gesichter waren nur Millimeter voneinander entfernt. So nah, dass er Vespers Atmen vernahm. »Zocken wir dann?«
»Weißt du«, Vesper räusperte sich, bevor er den Blickkontakt abbrach. Er rieb sich am Nacken und Morphy erkannte sofort, irgendwas war ihm unangenehm. Fast hätte sein Herz einen Freudensprung gemacht, aber es war nicht die Nervosität, die man in der Präsenz seines jahrelanges Crushes empfand. Unweigerlich ballten sich seine Hände zu Fäusten. »Eigentlich möchte ich dir vorher etwas erzählen.«
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Blue Rare
Short Story»𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑑𝑖𝑒 𝑆𝑜𝑛𝑛𝑒 𝑎𝑚 𝐻𝑜𝑟𝑖𝑧𝑜𝑛𝑡 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑐ℎ𝑤𝑖𝑛𝑑𝑒𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑖ℎ𝑟𝑒 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒𝑛 𝑆𝑡𝑟𝑎ℎ𝑙𝑒𝑛 𝑣𝑒𝑟𝑔𝑙𝑢̈ℎ𝑒𝑛, 𝑠𝑜 𝑤𝑒𝑟𝑑𝑒𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑣𝑒𝑟𝑒𝑖𝑛𝑡 𝑠𝑒𝑖𝑛. 𝑉𝑒𝑟𝑒𝑖𝑛𝑡 𝑖𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑢𝑛𝑤𝑖𝑑𝑒𝑟𝑟𝑢𝑓𝑙𝑖𝑐ℎ�...