Kapitel 2

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„Hey, Satoru. Ich habe dir etwas mitgebracht.", sage ich als ich den Raum betrete. Während Yuji und Megumi mich verwirrt ansehen, sackt mein Bruder einfach in sich zusammen. Mit einem schnellen Griff stützen seine beiden Schüler ihn. „Satoru, was ist los?", fragt Yuji panisch. Die beiden setzen ihn auf einen Stuhl und sehen sich ratlos an. „Ich denke, ihr solltet uns alleine lassen.", merke ich an. Blitzschnell schauen Megumi und Yuji in meine Richtung. Ihre Blicke sind verwirrt und gleichzeitig irgendwie besorgt. Als müssten sie Satoru beschützen. „Wir lassen ihn sicher nicht alleine.", gibt Megumi zurück. „Genau, wer bist du überhaupt?", ergänzt Yuji. Ich will ihnen gerade antworten, aber mein Bruder ist schneller als ich. „Es ist okay. Geht. Ich komme hier schon klar.", sagt er und richtet sich langsam auf. „Wir lassen dich hier sicher nicht mit einer Fremden alleine. Du bist gerade einfach zusammen gesackt.", merkt Megumi an. „Sie ist keine Fremde. Sie ist meine Schwester."

Nachdem Yuji und Megumi sichtlich schockiert den Raum verlassen haben, schweigen Satoru und ich uns an. Es geht minutenlang so. Ich will gerade zu meinem Entschuldigungsmonolog ansetzen, als er die Distanz zwischen uns überwindet und mich fest an sich drückt. Ich erwidere die schon lange überfällige Umarmung. „Was machst du hier, Yuna?", flüstert er, während er mich weiter an sich drückt. „Ich bin hier um dir zu helfen und dich zu beschützen.", antworte ich. „Ich bedanke mich für die Hilfe. Aber wovor musst du mich beschützen?", sieht er mich fragend an. Ich erzähle ihm davon, dass ich immer wusste, wo er war und was er machte. Dass ich von Yuji und Sukuna weiß. Und das diese, jetzt nicht mehr so unbekannten Sonderflüche, hinter ihm her sind. „Woher weißt du denn was sie vorhaben?", fragt er neugierig. „Um ehrlich zu sein, habe ich keine genauen Informationen. Aber meine Intuition sagt mit, dass da etwas nicht stimmt.", antworte ich. Satorus glücklicher Gesichtsausdruck weicht einem ernsten. Dieses bestimmte Gefühl, diese Intuitionen, die ich habe, liegen leider selten falsch. Schon in der Vergangenheit habe ich immer richtig gelegen. Dieses Gefühl war schon immer da. Und mit der Zeit habe ich es perfektioniert. Es ist irgendwie schwer zu beschreiben. Immer wenn man mich fragt, woher ich etwas weiß oder wie ich etwas mache, kann ich darauf keine Antwort geben. Ich weiß nur, dass ich mit dieser Gabe meinen Bruder und alle anderen retten kann. Und genau das steht ganz oben auf meiner Liste. „Yuna, wir müssen den anderen davon erzählen.", merkt mein Bruder an. Er hat recht. Aber ich denke, dass heute noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist. Ich will bei den anderen nicht einfach so mit der Tür ins Haus fallen, wie ich es bei Satoru getan habe. „Ich verstehe, dass du deine Bedenken hast. Aber wir müssen so viele Informationen zusammentragen wie nur möglich.", ergänzt er. Ich atme tief durch. Auch mit dieser Aussage hat er recht. Ich hoffe, dass die anderen genauso viel Vertrauen für mich haben, wie für Satoru. Aber wer würde einer Fremden schon glauben, dass sie diejenigen waren, die die Menschheit retten mussten? Und wer würde einer Fremden schon glauben, dass der Grund für das Ende vielleicht unter ihnen war?

The Chosen Ones - Jujutsu Kaisen Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt