Kapitel 9: Viel zu viel

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Ginny's pov.:

Es drangen komische Geräusche an mein Ohr. Sie wurden lauter. Mein Sichtfeld öffnete sich und wurde langsam größer. Zwar als erstes noch komplett unscharf, dann aber wurde es immer schärfer, bis ich ganz klar an eine sehr hohe Decke schaute. Ich schaute mich um. Weiße Vorhänge, metallene Pritschen und Fenster. Man hörte eine Person durch den Raum wuseln und ansonsten herrschte eine komische, unangenehme laute Stille. Aber vielleicht war es auch nur ein Rauschen in meinem Kopf. Und auf einmal kehrte ein stechender Schmerz zurück in meinen Kopf. Und mit ihm meine Erinnerungen. Mist... Ich war im Krankenflügel. Mir wurde übel. Wie konnte das nur immer passieren und dann vor allem immer in den ungünstigsten Momenten. Ich wollte mich aufrappeln, aber mir fehlte die Kraft. Als ich es endlich ächzend geschafft hatte, wurde mir schwindelig. "Ah, Mrs Weasley. Sie sind aufgewacht. Wie geht es Ihnen?", fragte Mrs Pomfrey mich, welche bemerkt hatte, wie ich mich aufrappelte. "Aufgewacht? Heißt das, dass ich geschlafen habe?", fragte ich vorsichtig. "Oh ja. Sie haben um die fünf Stunden geschlafen. Sie wurden von McGonagall und einer Schülerin hierher befördert. Zu dem Zeitpunkt waren sie ohnmächtig. Das war vor ungefähr fünf Stunden. Ich habe ihnen einen Schmerz Trank verabreicht und weil McGonagall meinte, dass sie keine Sekunde still sitzen können, nicht mal mit einer schweren Gehirnerschütterung, habe ich ihnen also auch einen Schlaftrunk verabreicht, damit sie sich in Ruhe gesund schlafen. Seit dem Zeitpunkt schlafen sie.", erzählte sie mir. Mein Kopf brummte. Bestimmt war die Schülerin bei ihr Sarah gewesen. Sarah ist jetzt bestimmt mächtig sauer, weil ich ihr nicht erzählt habe, was los ist. Ich erzähle ihr ja eigentlich echt alles, aber das war mir viel zu unangenehm. " Hat Sarah irgendwas gesagt, als sie mich hier abgeladen haben? Irgendwas?", fragte ich ängstlich. "Nein. Ihre Freundin war fast so bleich wie Sie und ich hatte sorge, dass sie auch gleich in Ohnmacht fällt. McGonagall hat mir alles erzählt. Sehr verantwortungslos von ihnen, nicht nach dem ersten mal Ohnmacht direkt zu mir zu kommen!", schimpfte sie. "Aber jetzt sagen sie mir bitte erst einmal, wie es ihnen geht.", sagte sie und ich horchte in mich hinein. Eigentlich ziemlich mies, dachte ich. Hätte ich ihr das allerdings so gesagt, hätte sie mich die nächsten zwei Tage da behalten und genau das wollte ich in dem Moment nicht. Ich musste schnellst möglichst zu Sarah und das mit ihr klären. "Mir geht es wieder richtig gut und ich muss jetzt auch ganz schnell zu meiner Freundin.", log ich. Dabei legte ich meine Hand an meine Stirn, um zu sehen, ob sie noch dran war. Da bemerkte ich einen weißen, dicken Verband um meinen Kopf. Er pochte wie wild. Ich hatte Mühe, mein Gesicht nicht vor Schmerz zu verziehen. Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten, sprang ich auf und rannte los. Keine fünf Meter und ich krachte in mich zusammen. Alles war wieder schwarz.

