Kapitel 3 - Erste Begegnungen

11 1 0
                                    

Pünktlich um 6:30 Uhr klingelte mein Wecker. Verschlafen und total fertig versuchte ich das unerträgliche Klingeln auszumachen.
Auch wenn es mich viel Überwindung kostete, mich nicht einfach wieder umzudrehen und weiter zu schlafen, musste ich wohl oder übel aufstehen. Ich konnte mir ein Zuspätkommen an meinem ersten Tag einfach nicht erlauben.
Gequält schlurfte ich ins Bad, um mich fertig zu machen. Darauf bedacht, dass der erste Eindruck zählt und ich nicht wie der letzte Penner aussehen sollte.


Nachdem auch mein Rucksack gepackt war, stattete ich dem Speisesaal einen Besuch ab. Dort entdeckte ich sofort meine liebste Haushaltsmaschine, den Kaffeeautomaten.
Für einen Moment setzte ich mich an einen Tisch, genoss mein Heißgetränk und eine Schüssel Cornflakes.


Kurz nach Sieben machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur Schule.
Mit Musik auf den Ohren schlenderte ich die Wege entlang, die ich gestern bereits ausgewählt hatte. Und nur wenig später war das große Steinerne Schild mit der Aufschrift „Beacon Hills High-School" zu sehen.
Ich steckte meine Kopfhörer weg und ging durch die offenen Eingangstüren des Gebäudes.


Den Zettel, den ich seit meiner Ankunft in meiner Jackentasche hatte, zeigte mir meinen Schulplan. Außerdem auch mein neues Schließfach, mit Kombination, und dass ich dort meine Bücher finden würde. Somit war das meine erste Anlaufstelle.
Danach ging es zu meiner ersten Schulstunde. Chemie.
Ich suchte mir, in dem Klassenzimmer, einen freien Platz.


Kurz darauf machte ich auch schon Bekanntschaft mit meinem zukünftigen Lieblingslehrer.
„Guten Morgen. Ab heute haben wir Austauschschüler hier, die uns drei Monate begleiten. Eine davon sitzt da hinten. Und jetzt schlagen Sie bitte Seite 24 in ihrem Buch auf", rasselte der Lehrer monoton herunter und richtete seine Brille.
Chemie würde definitiv nicht mein Fach werden.


„Tut mir leid, dass ich zu spät bin, Mr Harris, aber ich habe verschlafen", schlug jemand die Tür auf und stürmte in das Klassenzimmer.
Wenigstens wusste ich nun den Namen unseres Lehrers. Er hätte sich ruhig selbst vorstellen können.
„Was auch immer dein Problem ist, Stilinski, es ist mir egal. Nachsitzen!"


Sofort erkannte ich den Jungen, der schnellen Schrittes zu seinem Platz lief. Es war der sympathische, nicht Massenmörder, mit dem sonderbaren Namen.
Wie hieß er noch gleich? Stiles?
Ein paar Minuten betrachtete ich ihn. Er schien mich nicht zu bemerken. Oder wollte es nicht.
Ich machte mir darüber keine allzu großen Gedanken. Es wäre zwar schön, direkt Anschluss zu haben, doch es war okay, wenn wir nichts miteinander zu tun hatten.


Ich versuchte also dem ziemlich anstrengend, langweiligen Unterricht von Harris zu folgen. Wer hätte gedacht, dass meine ersten Stunden hier so langsam vorbei gehen würden.


Als ich endlich erlöst wurde, atmete ich tief aus. Schnell schnappte ich mir meine Bücher und ging schnellen Schrittes aus dem Klassenzimmer.


Gerade wollte ich mein Schließfach ansteuern, da hörte ich eine Stimme rufen: „Hey du, warte mal."
Da mir nicht in den Sinn kam, ich könnte gemeint sein, setzte ich meinen Weg fort. Scheinbar lag ich falsch, denn ich wurde an meiner linken Schulter festgehalten.
Langsam drehte ich mich um und schaute in das bekannte Gesicht.
„Hanna?", lächelte Stiles mich an.
Ich nickte. „Die bin ich."


