Kapitel 2: Die Feier

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Gedanken
Raumschiffe

Die nächsten 30 Minuten Autofahrt sind eine Qual. Immer wieder denke ich daran, bald ein Teil derer zu sein die ich Hasse. Viele Gedanken Strömen durch meinen Kopf und beginne die Umgebung um mich herum nichtmehr wirklich wahr zu nehmen. Erst als die Bäume des Waldes das Licht brechen und Sonnenschein und Schatten immer schneller auf meinem Gesicht wechseln, reißt es mich aus meinen Gedanken. Ich hebe meinen Kopf von der Scheibe und sehe zu meinem Bruder, der gerade irgendetwas in ein kleines Buch zu zeichnen scheint. Ich lehne mich etwas zu ihm, um einen Blick auf die Zeichnung zu erhaschen.
Doch als er merkt das ich in sein Buch schauen will schlägt er es abrupt zu: „Es ist noch nicht fertig." Ich setzte mich wieder gerade auf meinen Platz und schaue ihn nun mit schief gelegtem Kopf an: „Was wird es denn, wenns fertig ist?"
Er zuckt mit den Schultern und sieht aus dem Fenster. Ich kneife ihn leicht in einen Arm und sehe ihn gespielt ernst an: „Hör auf so ein Geheimnis daraus zu machen!"
„Es ist kein Geheimnis! Es ist nur nich nicht fertig, und bis dahin wird es auch niemand zu sehen bekommen!", er nickt sich selbst bestätigend zu und steckt das Buch in ein Seitenfach der Tür, welches er gleich danach schließt. 
„Wenn du meinst.", ich belasse es vorerst dabei und sehe nach vorne durch die Frontscheibe des Autos.
Vor uns tut sich eine Große Lichtung auf. Als wir näher an diese heran fahren entdecke ich eine Bühne auf der anderen Seite der Lichtung. Naja eine Bühne wohl nicht, eher eine etwas erhöhte Plattform. Ich lasse meinen Blick einmal über den ganzen Platzschweifen. Wir scheinen mit die ersten zu sein die sich auf diesem einfinden. Bis auf ein paar kleinere Gruppen die sich vor dem Podest tummeln , sind noch nicht viele  Menschen hier. Mein Vater fährt zu einem der Sicherheitsposten und wird gleich auf einen künstlich angelegten Weg verwiesen der einmal um den ganzen Platz zu führen scheint. Langsam fährt er auf diesen Weg zu.
Während er fährt sieht er aus dem Beifahrerfenster:  „Ist es nicht wundervoll hier." Meine Mutter nickt nur, genauso wie mein Bruder und ich. Während wir den Weg entlang fahren, bemerke ich wie sich der Platz nach und nach zu füllen beginnt. Ich kann einfach nicht begreifen, wie sich so viele Menschen hinter die Hand und das Regime stellen können. Würden sie sich einfach gegen sie auflehnen, wäre dem ganzen ein Ende gesetzt.
Nachdem wir eine Halbe runde um die Lichtung gefahren sind, hält mein Vater an und stellt das Auto neben die anderen. Wir werden sofort von einigen Blitzlichtern Fotografiert, welche sich auf der anderen Seite einer kleinen Laserschranke befinden. Ich versuche durch die hellen Blitze einen Blick in die Menge zu erhaschen doch es gelingt mir nicht. Als wende ich mich zu meiner Familie und folge ihnen. Mein Vater wird sofort von einigen Ratsmitgliedern begrüßt und in Empfang genommen.
Ich jedoch höre dem ganzen gar nicht wirklich zu. Mein ganzer Fokus liegt darauf nicht zu wirken, als würde ich hier nicht hin gehören. Nachdem Mein Vater jedem der Mitglieder die Hand gegeben und sie begrüßt hat, dreht er sich zu uns um. „Ihr wisst wie es abläuft!", seine Stimme klingt sehr ernst wie immer wenn es um Angelegenheiten des Rates geht. „Mach dir keine Sorgen Liebling.", meinte Mutter versucht ihn etwas zu beruhigen und nickt ihm zu. Ich nicke ihm nur wieder mit einem lächeln zu.

