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4 Uhr:

Nachdem wir fast eine Stunde verzweifelt versucht hatten, Mary davon zu überzeugen, die Tür erneut zu öffnen, mussten wir schließlich einsehen, dass sie uns in eine Falle gelockt hatte. Sie würde die verdammte Tür nicht wieder aufmachen - ganz egal, wie sehr wir auch tobten oder flehten.

Pete, Ava und ich beschlossen daraufhin, gemeinsam den Keller zu erkunden. Irgendwo musste noch ein Weg zurück ins Obergeschoss führen, davon waren wir überzeugt.

»Die zwei Stunden werden wir auch noch schaffen und dann teilen wir uns das Preisgeld«, versuchte ich meinen beiden Freunden Mut zu machen, während die anderen Schüler noch immer probierten, gewaltsam die Tür zu öffnen. Mit dieser Aktion war Mary definitiv einen Schritt zu weit gegangen, so viel war sicher.

Vorsichtig liefen wir den endlos erscheinenden Gang entlang und leuchteten jeweils in die Räume, welche links und rechts von diesem abgingen. Es waren im Laufe der Jahre anscheinend schon ein paar Leute hier unten gewesen, wie wir unschwer an den aufgesprühten Graffitis erkennen konnten.

Mittlerweile waren wir so weit von den anderen entfernt, dass wir ihre Rufe noch vage wahrnahmen, als plötzlich ein lauter Knall ertönte und ihre zuvor noch dagewesenen Stimmen auf einen Schlag verstummten.

»Scheiße, was war das denn?« Avas Stimme war nichts weiter als ein heiseres Flüstern. Im Kerzenschein wirkten ihre vor Furcht aufgerissenen Augen so verängstigt, wie ich sie noch nie gesehen hatte.

»Sie haben es wahrscheinlich irgendwie geschafft, die Tür zu öffnen«, vermutete Pete. »Wir sollten mal nachsehen gehen.«

Zugegebenermaßen beruhigte mich die Vorstellung, nicht länger durch das Kellergewölbe laufen zu müssen.

Bereitwillig reihte ich mich daher hinter Pete und Ava ein, um ihnen in Richtung der anderen Schüler zu folgen, als plötzlich ein unnatürlicher Windstoß dafür sorgte, dass das Licht unserer Kerzen erlosch.

Halloween NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt