Kapitel 3

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⚠️TW: In dem Kapitel wird es um Gewalt gehen, bitte lest es nur, wenn ihr dies vertragen / verkraften könnt⚠️

Alessia's POV:

Der Sportunterricht verlief ganz gut, nur ab und zu warfen Lucy und ihre Clique mir einen bösen Blick zu. Was hab ich denn jetzt wieder gemacht?
Genervt verdrehte ich die Augen und warf einen Blick zu Herrn Lockwood, welcher das Spiel gespannt verfolgte.

Einige Zeit später wurde ich dann auch abgeworfen und Kate musste als Hinterkeeper rein. Sie wich den Bällen gekonnt aus und fing auch einen. Den warf sie in meine Richtung, weshalb ich mich darauf vorbereitete, ihn zu fangen.
Plötzlich wurde ich von Joleen angerempelt, sodass ich umknickte und hinfiel. Joleen beugte sich grinsend zu mir runter und Lucy, welche den Ball in der Hand hielt, flüsterte: „Das passiert, wenn du versuchst, uns mit dem kurzen Rock die Show zu stehlen." Grinsend wendeten sie sich von mir ab und wandten sich dem Spiel zu. Herr Lockwood kam auf mich zugejoggt und fragte ob alles ok sei. Ich murrte nur genervt ein „Es geht schon." und versuchte mich wieder hinzustellen. Allerdings blieb dies bei dem Versuch und ich knallte wieder hin. „Ja sieht man.", knurrte mein Sportlehrer. Wieso war er denn jetzt genervt? Pfff
Er half mir hoch und brachte mich zur Bank.

Während er die Stunde beendete, schaute ich mir mein Knöchel an. Verdammt das tat echt weh.
Kate und Jenny kamen zu mir gerannt und überschütteten mich quasi mit Fragen.
Nachdem ich ihnen auch noch auf ihre Frage antwortete, dass alles gut sei, schickte Herr Lockwood sie raus.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich komplett alleine mit Herrn Lockwood in der Halle war.
Ich schluckte nervös und er setzte sich, nahm mein Bein in die Hand und strich über den Knöchel.
Sofort zischte ich laut auf. „Ich denke, dass sich das ein Arzt anschauen sollte, es könnte-" „Nein! Bitte kein Arzt! Es wird schon nichts sein!", flehte ich ihn an. Er sah mich streng an und hob eine Augenbraue.
Mir egal, ob ich jetzt unfreundlich in seinen Augen bin, ich würde nicht zum Arzt gehen.
Da ich noch minderjährig war, würde er direkt meine Familie anrufen und da es da nur einen gab, den der Arzt dann anrufen konnte, würde auch er kommen.
Und das wollte ich um jeden Preis verhindern. Herr Lockwood nickte und sagte dann: „Ich helfe dir noch nach draußen, wirst du abgeholt?"
„Uhm..- ich bin zufuß.", murmelte ich leise und dachte an den 20 minütigen Schulweg nach Hause.
Unsicher schaute ich ihn an, als er fragte: „Kann ich denn jemanden anrufen, der dich abholt? Deine Mutter oder deinen Vat-" „Nein! Auf keinen Fall. Das passt schon, ich laufe.", unterbrach ich ihn wieder. Auf gar keinen Fall holte mein Vater mich von der Schule ab.

Herr Lockwood trat einen Schritt näher, nahm mein Kinn in die Hand und brachte mich dadurch dazu, ihm in die Augen zu schauen.
„Unterbrech mich nicht.", knurrte er leise und mir lief ein Schauer über den Rücken. Sein Blick fiel auf meine Lippen und ich hielt meine Luft an.
Plötzlich lies er mein Kinn los und drehte sich weg. Was ist denn in ihn gefahren?
„Ich fahre dich.", sagte er immer noch leise. „Was? Nein das ist nicht nötig!", erwiderte Ich. Er wirbelte herum und sagte in einem Tonfall, dem man eindeutig nicht widersprechen konnte: „Ich fahre dich. Punkt."
Ich schluckte und nickte stumm.
Wir holten meine Sachen aus der Umkleide und er brachte mich in sein Auto.
Inzwischen war es 15:30 Uhr und es begann zu dämmern. Ich liebte zwar die Winterzeit, allerdings hasste ich es, dass es so schnell dunkel wird.