Ich schlug langsam meine Augen auf und hatte das Gefühl, dass es ein deja vu war. Es war alles genau so, wie am Morgen. Nur, dass meine Erinnerungen früher zurückkehrten. Dieses Mal allerdings, guckte ich nach oben und sah statt der hohen, kahlen Decke in zehn Augenpaare. Und zwar schaute ich in die Augen von Enna, Liv, Hermine, Harry, Ron, Fred, George, Madam Pomfrey, McGonagall und von ... Sarah. Sie schaute besorgt und wütend zugleich. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen und mied ihren Blick. Alle starrten mich an. "Was ist?", brach ich mit einer leisen, kratzigen Stimme hervor. "Ich denke es ist erst einmal besser, wenn sie alle gehen. Sie sollten lieber später wiederkommen. Und zwar einzeln. Sie können bleiben Professor. ", sagte Madam Pomfrey an die Gruppe gewand, die um mein Bett stand. Fred und George klopften mir noch einmal auf die Schulter und gingen. Hermine schenkte mir ein kleines lächeln und ging ebenfalls. Auch die anderen drehten sich um. "So Mrs Weasley, wo fange ich an. Zu erst einmal, ich finde es unverantwortlich von ihnen, nicht auf ihre eigene Gesundheit zu achten, denn das kann in der Zukunft schwere folgen mit sie ziehen. Dafür gibt es fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor. Außerdem sollten sie sich mit ihrer Freundin unterhalten.", sagte McGonagall und ich erkannte sofort an ihrem Blick, dass sie Sarah meinte. Ich nickte und schaute auf den Boden. "Gut, dann ruhen sie sich aus und seinen sie vernünftig.", sagte sie, tätschelte mir die Schulter und ging. Madam Pomfrey gab mir einen Schmerz Trank, bevor sie anfing mir zu sagen, was ich hatte. "Sie, Mrs Weasley, haben eine starke Gehirnerschütterung und leichte Hirnblutungen!", sagte sie mit ernster Miene. Ich erstarrte. Was?? So schlimm? "Damit ist auch nicht zu scherzen. Hätte ich ihnen kein Schmerz Trank verabreicht, dann würden sie jetzt schreien vor schmerzen. Sie müssen also die nächste Woche hier bleiben. Ich muss sichergehen, dass sie vollständig geheilt sind, ehe ich sie entlasse. Sie ruhen sich bitte jetzt ein bisschen aus und dann dürfen sie später noch einmal mit ihren Freunden reden. ", mit diesen Worten verabreichte sie mir einen Heilungstrank und ging. Ich legte mich zurück und verschränkte die Arme hinter meinem leicht pochenden Kopf. Ich guckte eine Ewigkeit an die Decke. Wieso war das eigentlich alles passiert? Wieso habe ich mich geschämt und es den anderen nicht erzählt? Warum habe ich nicht auf meine Gesundheit geachtet? Wie werden die anderen darauf reagieren, wenn ich es ihnen erzähle? Vor allem Sarah... und Harry... Und warum ist es mir überhaupt so wichtig, was Harry über mich denkt? Alles war so kompliziert. Mir traten Tränen in die Augen und dann überwältigte mich die Müdigkeit und ich schlief langsam ein.

