Kapitel eins

24 17 5
                                    

Und wieder ein Tag in einer sehr ruhigen Nachbarschaft. Ich erinnere mich an damals, wo wir gar nicht genug von dem Lärm bekamen. Wir mussten immer mindestens die Musik auf Lautstärke 50 haben. Aber jetzt können wir uns das gar nichtmehr vorstellen. Obwohl dieses laute Leben erst vor einigen monaten geendet hat.


Ich sitze hier auf meinem Bett im Schlafzimmer in einer kleinen Wohnung, West Verginias. Und während ich hier sitze und alles um mich herum still ist, lese ich ein Buch. Es heißt ,,Das Schicksal ist ein mieser Verräter"

Da geht es um ein Mädchen das Leukämie und noch mehr unzählige Krankheiten hat. Sie hat ein Lieblingsbuch das kein richtiges Ende hat. Aber sie findet den Autor in dieser riesigen Welt nicht um ihn zu fragen, ob es noch ein richtiges Ende gibt. Sie geht in eine Selbsthilfegruppe wo sie einen Jungen kennenlernt der ein Unechtes Bein (Protese) hat. Die beiden verstehen sich ziemlich gut und er macht sogar den Autor ihres Lieblingsbuches ausfindig. Dieser wohnt in Amsterdam. Zusammen reisen die beiden dort hin und lernen ihn kennen, fragen nach dem Ende des Buches und so weiter. Ich lese es immer wieder. Sobald ich es durch habe dauert es nur drei Sekunden und ich fange es von vorne an. Es gibt siebenundzwanzig Kapitel in diesem Buch. Und jetzt bin ich mal wieder bei Kapitel zwanzig. Und kaum als ich die Seite umblätterte, klingelte mein Telefon. ,,Kaya Krum hier, mit wem habe ich das Vergnügen?" Natürlich wusste ich das es Will ist. Will ist mein Freund. Wir sind schon seid vier Jahren zusammen. Und wie immer wenn ich richtig lag, hörte ich sein nettes :,,Hallo mein Schatz, na was machst du?" ,,Lesen, wie immer. Das du da nicht selbst drauf kommst..." ,,Kaya Krum, du bist und bleibst die Interessanteste Person meines Lebens" ,,William Horcher, du bist und bleibst der verwirrenste Kerl des Planeten Erde" Ich hörte wie Will leise lachen musste. ,,Kann ich Vorbeikommen?" Fragte er mit seiner sanften Stimme durch den Hörer. ,,Meine Tür ist stets immer offen für dich, das weißt du doch" ,,Nun, ich bin jedoch ein sehr Verständnisvoller Mensch der lieber einmal zu viel Nachfragt als einmal zu wenig" ,,William Horcher..." sagte ich nurnoch. ,,Kaya Krum" antwortete er darauf. Danach legten wir beide den Hörer auf. Ich legte das Telefon zurück auf den Nachttisch, wendete mich wieder dem Buch zu und entschied mich auch schon blitzartig dafür es zu schließen und es weg zulegen. Ich stand also auf, strich die Falten aus meiner Bettdecke und zog mir etwas anderes an. Schließlich konnte ich doch nicht in Hundeshirt in Übergröße,einer Schlabbershorts und Katzenpantoffeln zur Tür gehen. Daher zog ich ein Strickpullover, eine helle Jeans und geringelte Socken an. Ich bin nicht so der Typ für überflüssiges Zeug. Ein paar einfache Klamotten reichen doch schließlich für den Alltag.


Nachdem ich nun fertig mit Umziehen war wartete ich. Ich wartete darauf das ich von meiner Einsamkeit erlöst wurde indem Will durch diese Tür kam. Doch nein, er hatte es nicht Not den Hausschlüssel zu benutzen den ich ihm extra gegeben hab, damit er nicht mehr Klingeln muss. Ich öffnete dir Tür und da stand er. Mit seinem schiefen lächeln im Gesicht sprach er zu mir :,,Kaya Krum..." und ich sprach zu ihm :,,William Horcher, tret ein in mein bescheidenes Heim" wir mussten lachen. Reime zu machen ohne das sie Geplant wahren war wie ein verdammt lustiger Witz der sich ohne vorahnung in unseren Köpfen abspielte. Ich bat Will herein und immernoch kichernd betrat er meine Wohnung, zog seine Schuhe aus und stellte sie an die Seite. Danach gingen wir in die Küche wo ich ihm erstmal etwas zu Trinken anbot. Aber auch da wusste ich schon das er in exackt drei sekunden, ein Glas Wasser bitte, antworten wird. ,,Hättest du ein Glas Wasser?" (Sag ich doch) ,,Aber Na klar" ich gab ihm sein Glas Wasser in die Hand und saß mich zu ihm an den Tisch. ,,Und, was führt dich in meine hässliche, kleine Wohnung?" ,,Ganz einfach der Drang dazu dich endlich wieder zusehen. Denn falls du es nicht bemerkt haben solltest, haben wir uns mindestens eine Woche nicht gesehen" ,,Wie recht du doch hast. Nur kann ich mich daran erinnern, mit dir Geskyped zu haben" ,,Skypen ist nicht dasselbe wie Persönlich treffen, meine Liebe" ,,Das du immer Recht behalten musst. Mal im Ernst, kannst du nicht einmal diesen Ruhm teilen?" ,,Ach Kaya, wie soll man das denn teilen? Entweder du hast Recht oder du hast Unrecht.Da kann man nichts teilen" ich wusste ja irgentwie das er recht hatte. Doch ich wollte das auf keinen Fall zugeben. Kann man sich auch Vorstellen.


Unser gerede hielt noch drei Stunden an. Danach wurde es draußen dunkel und Will hatte dann keinen bock mehr Nachhause zu gehen. Also ließ ich ihn bei mir mit im Bett schlafen. Ich meine, wir sind seid vier Jahren zusammen. Da überlasse ich ihm doch nicht einfachso meine Couch. Als wir endlich zusammen im Bett lagen erzählte er noch :,,Ich habe dich Vermisst, Kaya" ,,Ich habe dich auch Vermisst, Will" nach diesem Satz legte Will seine hand auf meine Wange. Er streichelte sie und und Küsste mich. Allerdings auf die falsche Stelle. ,,BIST DU BLÖD?!?!" er schaute mich lächelnd an. ,,MAN GIBT SEINER FREUNDIN DOCH KEINEN KINDERGARTENKUSS AUF DIE STIRN!!!" er lachte. Ich drehte mich beleidigt auf die andere Seite, damit ich ihn nicht mehr sehen musste. Danach beugte er sich über mich, drehte mit seiner warmen, zarten Hand meinen Kopf in seine richtung und Küsste mich auf den Mund. ,,Noch böse?" ,,.....Ja" wir lachten. Dann Küsste er mich nochmal. Und danach war diese Sache gegessen.

Über alle Berge und ZurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt