Verschlafen schaltete ich meinen Handywecker aus, es wohl doch gestern später geworden.
Aber es ließ sich leider nicht vermeiden, ich musste noch zwei Projekte fertig stellen und ein unaufschiebbares Telefonat führen.
Später bin ich dann total erledigt nach Hause gekommen, hatte kurz meine Freunde, oder vielmehr Mitbewohner, gegrüßt und bin in mein Schlafzimmer verschwunden.
Nach einer ausgiebigen Dusche setzte ich mich an einen voll gedeckten Frühstückstisch und aß gemeinsam mit meinen Freunden.
Da mein erster Termin erst gegen Mittag ist, erlaube ich mir einfach mal später in die Firma zu gehen, hat schon manchmal Vorteile der big Boss zu sein.
Als ich gedanklich meinen Nachmittags organisiere, knallt die Haustüre ins Schloss und allesamt, eingeschlossen mir, zucken heftig zusammen.
"Was zum...?!" George konnte noch nicht mal zu Ende schimpfen, da unterbrach bereits großen Geschrei im Flur aus.
"Mir ist scheiß egal, ob du deine sogenannten Freunde da vermisst oder nicht. Als ob ich dich da lassen würde in diesem Kaff! Sei gefälligst dankbarer. Was stimmt eigentlich nicht mit dir?! Was ist nur aus dir geworden?! Früher warst du aber nicht so!"
"Piss mich nicht so an, Dir ist schon klar das DU gerade, nach §239 im STG, eine Straftat begangen hast? Entführung ist hier das Stichwort, Bruder!"
OK WOW, noch gerotzter konnte man das Bruder nicht aussprechen was?
Aber diese Stimme..uff..
"Pass mal auf Baby Bro, hier einen auf Klugscheißer machen, aber in der Schule einen auf Hirnamputiert machen oder was?!"
"Hatte dich ja als gutes Vorbild"
Der hat gesessen.
Bevor ich nachher noch einen Anruf bekomme oder die Polizei hier steht wegen Ruhestörung, trat ich nun selber in den Flur.
Mein bester Freund stand da mit einen recht kleinen, zierlichen aber wunderschönen Jungen mit braunen Haaren im Flur.
Die Spannung war gefühlt zum Greifen nahe und es wurde, durch ihr Blickduell nicht besser.
Ok Nico, nicht zwischen stellen, sonst erdolchen die dich noch mit ihrem Kindergartentheater.
"Ruhig Leute. Das war zwar sehr amüsant bisher, aber beruhigt euch jetzt mal."
Mein Blick heftete sich an den kleineren, den Neuankömmling.
"Ich bin Nico, und du bist?"
Der Angesprochene atmete geräuschvoll ein und schloss kurz seine Schokobraunen Augen.
Augenverdrehen wandte er sich wieder an Kirian.
"neujeli zdes tolko glupye ludy?" (übers.: Gibt es denn hier nur dumme Menschen)
Bevor ich auch nur daran denken konnte etwas zu erwidern, schlug Kirian ihm auf den Hinterkopf.
"zasranets" (übers.: Arschloch) murmelte der Kleine kaum hörbar.
"vedi sebya prilichno, malenkiy chrenoviny" (übers.: Benimm dich mal du kleiner Scheißer)
Nun wandte sich Kirian wieder an mich, schön das er bemerkte, dass ich auch noch anwesend bin. Hatte schon fast daran gezweifelt.
"Sorry Nico, Blake hat seine Manieren anscheinend zu Hause vergessen." genervt verdrehte er die Augen und sprach dann weiter. "Kann er erstmal hier bleiben? Wir haben doch noch ein leeres Gästezimmer. Er kann erstmal nicht bei meinen Eltern bleiben. Bitte!" flehte er gegen Ende hin.
Jetzt war ich es, der hörbar einatmete.
Auf einer Art will ich ihn ja aufnehmen, er ist Zucker und ich kann meinem besten Freund die Bitte nicht abschlagen, da es so dringlich klang.
Wiederrum ist der kleine ziemlich frech und das bedeutet Nervenraubend.
Wiederrum, bin ich eh die meiste Zeit im Büro, was aber auch wieder Vor-und Nachteile hat.
Vorteil: Meine Nervenwerden nicht grad so schnell blank liegen.
Nachteil: Ich will, nein ich muss ihn kennen lernen und kann ihn, wenn ich sein Vertrauen habe, erziehen.
Ok die Entscheidung ist gefallen.
"Er darf bleiben."
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Please don't let me alone
FanficBlake Petrov, ein 16 jährige Junge aus dem Ghettoviertel Berlins. Zuhause ignoriert und ungeliebt. Keiner bemerkt seinen physischen sowie physischen Abbau, warum? Er lebt wie ein Schatten - er ist zwar da, aber niemand beachtet ihn. Nico Alverez...