Das Balzverhalten der Menschen

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Eine Frau betritt die S-Bahn. Sie trägt dunkelgrüne High-Heels, dazu einen pinken Minirock, der einen unschönen Kontrast zu ihren schlecht rot gefärbten Haaren bildet, ganz zu schweigen von dem viel zu engen Türkisfarbenen Top und der offensichtlich unwillkürlichen Schmuckauswahl. Sie schiebt ihre Sonnenbrille nach oben und dreht sich ans Fenster. Ein Side-Cut! Das war ja klar. Und als Tüpfelchen auf dem i noch mindestens 6 Ohrpiercings. Kopfschüttelnd wende ich mich von ihr ab. Mir direkt gegenüber setzt sich ein Typ in meinem Alter. Allerhöchsten 1,73 groß. Dicke Goldkette. Weiße Nikes. Schwarze Bomberjacke.Die dunklen Haare zu einer imposanten Tolle gestylt.

Fehlen nur noch die Koteletten und du gehst als Elvis durch. 

Er friemelt ein Paar Kopfhörer aus seiner Jacke und stopft sie sich in die Ohren. Kurze Zeit später kann sich die ganze Bahn an seinen Technobeats erfreuen.

Genervt schaue ich aus dem Fenster. Die Bahn hält und Mr.Elvis-is-still-alive steht auf und drängelt sich an mir vorbei und steigt aus. Genauso der weibliche Pumuckel. Gott sei dank.

Du denkst jetzt bestimmt:"Gooott was für eine oberflächliche Zicke! Sowas geht ja mal gar nicht!". Da hast du sogar recht, Oberflächlichkeit geht gar nicht. Jedoch gehört genau das zu meiner Forschungsarbeit im Rahmen meines Studiums. Mein Name ist Maya Kahl und ich studiere Biologie in Berlin. Mein Leben ist ziemlich unspektakulär: Aufstehen, Uni, Essen, Arbeiten, Schlafen. Ich habe neben Biologie, Musik und Begeisterung für tote Sprachen wie Latein und Altgriechisch nicht besonders viele Hobbies. Das einzig interessante in meinem Leben ist meine Forschungsarbeit. Das Thema ist immer aktuell und eigentlich dreht sich unsere gesamte Existenz nur darum-

Das Balzverhalten der Menschen.