Nachdem ich meinem Lehrer meine Adresse gesagt hatte, fuhren wir auch schon los. Nicht mal 10 Minuten später standen wir vor meiner Haustür. Ich wollte grade aussteigen, als Herr Lockwood plötzlich meine Hand festhielt. Meine Hand begann angenehm zu kribbeln. ,,Alessia." Ich drehte mich fragend um, darauf bedacht, mir nichts anmerken zu lassen. ,,Hm?", machte ich.

,,Was ist da passiert?", fragend blickte er auf meine Handgelenke. Ich schluckte. Was sollte ich jetzt sagen? Dass mein Vater mich seit dem Tod meiner Mutter verprügelt? Nein danke, ich verzichte auf so ein Gespräch.

,,Meine kleine Cousine und ich haben gespielt und.. sie hat mich uhm festgehalten. Sie ist schon sehr stark für ihr Alter." Ich traute mich nicht ihn anzuschauen. ,,Es ist gar nicht so schlimm wie es vielleicht aussieht."

,,Mhm, deine Cousine."

Ich nickte hastig und fragte dann: ,,Darf ich jetzt gehen?"

Mein Klassenlehrer seufzte und nickte, meinte dann aber: ,,Warte, ich helfe dir noch bis zur Tür."

Dankbar lächelte ich und ließ mich von ihm stützen. An der Tür angekommen bedankte ich mich und wünschte ihm noch einen schönen Tag.

Ich schloss auf und ging rein.

Ein stinkender Alkoholgeruch kam mir entgegen und ich hielt die Luft an, in der Versuchung, mich unbemerkt in mein Zimmer zu schleichen.
Allerdings klappte dies nicht so gut, da ich wegen meinem Fuß fast hinfiel, mich aber noch an der Kommode festhalten konnte. Dadurch stieß ich aber die große Vase um, die auf der Kommode stand. Sie schwankte und fiel auf den Boden, wo sie in tausende Scherben zerbrach.
Jetzt bin ich tot.

Das Licht ging an und Er schwankte in den Flur. Ich schluckte tief, mit dem Wissen, was jetzt gleich passieren würde. Wütend rannte er auf mich zu und schubste mich gegen die Tür.
Die Klinke rammte sich in meinen Rücken und ich keuchte auf. Ich konnte die Fahne meines Vaters bis hierhin riechen und das Grinsen in seinem Gesicht machte mir eine Heidenangst.

Er kam auf mich zu, packte mich an den Haaren und zog mich hoch, was mich zum schreien brachte. Ich spürte einen brennenden Schmerz auf meiner Wange und mein Vater schrie laut: ,,HÖR AUF ZU SCHREIEN DU VERDAMMTE HURE!"   Ich spürte neben dem brennenden Schmerz auf meiner Wange warme, nasse Tränen.
Als er diese sah, gab er mir noch eine Ohrfeige. Dann schubste er mich wieder und tratt mir anschließend in den Bauch.

Ich kauerte mich auf dem Boden zusammen und versuchte meinen Kopf und meinen Bauch vor weiteren Tritten zu schützen. Ich spürte, wie ein paar der Splitter von der Vase, sich in meine Hände rammten und anfingen zu bluten.

Mein Vater torkelte ins Wohnzimmer, was mir die Gelegenheit bot, in mein Zimmer zu humpeln und die Tür hinter mir zu verschließen.

Eine Übelkeit überkam mich und ich rannte schnell ins Badezimmer um mich zu übergeben.

Erschöpft hing ich an der Kloschüssel und versuchte ruhig zu atmen.

Irgendwann schlief ich ein. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12, 2023 ⏰

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