Ich wachte langsam auf. Ich richtete mich langsam auf. Durch die großen Fenster konnte man einen nahezu komplett dunklen Nachthimmel erblicken. Es war also schon spät, auch wenn der Tag sich nicht so angefühlt hatte. An meinem Bettrand saß Sarah. ich musste schlucken. Mein Blick viel auf meine Hand, die von Sarahs Hand festgehalten wurde. Ich sah in ihre Augen und bemerkte die Tränen mit denen sie gefühlt waren. Ich senkte meinen Blick, drückte ihre Hand und hoffte, dass nicht los ließe. "Sarah, es tut mir so unendlich leid. Ich habe dich angelogen und das wollte ich nicht, ich verspreche es dir! Ich war nur so unendlich verwirrt.", redete ich drauf los. Während ich redete, setzte sich Sarah vor mich auf mein Bett. "Ich habe mich geschämt es euch zu erzählen, war zu stolz Hilfe anzunehmen und zu ängstlich auf eure Reaktionen. Ich dachte, dass ihr mich vielleicht auslacht. Ihr hättet es vielleicht Harry erzählt... Ich wollte nicht in den Krankenflügel und so etwas vom Unterricht und dem Hogwartstreiben verpassen. Ich dachte ich komme damit alleine klar und werde damit alleine fertig.", mir traten tränen in die Augen und ich begann zu weinen. "I-Ich habe m-mich auf einmal w-wie früher m-mit der Kammer d-des Schreckens g-gefühlt. Ich dachte i-ich muss damit a-alleine fertig werden.", schluchzte ich. "Es w-war einfach v-viel auf ein Mal. Und...", weiter kam ich nicht, denn Sarah schlang ihre Arme um mich und wir kippte nach hinten. Wir lagen also Arm in Arm und trösteten uns so gegenseitig. "Aber wir sind doch Freunde! Die BESTEN Freund, die immer für einander da sind und so, weißt du nicht mehr? Nie wieder Verheimlichungen wie damals. Das müssen wir uns gegenseitig versprechen, okay?", sagte Sarah und ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Versprochen!", sagte ich und drückte sie noch ein bisschen doller. "Danke! Ich hab dich lieb!", flüsterte ich. "Ich dich auch!", erwiderte sie. Wir lagen noch eine Weile so dort bis sie sich von mir löste. "Ich habe Enna noch versprochen mit ihr die Zauber aus dem letzten Jahr zu wiederholen, die sie verpasst hatte, weil sie doch die Hand gebrochen hatte, du weißt.", meinte sie, denn sie wusste, dass ich Enna gerne gesehen hätte. "Aber sie lässt dich grüßen. Sie meinte sie kommt mit den anderen morgen vorbei. Außerdem steht da ein Junge vor der Tür der dich sehen will. Achso, deine Brüder kommen auch morgen und Hausaufgaben haben wir keine", mit diesen Worten gab sie mir eine Abschieds Umarmung und eilte davon. Ein Junge? Harry? Mir fuhr der Schreck in die Glieder. Ist er jetzt hier um mich auszulachen? Hilfe! Wie weggetreten starrte ich gerade aus. "Hey!", sagte jemand mit einer mir vertrauten Stimme. Harry stand vor mir und lächelte leicht. "Hey.", hauchte ich. Er setzte sich neben mich aufs Bett. "Na du Caotin? Alles gut?", fragte und tippte mir gegen den Verband. "Jap, abgesehen von ein paar schmerzen, einer Gehirnerschütterung und leichten Hirnblutungen schon. Aber Madam Pomfrey wird das schon fixen.", meinte ich. "Das klingt aber gar nicht gut. Hast du wenigstens Aufsetzte von Snape die du zur Ablenkung schreiben kannst?", fragte er mit einem frechen Grinsen. "HA HA, sehr witzig. Nein, habe ich nicht.", sagte ich und zeigte ihm den Vogel. "Wie ist das überhaupt passiert?", fragte er vorsichtig. Ach wie ich diese Vorsicht doch an ihm mochte. Ich bot ihm ein Platz direkt neben mir an und er legte sich neben mich. Dann begann ich ihm alles zu erzählen. Es war ein angenehmes Gespräch und er war echt lieb zu mir. Ich fühlte mich wohl und wir fingen an über die verschiedensten Themen zu reden. Von Quidditch über seine Erfahrungen vom ersten Tag ihm vierten Jahr bis zum Trimagischen Turnier. Ich genoss es, aber dann kam Madam Pomfrey. "So Mr Potter, ich muss sie jetzt leider rausschmeißen, aber sie sind schon zwei Stunden hier und es ist schon zehn Uhr. Sie dürfen auch eigentlich nicht mehr in den Korridoren unterwegs seien. Also machen sie jetzt, dass sie in ihren Gemeinschaftsraum kommen!", sagte sie streng. "Zu ihnen ,Mrs Weasley, komme ich gleich. Sie kriegen noch einmal ihre Tränke und ein wenig Abendessen.", meinte sie und ging. Harry rappelte sich auf und stand auf. Ich wollte mich auch hinstellen, aber Harry hielt mich auf. "Ne Ne meine Liebe, du bleibst schön sitzen. Sonst strengst du dich zu sehr an und wirst nicht richtig gesund.", mahnte er mich und ich grinste. Er beugt sich zu mir runter, umarmte mich und strich mir noch einmal über den Kopf. "Ich komme bald wieder. Schlaf gut Ginny und Gute Besserung!", sagte er, drehte sich um und ging. "Tschüss.", hauchte ich hinterher und lächelte. Vielleicht wird die nächste Zeit doch besser als gedacht, vor allem, weil ich weiß, ich kann meinen Freunden ALLES erzählen. 



Sooo, endlich mal wieder ein Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Wenn ihr Ideen/Feedback/Vorschläge habt, dann schreibt sie mir gerne :) Ich versuche auch, in Zukunft bisschen mehr hochzuladen hehe <3 Ich hoffe ihr genießt eure Ferien noch!                                             Enna <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 11, 2023 ⏰

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