Kapitel drei

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Schon seid genau drei Stunden lesen wir diese Bücher. Will schon im letzten Kapitel und ich grade mal beim... fünften. ,,Du bist nicht grade weit..." ,,Ich weiß!" sagte ich genervt. ,,Komm, hör auf" ,,Nein. Du hast auch mein Buch gelesen" ,,Ich suche dir ein anderes. Aber hör jetzt auf" ,,Aber ich..." er ließ mich nicht ausreden. ,,Nein, du legst es jetzt weg" ich machte den Mund auf um zu Wiedersprechen doch dann nahm Will mir das Buch weg und schlug es auf den kleinen Tisch der neben meinem Sessel stand. ,,Und jetzt?" fragte ich. ,,Und jetzt küsst du mich" sagte er und drückte seine Lippen auf meine. Wozu hat er gesagt ich solle ihn küssen wenn er doch schon mich küsst? Das macht keinen Sinn. Aber egal. Ich ließ es einfach passieren. Schließlich liebe ich ihn. Da versuche ich doch nicht seine Logiken zu verstehen. Das währe sowas von gemein.


Nach dem Rumgeknutsche gingen wir in die Küche. Will kochte etwas zu Essen und ich saß am Tisch und wartete. Ich wollte eigentlich ein Gespräch anfangen. Doch leider fiel mir kein gutes Thema ein. ,,Wann wirst du eigentlich mal ein Buch schreiben?" fragte mich Will. Super, jetzt musste ich nicht mit reden anfangen. ,,Nie, wieso fragst du?" ,,Weil du eine blühende Fantasy hast" ,,Ja klar, ich und Fantasy" ,,Ist doch so" ich wusste nicht was ich sagen sollte. ,,Und was ist mit dir?" ,,Was sollte mit mir sein?" ,,Na, wann wirst du ein Buch schreiben?" ,,Ach, ich würde nur mein Leben mit der coolsten Freundin dieser Welt auf papier bringen, wenn ich nicht so Faul wäre" ,,Ist trotzdem eine coole Idee" ,,Hätte glatt von dir sein können" ,,Ne, so cool nun auch wieder nicht" Will drehte sich zu mir um und schaute mich schnippisch und dennoch mit einem Grinsen im Gesicht, an. Danach wendete er sich wieder dem Essen zu. ,,Was kochst du eigentlich grade?" ,,Ach komm, kannst du das echt nicht riechen?" ,,Meine Nase ist verstopft!" lachte ich. ,,Suppe!" lachte er fast schon schreiend zurück. Danach sprach er weiter. ,,Aber du würdest ein Buch schreiben, richtig?" ,,Nö. Da bin ich nämlich genauso Faul wie du" Will kam zu mir rüber und kitzelte mich aus Rache, am Bauch. Ich konnte mich nicht zurück halten. Ich lachte drauf los und Will genoss es irgentwie das ich beinahe einen häftigen Krampf im Magen erlitt. Aber er war schnell wieder fertig und goss mir danach etwas Suppe in eine Schüssel. Er setzte sich zu mir an den Tisch und starrte mich an während ich etwas von der Suppe in meinen Mund löffelte. ,,Was ist?" fragte ich. Will schob mir nun ein Buch herüber. ,,Was ist das jetzt?" ,,Ein Tagebuch" ,,Wozu?" ,,Kaya Krum" fing er an. Sowie fast jedes andere mal auch. ,,Noch nie habe ich einen Menschen erlebt der solche unglaublichen Schwierigkeiten hatte, ein Buch zu lesen" ,,Und was soll das heißen?" ,,Ich will das du deine eigene Geschichte schreibst" ich schaute ihn Verwirrt an. ,,Du wirst jeden Tag aufschreiben was du erlebt und gesehen hast" ,,Und was soll das bringen?" ,,Ein Gefühl von Freiheit. Du sollst diesem Buch alles anvertauen. Du sollst dein Leben zu einer Geschichte umwandeln, die kein anderer jemals so verfassen könnte. Es soll eine Idee sein, auf die kein Mensch sonst kommen würde" ich schaute das Buch an. Ich konnte mir nicht erklären was grade Geschah aber irgentwie hat Will etwas so Sinnvolles gesagt was mich echt dazu Inspiriert hat mein Leben wirklich in einem Buch aufzuschreiben. ,,Danke Will" ich lächelte ihn an. ,,Kein Problem" lachte er zurück.


Nach dem Essen habe ich Will immernoch was Geschuldet weil ich in ,,Die Flüsse von London" schließlich nur fünf und damit viel zu wenig Kapitel, geschafft hatte. Also spühlte ich das Geschirr während Will es sich schon mal auf meinem Bett bequem machte und Kapitel siebenundzwanzig in ,,Das Schicksal ist ein mieser Verräter" zu Ende las. Ich ließ mir beim spühlen extra Zeit damit ich in ruhe nachdenken konnte. Keine Ahnung worüber ich nachdachte. Aber es ging wohl um dieses Tagebuch. Wollte ich wirklich mein langweiliges Leben in ein Buch verfassen? Mal im Ernst, wer würde denn das lesen wollen?


Ich war rellativ schnell fertig mit Abspühlen. Obwohl ich mir doch extra Zeit gelassen hab. Aber egal. Ich nahm das Tagebuch und ging damit ins Schlafzimmer. Will war auf der letzten Seite des Buches. Und ich musste nun mein erstes Kapitel schreiben. Das erste Kapitel meines langweiligen daseins. Ich nahm einen Stift in die Hand und schrieb:

,,Kapitel eins"

voll viel, was? Auf jeden Fall fiel mir danach nichts mehr ein. Ich hielt den Stift minutenlang an der selben Stelle der Seite. ,,Du musst nicht jetzt damit anfangen..." ,,Lass mich, ich Überlege" Will legte sich genervt hin und atmete ziemlich laut aus. Danach sah er mich an. ,,Du bist dir sicher?" fragte er. ,,Ganz sicher" antwortete ich ihm. Dann machte er das Licht auf seiner Seite aus. Und ich saß weiterhin da. Das Licht noch an und meine Augenlieder wurden schon ganz schwer.


Ich schaute auf die Uhr. Es war schon halb eins. Ich schaute zurück ins Buch. Da stand nicht mehr als ich geschrieben hatte.

,,Kapitel eins"

ich beschloss nun auf Wills rat zu hören und klappte das Buch zu. Ich wollte daran Arbeiten wenn es wieder Tag war. Also legte ich das Buch auf meinen Nachttisch und knippste das Licht aus. Wie konnte Will eigentlich so schnell einschlafen? Dieses Licht war schließlich drei Stunden an. Aber okay. Solange er einschlafen konnte, ist alles gut. Glaube ich jedenfalls. Ich kuschelte mich unter die Bettdecke und schlief in Sekundenschnelle ein. Schade nur das ich Vergaß die Kappe zurück auf den Füller zu klippen.

Über alle Berge und ZurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt