Prolog

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Ich versuchte glücklich zu sein, ich versuchte es wirklich. Doch mit jedem Tag, der verstrich, wurden das Loch, in das ich fiel, immer tiefer. Obwohl ich immer abweisender wurde, schien niemand etwas davon zu bemerken, dass es mir nicht gut ging. Jeder lebte sein eigenes Leben, nur ich vegetierte nur noch vor mich hin. Vielleicht ging es darum: Den Anderen nicht auf die Nerven zu gehen, unauffällig zu bleiben, seine Probleme für sich zu behalten. Ich wollte wichtig sein, aber es schien, als wäre ich bloß ein kleiner Tropfen in einem riesigen Ozean. Und wenn ein Tropfen fehlte, war das nicht weiter schlimm, richtig? Ein Verlust, zu klein um bemerkt zu werden, zu unwichtig.
Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich, ich wusste nicht mehr wie es weiter gehen sollte. Ich konnte nicht mehr. Ich gab auf. Ich sah in das dunkel schimmernde Wasser viele Meter unter mir. Hinter mir rauschten Autos vorbei, in denen Menschen saßen, deren Geschichten ich nie erfahren würde. Die Scheinwefer erleuchteten kurz die Dunkelheit, dann verschwanden sie wieder und das nächste Auto rauschte heran. Die Abstände schienen perfekt gleichmäßig zu sein, das Rauschen wurde Monoton. Ich schloss die Augen und dachte nur noch an das Wasser, an die Freiheit. Ein letztes Mal holte ich tief Luft, dann fiel ich. Es war vorbei. Ich hatte es geschafft.
Ich fiel, und die Autos rauschten weiter über die Brücke, die Vögel zwitscherten ihr Abendlied, die Erde drehte sich weiter. Ohne mich war alles wie vorher. Nichts veränderte sich, wenn ein Tropfen im Ozean fehlte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 21, 2015 ⏰

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When Tomorrow Comes | Luke Hemmings/5SOSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt