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PoV.: Lucas

Anders als Baekhyun zuvor wollte ich Taemin in dieser Nacht unmittelbar vom Entertainment aus abholen. Im Gegensatz zu den anderen Beiden hatte dieser auf meine Nachricht nämlich nicht mit einem direkten Nein geantwortet, sondern es vorgezogen einfach nicht zu reagieren. Kein Nein kann eben auch ein Ja bedeuten, Taeminie, dachte ich amüsiert, während auf meinem Motorrad vor dem großen Trainingsgebäude auf den Älteren wartete.

Da ich seinen ungefähren Tagesplan selbstverständlich ebenso wie den unseres ehemaligen Leaders beinahe auswendig wusste, dauerte es ähnlich wie gestern nur wenige Minuten, bevor meine Wunschperson am vorgesehenen Ort erschien. So hielt ich dem Kleineren auffordernd meinen mitgebrachten Ersatzhelm entgegen, ohne dabei schon irgendein Wort zu verlieren; Erst mussten wir eindeutig hier weg!

Kurz schien er daraufhin mit sich zu hadern, bevor er meinem stummen Wunsch schließlich ebenfalls kommentarlos nachkam. Dank eines früheren gemeinsamen Ausflugs kannte er das ganze Prozetere dabei bereits, sodass wir uns binnen weniger Sekunden auf der städtischen Autobahn befanden, welche unmittelbar ins weitestgehend verlassene Industriegebiet weiter auswärts führte. Ich hatte es eilig, also fuhr ich entsprechend schnell, bis wir schließlich alsbald gemeinsam meinen Zielort erreichten: 

Ein verlassenes Motel unweit der kaum mehr befahrenen Autobahn. Zugegebenermaßen ein bisschen gespenstisch ragte es neben der mehrspurigen Straße auf, während ich nunmehr gemächlich auf den menschenleeren Parkplatz rollte. Doch auch diesen Fleck der Welt kannte der Koreaner hinter mir längst. 

Dort - wo das alte Gebäude einen weitflächigen Schatten auf den grauen Asphalt warf - stellte ich mein Motorrad schlussendlich ab, woraufhin mein Gast wiederum augenblicklich von seinem Sitzplatz aufsprang. Wenig überrascht verdrehte ich deswegen indessen zumindest innerlich meine jaspis-braunen Augen. Weg vom Dunkel der Finsternis lief er unweigerlich (vermutlich intuitiv) ins fahle Mondeslicht. Damit unglücklicherweise jedoch auch auf die Fernstraße. 

Verständnislos sah ich ihm einen Moment lang nach, bevor ich folglich ebenfalls vom Bike stieg. Unsanft war sein Helm unlängst auf dem harten Betonboden gelandet, sodass ich diesen nun aufhob und ebenso wie meinen eigenen auf dem ledernen Sitz meiner Motorrads ablegte.

SuperM: Das EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt