A memory away

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Es war, sagen wir sehr challenging, dieses Kapitel zu schreiben... aaberrr here we are und ich hoffe es gefällt. Kapitel 4 is coming soon:)

Mit Ekat über das zu sprechen was mich belastete hatte mir ersichtlich gutgetan. Es hatte meine Probleme nicht gelöst, kein bisschen. Aber während der folgenden Proben und auch während der bisherigen Show hatte ich mich irgendwie sicherer gefühlt, befreiter.

Und jetzt standen wir hier, mitten im Studio, zur Entscheidung, wie jeden Freitag der letzten Wochen.
Aber mit einer unerwarteten Überraschung. Partnertausch. Ich verspüre eine Art Taubheitsgefühl über meinen Körper huschen und wie sich Ekats Hand angespannt und fest um meine schließt.
In den letzten Wochen hatte ich mich nicht nur sehr an Ekat als Trainerin gewöhnt, sondern sie war auch eine Art, nein keine Art, sie war eine Vertrauensperson für mich geworden. Es fiel mir nicht schwer mich ihr zu öffnen, ihr zu vertrauen und wie mir die letzten beiden Tage klar geworden war, es war sehr hilfreich für mich ihr gegenüber offen und ehrlich zu sein.
Gerade fühlte ich mich jedoch nicht wirklich in der Lage mich jetzt einer völlig neuen Person so zu öffnen.
Wie in einer Art Trance fühlte ich mich den weiteren Abend. Beim Weiterkommen, bei der Zuteilung von Isabel als meine neue Partnerin.

„Macht es dir etwas aus wenn wir in Berlin trainieren würden diese Woche?"

Sie blickt mich ein wenig verwirrt an. Um lange Zugfahrten und sonstige Umstände zu vermeiden hatte ich mich zu Beginn von Let's Dance dazu entschieden in Köln zu bleiben und genau dort hatte ich auch die letzten Wochen dauerhaft verbracht.
Isabel fragt nicht, sie nickt einfach nur, „klar, kein Problem".
Ich bin ihr sehr dankbar dafür, denn alles was ich aktuell möchte ist diesen Streit aus der Welt zu schaffen. Mich Sarah gegenüberstellen und mich bei ihr entschuldigen, sie wieder sehen und ihr jeden Grund für irgendwelche Vorwürfe nehmen. Denn die Vorwürfe ich würde diese Beziehung vernachlässigen und sie wäre mir nicht wichtig genug schmerzen sehr.
Ekat scheint nicht sonderlich überrascht, als ich ihr am nächsten Morgen beim definitiv viel zu frühen Frühstück mitteile, dass es für mich nach Berlin geht.
Auch sie wird Köln verlassen, um gemeinsam mit ihrem vorläufig neuen Tanzpartner Mimi zu trainieren. 
„Vier Tage!", sie schließt mich in eine herzliche, aber kurze Umarmung, packt mich fest an beiden Oberarmen, um mich ein Stück von sich wegzudrücken und blickt mir dann tief, fast schon ein wenig Angst erweckend in die Augen.
„Wenn du jemanden zum Reden brauchst, melde dich bei mir. Oder sprich mit Isabel. Aber friss es nicht in dich hinein.", sie pausiert kurz und blickt mich weiter sehr intensiv an.
„Es ist okay sich auf Grund von privaten Umständen nicht voll und ganz auf das Tanzen konzentrieren zu können, du bist kein Profi. Aber es wird dir nicht helfen alles mit dir selbst ausmachen zu wollen."
Ich versuche ihrem durchdringenden Blick zu entweichen und richte meinen Blick ein wenig starr auf ihre rechte Schulter.
„Ihr schafft das, es ist eine gute Entscheidung diese Woche in Berlin zu verbringen."
Ich ziehe Ekat zurück in eine Umarmung.
„Danke dir"

Es fühlt sich seltsam an das auf eine besondere Art vertraute Klicken der Wohnungstür zu hören als ich sie mit einer Hand öffne. In der anderen Hand der Griff meines Koffers.
Mit meinem Knie schiebe ich den Koffer vor mich, um ihn im Gang neben einem einzelnen Paar Schuhe abzustellen und lege meinen Schlüsselbund auf die dunkle Holz Kommode zu meiner rechten. Ich höre Schritte durch den Gang auf mich zukommen. Sarah. Ich würde mich eigentlich gerne freuen sie wieder zu sehen, sie in meine Arme schließen. Aber der Blick, mit dem sie mich ansieht, ist eiskalt und löst in mir mehr den Wunsch aus, die Wohnung sofort wieder zu verlassen. Sie lächelt mich an, also ihr Mund lächelt, ihre Augenpartie bleibt reglos. Ich atme tief durch den Mund ein und die Luft fühlt sich unglaublich kalt an.

„Schön dich wieder zu sehen". Ich meine es ernst, zwar hatte ich mir eine ein wenig herzlichere Begrüßung erhofft, aber ich freue mich ehrlich sie wieder zu sehen, wieder zuhause zu sein. Auch wenn sich gerade alles ziemlich falsch anfühlt. Sarah geht nun einen weiteren Schritt auf mich zu, sie legt ihren Arm um meine Schultern, greift mit der anderen und freien Hand nach meinem Unterarm und zieht mich fest an sich. Es fühlt sich gut an sie nach so langer Zeit wieder in meinen Armen zu spüren und gleichzeitig falsch, anders, ganz anders als früher, nicht so wie immer. Ich streiche ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und gebe ihr einen sanften Kuss auf den Haaransatz. Sie wendet ihren Blick von mir ab, richtet ihn auf ihre eigene Hand, die immer noch meinen leicht angewinkelten Unterarm festhält, bevor sie sich aus der Umarmung löst und auch meinen Arm loslässt. Ihren Blick nun auf den Boden gerichtet entfernt sie sich nun von mir, verschwindet still hinter dem Türrahmen der Wohnzimmertüre, ohne diese hinter sich zu schließen.

Heart Of The SunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt