02. treat you better

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FLORA TAMBLIN

Die Tränen in meinen Augen ließen mich halbblind durch die Gänge stürzen.

Er hatte es schon wieder getan. Er versprach mir immer wieder es nicht mehr zu tun, aber bei jedem dieser Versprechen log er mir ins Gesicht.

Er war wieder wütend geworden. Wütender als jemals zuvor und diesmal vor fast der ganzen Schule. Nicht nur in meinem Zimmer oder im Gemeinschaftsraum. Nein, die ganze Schule wusste jetzt das unsere bunte & glückliche Beziehung nur vorgespielt war.

Jeder wusste es und doch, wenn er mich morgen wieder anbrüllen würde, würde niemand einen Finger heben um mir zur helfen. Um mich davor zu retten, jeh wieder mit ihm alleine sein zu müssen. Sie taten es nie.

Das hübsche Gesicht von Pansy Parkinson war die ganze Zeit wie eingraviert in meine Gedanken. Sie hatte mir geholfen. Warum? Wir kannten uns nicht. Ich war mir sicher sie wusste nicht einmal meinen Namen.

Woher auch? Sie war die Slytherin Prinzessin. Sie war berühmt - entweder gehasst oder geliebt - aber jeder kannte sie. Jeder wollte ins Bett mit ihr, aber wenn sie einen ansah, wurden selbst die härtesten Jungs zu kleinen, schüchternen Häschen. Wir lebten alle nur in ihrem Schatten. Und der Schatten war mächtig groß also wieso war ich das kleine Licht, dass ihn plötzlich durchbrechen durfte?
Wieso musste ausgerechnet sie die Erste sein, die Gabriel drohte und seinem Arsch einen wohl verdienten Tritt verpasste.

Endlich fand ich die Mädchen Toiletten, stürzte in den kühlen Vorraum und sperrte mich dann in der letzten Kabine ein. Durch meine Tränen blickte ich auf den Abdruck an meinem Handgelenk. Es war rot, zwar nicht so schlimm wie der Fleck auf meiner Hüfte und dennoch würde es vor heute Abend nicht verschwunden sein.

Langsam sank ich gegen die Steinwand, presste meine Handfläche auf meinen Mund und ließ für einen Moment alles raus. Meistens war es danach besser - tat nicht mehr so so weh.

Ich wusste nicht wie lange ich auf den Boden vor mir starrte, weinte bis alle Tränen verschwendet waren und mir dann mit einem Klopapier über die feuchten Wangen wischte.

Spoiler Warnung -es war nicht besser. Diesmal half es nicht. Diesmal war es nicht nur ein kleiner Streit in meinem Zimmer. Diesmal war es vor der ganzen Schule.

Ich hatte mit ihm Schluss gemacht, konnte nicht länger die vielen Male zählen in denen er mich verletzte und anlog. Ich wollte es nicht länger ertragen, von ihm berührt zu werden und so tun zu müssen als würde es mir dabei immer noch gut gehen.

Doch die Liebe eines Jungen war oft verkorkst. Sie wollen dich haben - nur für sich allein. Anfangs lieben sie dich, so wie sie es dir versprochen haben. Dann fangen sie an dir weh zu tun, schieben dich von sich und verletzten dich. Aber wenn du dann gehen willst werden sie wütend, werfen dir vor nicht gut genug zu sein und am Ende weiß die ganze Welt dass du es nicht wert bist - dass du eine Schlampe bist und nur mit ihm ins Bett wolltest.

"Warum weinst du?" fragte ein Stimme, welche nicht weniger weinerlich klang als meine es tat als ich antwortete. "Lass mich alleine Myrte"

Ich empfand Myrte nie als nervig, so wie die meisten anderen es taten. Sie besuchte mich oft wenn ich, so wie in diesem Moment, am Boden saß und weinte. Manchmal konnte sie mich aufmuntern, aber dieses Mal wollte ich bloss alleine sein. Sie konnte nichts sagen, was es besser machen würde. Kein Witz der Welt konnte mein Herz erfreuen.

𝘄𝗵𝗶𝘀𝗽𝗲𝗿𝘀. pansy parkinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt