In der Wohnung angekommen, kauerte Jisung im Schlafzimmer. Er beobachtete die Regenschirme auf dem Bürgersteig.
Er war leer. Die letzten Stunden verschwammen zu einem unheimlichen Rauch. Bis auf Minho war kein einziges Gesicht mehr zu erkennen. Seine Füße froren ein. Seine Kleider waren feucht.
Außerdem wusste er, dass Changbins Blicke auf ihn gerichtet waren. Dieser saß auf dem Bett und schaute auf ihn herab. So saßen sie schon seit Stunden. Aber keiner der Beiden rührte sich und der Fitzel Stolz in Jisungs Adern sträubte sich dagegen, diesen Schweige-Contest zu verlieren. Doch irgendwann platzen seine Gedanken doch aus ihm heraus.
"Was ist das?" fragte Jisung, ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden. "Was zum Teufel ist das alles hier?" Fragte er nun lauter und umklammerte seine Beine.
"Ich bin ein Gott", sagte Changbin unverblümt. "Du bist dazu verdammt, den Rest deines Zeit mit mir zu verbringen, bis das Universum stirbt."
Sein Herz klammerte sich an seinen Brustkorb, als wollte es sich vor dem schlechten Witz verstecken. Jisung begann wieder zu weinen. "Du bist schrecklich."
Doch Changbin fuhr emotionslos fort. "Du bist von mir abhängig wie ein Drogensüchtiger vom Kokain. Ich kontrolliere deinen Körper, deine Gefühle, deine Gedanken."
Jisung wusste nicht, wie es dazu kam, dass er plötzlich neben Changbin saß. Aber er wusste, dass es seine Schuld war. Er zitterte vor Angst.
"Und von nun an heiße ich nur noch Dionysos."
Jisung suchte in seinem Gesicht nach etwas, nur nach einem einzigen Stück Menschlichkeit. Dieser schlechte Witz. Ja Changbin war eine Witzfigur. Es gibt keinen Grund mehr, ihn zu bekämpfen.
Dennoch spürte er, wie sich sein ganzer Körper zu diesem Mann hingezogen fühlte, auch wenn sein Verstand noch dagegen ankämpfte.
"Warum ... warum ich?", brachte er hervor. Und er bekam die Antwort, die er hören wollte.
"Du bist anders. Du bist das, wonach ich seit Jahren gesucht habe." Der Gott legte eine Hand um sein Gesicht. Er war so zärtlich auf einmal. Jisung spürte die Distanz zwischen ihnen. Das würde die Hölle werden.
"Ich werde mich um dich kümmern. Keiner rührt an, was mir gehört. Dir wird nie etwas passieren."
"Das ist das Mindeste, was du tun kannst, wenn ich gezwungen bin...", murmelte Jisung zwischen seinen Tränen und Rotz und lächelte ein wenig. Changbin - ich meine Dionysus - lachte leise. Er breitete seine Arme aus.
Jisung, nun da er keine andere Wahl hatte, lehnte sich an seine Brust. Er umarmte ihn nicht zurück. Aber er ließ zu, dass die muskulösen Arme ihn hielten und wärmten. Er erkannte, dass er nie wieder derselbe Mensch sein würde, der er einmal war. Er würde nie wieder die gleichen Träume, Wünsche und die Familie haben, die er einst hatte.
So verbrachten die beiden wirklich die ganze Zeit bis zum Ende des Universums zusammen. Es dauerte eine Weile, bis sich Jisung an den Gott gewöhnt hatte.
Die beiden fanden einen Kompromiss, damit der junge Mann seine Menschlichkeit nicht verlor. Zumindest so lange, wie seine Eltern noch lebten.
Jisung entwickelte einen tiefen Komplex gegenüber Changbin. Er würde ihn wieder von all den Dingen heilen, die im Olymp passieren. Denn ob du es glaubst oder nicht, je länger er in den Reihen der Götter verbrachte, desto mehr verdrehte und schmutzige Geheimnisse kamen ans Licht. Und er begann, Dionysos zu verstehen. Und damit auch ihre Aufgabe auf dieser Erde.
Aber nicht bei allen vier Personen hat die Geschichte so gut geendet wie hier. Es sind noch zwei Geschichten übrig.
Was glauben Sie, wird mit ihnen geschehen?
DAS ENDE
oder doch nicht?
tbh davon mal abgesehen das ich denn ganzen konflikt im ersten teil der reihe rausgelassen habe (wo ich immer noch nicht nachvollziehen kann was ich mir dabei gedacht habe) ist das hier noch der friedlichste teil... die anderen beiden sind dann doch um noch einiges emotionaler und vor allem verstörender.
wir werden sehen wann ich endlich dazu komme die fertig zu schreiben tho T^T
bis dahin passt gut auf euch auf, trinkt und esst genug... wirft doch einen blick in meine anderen bücher wenn ihr etwas seht was euch interessieren könntet und naja...
tüdellü
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Dionysos | Binsung ✓
RomanceIn einer Welt, in der die Menschen ihre Wochenenden damit verbringen, sich zu betrinken und zu vögeln, beschließt ein junger Mann, all seine Sorgen zu vergessen und für eine Nacht ganz er selbst zu sein. Und es gab einen Ort, an dem man genau das tu...