Kapitel 2

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»Remus!«, rief Severus mit belegter Stimme und wandte sich eilig um.

»Er ist hier! Sirius ist hier!«, seine Worte waren erfüllt von einer Mischung aus Überraschung und Besorgnis. Er eilte in den Garten zu Sirius' reglosen Körper und kniete neben ihm nieder.

Remus war schnell zur Stelle und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Mann dort am Boden. Die Vergangenheit schien in diesem Moment greifbar nahe zu sein, als er Sirius auf dem Boden liegen sah. Er spürte einen Stich der Sorge und der Erinnerungen, die mit einem einzigen Blick in Sirius' Gesicht zurückkehrten. Der Mann dort auf dem Boden sah furchtbar aus. Sirius war schmal, hatte eingefallene Wangen und einen ungepflegten Bart. Seine Haut war blass, fast schon grau und er trug vollkommen zerschlissene Häftlingskleidung. Nur wenig erinnerte noch an den stolzen Sirius Black, der gerade mal neunundzwanzig war und nun doch so viel älter wirkte.

»Wir müssen ihn reinbringen«, riss Severus' Stimme, Remus aus seiner Starre. Der Tränkemeister bückte sich, hob Sirius auf die Arme und brachte ihn ins Innere des kleinen Hauses. Er brachte ihn ins Wohnzimmer und legte ihn auf die Couch, nachdem Remus einiges Spielsachen von Harry davon entfernt hatte. Severus ließ seinen Zauberstab über den Bewusstlosen wandern. Er war Tränkemeister und arbeitete in einer Apotheke in der Winkelgasse. Er war sicher kein Heiler, aber etwas kannte er sich aus und sie konnten Sirius schließlich nicht einfach ins Mungo's bringen.

»Was hat er?«, wollte Remus wissen, der etwas Abstand hielt. Severus drehte sich zu ihm und seufzte.

»Nichts Dramatisches. Er ist entkräftet und dehydriert, aber sonst gesund, soweit ich das beurteilen kann. Er braucht ein Bad und neue Sachen, aber das wird schon. Ich hole ihm was von mir und dazu noch Tränke. Warte hier«, sagte er und wollte schon an Remus vorbei, aber dieser hielt ihn am Arm zurück. Severus atmete tief durch und zwang sich zu einem leichten Lächeln, sacht legte er Remus eine Hand auf die Wange.

»Hey, alles wird gut. Mach dir keine Sorgen«, sagte er leise, löste sich von Remus und verließ das Wohnzimmer.

Remus trat zögernd auf die Couch zu und sah auf den Schlafenden hinab. Acht Jahre waren vergangen, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte. So viel hatte sich verändert, er hatte sich geändert oder vielleicht nicht? Er streckte die Hand aus und wollte schon Sirius über die Stirn streichen, aber er stoppte im letzten Moment. Wie sollte es jetzt weitergehen? Sie waren nicht mehr die Menschen von vor acht Jahren. Er war es nicht und Sirius auch nicht. Viel war kaputtgegangen und vieles, was vielleicht nie mehr gekittet werden könnte. Severus kam wieder in den Raum. Er trug ein paar Sachen von sich über dem Arm und hatte in der anderen Hand mehrere kleinen Fläschchen.

»Okay, erst mal die Sachen«, sagte er und zauberte Sirius die frischen Sachen an.

»Das muss es erst mal tun, bis er fit genug ist, um zu duschen. So jetzt müssen wir ihn aber wecken, sonst kann ich ihm die Tränke nicht geben«, sagte Severus und kniete sich neben die Couch, während Remus wieder mehr Abstand hielt. Severus griff an Sirius' Schulter und rüttelte leicht daran.

»Hey, Black komm schon. Augen auf«, sagte er und es schien zu wirken, denn Sirius öffnete stöhnend die Augen und blinzelte verwirrt.

»S-Snape?«, die Stimme des Mannes war kratzig und leise. Severus ließ ein Glas Wasser erscheinen und setzte es an Sirius' Lippen. Zögernd trank dieser einige Schlucke und sah den anderen dann verwirrt an.

»Was ... was machst du hier ... ich ...?«, fragte er und sah sich etwas um. Er entdeckte Remus, welcher etwas abseits stand, und ein schwaches Lächeln huschte über das blasse Gesicht.

»Remy?«, fragte er schwach.

»Du solltest das trinken, dann geht es dir gleich etwas besser«, sagte Severus tonlos und entkorkte zwei der Fläschchen. Sirius sah wieder zu ihm und griff zögernd nach den gereichten Phiolen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 16, 2023 ⏰

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