Auf dem Platz haben sich nun alle Versammelt, sogar in den Bäumen haben sich ein paar Leute niedergelassen um nichts zu verpassen. Alle Ratsmitglieder sitzen bereits an einer Seite einer langen Tafel, bis auf meine Familie. Da mein Vater der Vorsitzende ist brauch er natürlich den ganz großen Auftritt.
„Meine Damen und Herren bitte erheben sie sich nun für den Vorsitzenden der Hand.", eine Sprecher Stimme halt einmal über den Platz und die, die noch gesessen haben stehen nun vom Boden auf. Die Hymne der Hand beginnt zu Spielen, und mein Vater beginnt den auf gang auf die Bühne, gefolgt von meiner Mutter, meinem Bruder und mir. Ich versuche so fröhlich wie möglich aus zu sehen und sehe mich in der Menschenmasse um. Genau in der Mitte der Tafel bleibt mein Vater stehen und hebt seine rechte Hand mit der Handfläche zu den Menschen gewandt. Meine Mutter, mein Bruder und ich setzten uns hinter ihn. Nachdem das Gejubel der Menschen nachließ, senkt mein Vater die Hand und setzt sich an die Tafel. Der Jubel der Menschenmasse verstummt nun komplett und vor meinem Vater, fährt ein Mikrophon aus dem Tisch.
„Heute...", das Mikrophon ist ziemlich laut und hallt von den Bäumen wieder. Ich zucke etwas als er zu sprechen beginnt, lächle doch dann weiter und sehe mich in der Menge um. „Heute, haben wir uns hier versammelt, um den Tag zu feiern an welchem die Erde gesäubert wurde. Gesäubert von denjenigen die sich gegen die Hand gestellt haben und viele unserer guten Männer getötet haben!", die Menge beginnt zu Jubeln. Mein Vater hebt nur wieder seine Hand und das Jubeln verstummt. „Es ist ein besondere Tag. Nicht nur ist es der Jahrestag der Säuberung, nein.", er macht eine kurze Pause und lässt seinen Blick über die Menge wandern. „Heute ist der Tag an dem der Rat ein neues Mitglied aufnehmen wird. Meine eigene Tochter wird ab dem morgigen Tag dem Rat bei wohnen und auch wird sie bei einigen Entscheidung mit Entscheiden!", seine Stimme klingt sehr stolz. Meine Mutter gibt mir einen stups in die Seite und bedeutet mir auf zu stehen. Ich stehe etwas wiederwillig auf und mache ein paar Schritte nach vorne. „Einen Applaus für meine Tochter!", mein Vater dreht sich zu mir um und deutet auf mich. Ich mache einen kleinen knicks und trete danach die paar Schritte wieder zurück, um mich zu setzten.  Er hat mir nicht gesagt das ich bei Entscheidung mit Entscheiden darf. Ich halte das lächeln aufrecht, verliere mich aber in dem Applaus der Menge. Von dem Rest der Rede bekomme ich nicht viel mit. Immer wieder denke ich darüber nach was ich tun sollte.

Nach der Festtags Rede, wieder Zuhause.

„Yunai...Yunai?", meine Mutter rüttelt etwas an mir. Ich kann gerade meine Gedanken sortieren und blinzle sie etwas an. „Gehst du bitte die Gäste begrüßen! Sie sind alle schon im Garten!", wie immer wenn wir Gäste haben ist meine Mutter sehr aufgeregt. Und wie jedes Jahr feiern die Ratsmitglieder bei uns nach der Rede weiter.
Ich nicke ihr nur zu und gehe langsam nach draußen, während sie die Treppe nach oben verschwindet. Im Garten sind Rund 40 Leute, von kleinen Kindern bis älteren Erwachsenen. Ich laufe die Treppen herunter in den Garten und gehe zu einer Gruppe die nahe der Treppe steht. Ich bleibe kurz vor der Gruppe stehen und schaue ob ich jemanden erkenne. „Guten Abend Yunai!", ein älterer Mann in der Gruppe sieht zu mir und hebt sein Glas in meine Richtung. Ich laufe zu der Gruppe hin und mache einen leichten knicks. „Guten Abend die Herrschaften!", ich lächele in die Runde.  Neben dem älteren Mann steht eine etwa genauso alte Frau und zwei noch kleinere Kinder. Außerdem stehen noch zwei junge Männer bei ihnen. „Meine Nation freut sich schon sie im Rat willkommen zuheißen!", seine Stimme klingt etwas verspottend. Ich nicke nur, weiß jedoch leider nicht zu welcher Nation er gehört. Seinem außen nach würde ich ihn in Großbritannien einordnen. Er trägt einen dunkel braunen Anzug und eine braune Melone auf dem Kopf. In der Hand in der er das Glas hält hängt außerdem ein Regenschirm, welcher wohl etwas Teuer zu sein scheint. „Ich denke ich sollte unsere anderen Gäste auch begrüßen.", ich mache noch einen knicks und wende mich von der Gruppe ab. „Wir sehen uns bestimmt noch mal!", ruft der ältere Mann mir im gehen zu.
Ich gehe die Treppenstufen wieder nach oben und versuche mir einen Überblick über die Menge zu Verschaffen. Mir fällt auf das der Weg zu unserem Hangar nicht bewacht geschweige denn gesichert ist. Ich drehe mich um und eile ins Haus um mir etwas zum überziehen zu holen.
Als ich wieder nach draußen komme sehe ich mich um und suche nach dem schnellsten weg durch die Menge. Ich drücke mich an ein paar Menschen vorbei und ziehe die Jacke so weit nach oben wie nur möglich. Nachdem ich durch die Menschen durch gekommen bin laufe ich schnell den Weg entlang zum Hangar und öffne die Sicherheitstür so schnell wie möglich.
Hinter mir schließt sich die Tür Automatisch und verriegelt sich wieder. Mein Blick schweift durch die dunkle Halle. „Computer schalte die Beleuchtung im Hangar an!", meine Stimme klingt eher leise und zurückhaltend. Die Lichter im Hangar leuchten auf und erhellen diesen. Ich sehe mich etwas zwischen den Fähren und Gleitern um, bis ich einen der SilencerKlasse entdecke. Perfekt. Diese Schiffsklasse ist so leise und hat eine Tarn Vorrichtung die alle Scanner umgehen kann. Einen Vorteil hat es schon den Vorsitzenden zum Vater zuhaben. Ich habe ein grinsen auf den Lippen, bevor ich zu dem Schiff herüber eile und die Einstiegs Luke öffne. Das Schiffe ist eigentlich viel zu groß für nur eine Person, es ist aber auch das einzige was so modern ist. Na los. Ich muss endlich hier weg.   Ich starte die Triebwerke des Schiffes und öffne das Nördliche Hangartor, um nicht von jemandem entdeckt zu werden. Ich fliege langsam aus dem Hangar und bleibe noch eine Weile nah am Boden, bis ich vollen Schub gebe und in die Luftsteige. Ich setzte Kurs auf die Ärmeren Stadt Viertel und lasse den Autopiloten weiter fliegen. 

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