Ein Tag ...

Kapitel 01

Ein lautes Klingeln riss mich aus meinem Schlaf. Sofort war ich hell wach und setzte mich in meinem Bett auf. Mein Zimmer war nicht besonders groß, denn es war der Dachboden der alten Pferderanche meiner Großeltern. Eine Träne rann meine Wange hinab. Ich wischte sie mit meinem Handrücken weg und starrte gedankenverloren an die alte Holzwand von der bereits die Tapete herrunterbröckelte.

Ich lebte schon lange bei meinen Großeltern. Auch wenn sie mich nie wirklich geliebt hatten. Nachdem meine beiden Eltern bei einem mysteriösen Unfall ums Leben gekommen waren, hatten sie mir das kleine Zimmer am Dachboden ihrer alten Farm gegeben. Doch nicht weil ich ihnen so leid tat, sondern weil sie sich erhofften mein Geld zu bekommen.

Ja, ihr habt richtig gehört. Meine Beiden Eltern waren die Gründer des größten Unternehmens der Welt. „Cabon Byocedites“ stellte Bauteile für Kugelschreiber her. Und ich als allein Erbe war natürlich die Einzige die etwas von diesem Geld sehen würde.

Da gab es aber leider einen Haken. Auch wenn ich eigentlich wirklich reich war, hatte ich derzeit noch keinen Zugang zu eben diesem Geld. Denn meine Eltern hatten ein Dokument aufgesetzt das besagt das ich das Geld erst verwenden konnte sobald dich 22 Jahre alt war.

Dieser Tag war auch gar nicht mehr so lange entfernt. Eigentlich sogar nur noch eine Woche. Ich war mir sicher dass meine böse Tante für dieses Geld über Leichen gehen würde. Wahrscheinlich sogar über meine Leiche, wenn es sein musste.

Ich wischte mir die restlichen Tränen von meiner Wange und setzte mich in meinem Bett auf. Dann zog ich mich an. Ich entschied mich für eine normale Jeans und ein Shirt und warf noch eine Jacke drüber, dann sah ich kurz in den Spiegel und überprüfte keine kurzen braunen Haare. Sie saßen wie immer sehr gut.

Als ich plötzlich Schritte von unten hörte. Da war sie, meine verhasste Tante …

„Maria-Anna Gang! Komm jetzt sofort runter. Die Arbeit wartet auf dich!“

Ich zuckte zusammen und senkte den Kopf. Dann machte ich mich daran von dem Dachboden nach unten zu klettern. Tante Selina durfte man nicht warten lassen!