Entführung, Inhaftierung, Prozess und Todesstrafe

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Während eines erneuten einseitigen Waffenstillstandes im Jahr 1998 drohte die Türkei Syrien mit Krieg. Öcalan verließ daraufhin die Syrien und reiste nach Europa, um eine pol. Lösung der kurdischen Frage voranzutreiben. Auf Italien, wo er sich drei Monate aufhielt, übten die Türkei und die NATO-Staaten starken pol. Druck aus. Daraufhin verließ Öcalan Italien und brach nach einer Odyssee durch mehrere Staaten Europas nach Südafrika auf, wo er nie ankommen sollte. Am 15.02.1999 wurde er in Kenia im rahmen einer Opereation mehrerer Geheimdienste entführt und an doe Türkei ausgeliefert. Die Entführung verursachte weltweite Proteste und Aufstände von Kurden. In der Türkei wurde gleichzeitig der antikurdische Nationalismus forciert, was das Land an den Rand eines Bürgerkrieges führte.
Die türkische Regierung ließ Öcalan auf die zuvor evakuierte Gefängnisinsel Imrali bringen. Von 1999 bis 2009 war er dort der einzige Gefängnisinsasse. Abdullah Öcalan verbrachte die Zeit, bewacht von mehr als 1000 Soldaten, in Isolationshaft.
Am 29.06.1999 wurde Abdullah Öcalan nach einem kurzen Verfahren zum Tode verurteilt. Der Prozess wurde von der großen Kammer des Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) als unfaires Verfahren verurteilt. 2002 wurde die Todesstrafe in der Türkei abgeschafft. Daraufhin wandelte die Justiz die Strafe Öcalans in "verschärfte lebenslange Haft" ohne Bewährung um - un anderen Worten: Haft bis zum Tod.

Jîn, Jîyan, AzadîWo Geschichten leben. Entdecke jetzt