3 Jahre zuvor
Es ist früher Abend und die Sonne leuchtet in sanftem orange auf Lorei, die Hauptstadt des Fürstentums Laro.
Ein kleines Mädchen tanzt, eine Melodie summend, durch die kleinen Gassen von Minf, dem äußersten Stadtteil von Lorei. Einige Leute arbeiten noch in ihren Gärten. Vor einem kleinen heruntergekommenen Haus bleibt sie stehen. Der leichte Wind weht durch ihr weiß-blondes Haar. Sie durchquert das quietschende Gartentor und betritt den Vorgarten. Den Duft genießend verweilt sie dort einige Sekunden bis sie an die Türe klopft. Man hört Schritte im Haus und der Vorhang vom Fenster wird zur Seite geschoben. Das Gesicht einer alten Frau erscheint. Dann verschwindet das Gesicht wieder und die Tür wird geöffnet.
"Hallo Liebes, komm doch rein", meint die Frau und tritt zur Seite um das Mädchen durch die Tür ins Haus zu lassen. Das Haus ist sehr schlicht eingerichtet. Alles aus gutem Holz und in der Mitte des einzigen Raumes ein großer runder Tisch mit vielen, auch bunten, Verziehrungen. Der Stolz des Hauses. An der hinteren Wand sieht man eine kleine Tür; sie führt in den Garten. "Etwas Tee?", fragt die alte Frau. Das Mädchen nickt. Gedankenverloren blickt sie sich im Zimmer um, dann lächelt sie . "Wieso lächelst du?", fragt die Frau während sie den Tee aufsetzt. Keine Antwort. Und wieder: "Wieso lächelst du?" Da dreht das Mädchen den Kopf zu ihr: "Weil es schön hier ist."
Sie dreht sich wieder um und öffnet die Tür hinaus in den Garten. Dann tritt sie hindurch. Sie sieht sich um, schaut auf die farbenfrohen Blumen, auf das gepflanzte Gemüse und lässt sich anschließend aud die alte Holzbank an der Hauswand fallen.
Die alte Frau tritt nun mit 2 Tassen Tee auch aus dem Haus und reicht dem Mädchen während sie sich hinsetzt die eine. "Wie geht es dir?", fragt das Mädchen. "Gut. Die Pflanzen wachsen, das Wetter ist schön und ich fühl mich jung", antwortet die alte Frau und lacht. Das Mädchen schmunzelt. "Und wie geht es dir?", fragt die alte Frau. Schulterzucken.
"Ich weiß nicht. Einerseits bin ich gerne hier, bei den Menschen, in Städten, Häusern, auf Festen. Andererseits möchte ich auch frei sein, wie die Drachen, und mit ihnen durch die Lüfte fliegen. Einfach alles vergessen können. Aber jetzt bin ich hier und es gibt Dinge die ich nicht mehr vergessen möchte. Bei denen ich bleiben will. Die unzubändigende Energie, ja auch Fantasie und Freude der Wildnis treibt mich an immer wieder und weiter zu reisen und nicht still zu stehen. Und die Angst."antwortet die Kleine: "Ich liebe diesen Garten, den Duft, einfach das Gefühl hier zu sein!"
"Ich weiß, meine Liebe. Ich verstehe was du fühlst", sagt die Andere. "Dieses Gefühl, dass du meinst, dieses Gefühl nennt man Geborgenheit."sagt sie und nimmt das kleine Mädchen in die Arme.
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Luneia
FantasyDie "Versammlung des hohen Rates" steht an. Ein Ereignis das den Frieden Soulis und Lissans gewaltig zum Kippen bringen wird. Kann der Krieg noch verhindert werden oder versinken beide Reiche in den Tiefen eines schweren Krieges? Und was hat das kle...