Gerade wollte er seinen Mund öffnen, um zu sprechen, da hörte ich eine männliche Stimme seinen Namen sagen.
„Stiles, Scott sucht dich. Er..."
Als ich mich zu dem großen, blonden Lockenkopf drehte, hörte dieser sofort auf zu sprechen und fixierte mich mit seinen stechend blauen Augen. Anhand dieser konnte ich erkennen, wie er zu meiner Schulter sah. Auf der, wie ich nun bemerkte, noch immer Stiles Hand lag. Schnell zog dieser sie weg und wandte sich an den mir Fremden.
„Was ist mit Scott?"
„Er sucht dich. Wegen dem..." Er räusperte sich. „Horrorfilmeabend."
Stiles grinste breit.
„Danke, Isaac."
Somit zog er von Dannen und verschwand hinter meinem Rücken.
„Du hast es gehört. Ich werde gebraucht. Wir sehen uns."
Auf sein breites Grinsen nickte ich nur kurz und schaute zu, wie auch er verschwand.


Ich folgte also meinem Plan weiter und machte mich auf den Weg an mein Schließfach. Dort deckte ich mich mit Büchern für die nächsten beiden Fächer ein.


Nach weiteren anstrengenden Stunden, in denen ich neue Leute und Lehrer kennen lernte, war es an der Zeit für die Mittagspause. Etwas unschlüssig, ob ich in die Mensa gehen sollte, lief ich dennoch in diese Richtung.
Die Tatsache, dass ich dort ganz alleine sitzen würde, verunsicherte mich.
Die Neue zu sein, war ganz schön unangenehm. Man wurde angestarrt, es wurde über einen gesprochen...
Ich hatte keine Lust darauf.

Vor den offenen Türen blieb ich stehen.
Schüler strömten in den großen Saal, aus dem man bereits viele Stimmen hörte und den Geruch von Essen wahrnehmen konnte.
Eigentlich konnte ich mich nicht Ewig weigern, da rein zu gehen. Auch wenn mir ein Plätzchen auf der Wiese draußen wohl besser gefallen hätte.
Wenn ich mich ganz zurückziehen würde, würde ich nie Anschluss finden. Es gab also keinen Weg dran vorbei.

Ich folgte den mir unbekannten Menschen in den Speisesaal.
Genau wie alle anderen nahm ich mir eines der roten Tabletts und wartete an der Theke auf mein Essen.

Nachdem ich einen Teller voll Spaghetti hatte, schaute ich mich nach einem freien Tisch um. Auf diesen steuerte ich zu.
Doch weit kam ich nicht, da hörte ich eine bekannte Stimme rufen: „Hanna, komm zu uns!"
Ich schaute mich nach Stiles um, den ich an einem Tisch rumhampeln sah. Er winkte mir im Stehen überschwänglich zu und rutschte dabei beinahe aus.
Ich unterdrückte mein Lachen, da ich nicht gleich unhöflich sein wollte. Sonst würde ich nie Freunde finden. Aber vergessen würde ich das sicher nicht mehr.

Ich setzte mich zu den fremden Menschen, die an dem großen Tisch saßen.
Sofort begann Stiles zu sprechen: „Hanna, das sind Allison, Lydia, Scott und Isaac."
Ich lächelte freundlich und rang mich zu einem leisen „Hi" durch.
Ich war wohl nervöser als ich dachte, denn sonst war ich auch nicht so zurückhaltend und schüchtern.

„Bist du nicht das Mädchen von heute Morgen?", stellte der blonde fest. Isaac.
„Ja, das bin ich wohl", lächelte ich.
Sofort stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Auch wenn ich nicht wusste, weshalb.

„Erzähl mal was über dich", forderte Allison, das Mädchen mit den schönen, schwarzen Locken auf.
Ich fühlte mich von allen Anwesenden ziemlich angestarrt. Dennoch begann ich zu erzählen.
„Mein Name ist Hanna Corvinus, ich bin 17 Jahre alt und seit gestern wohne ich hier", startete ich meine Vorstellung. Doch Stiles schien das nicht genug zu sein und begann diese zu ergänzen.
„Ja, sie bleibt für drei Monate hier und wohnt in diesem neuen Feriencamp."
Kaum hatte er zu Ende gesprochen, mischte sich Scott ein.
„Ihr kennt euch?"
„Seit gestern. Sie hatte sich verlaufen, also habe ich sie nach Hause gefahren."
„Seit wann so sozial, Stiles?", stachelte Isaac ihn mit einem breiten Grinsen an.
„Klappe, oder ich trete dir in deinen verdammte Werwo... In deinen Arsch", zickte Stiles rum.
Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen.

Kurz blieben meine Gedanken an dem Wort Werwolf hängen. Ich musste mich verhört haben, schließlich machte das keinen Sinn.
Ich hatte wohl wieder zu viel Müll in meinem Kopf und bildete mir Dinge ein.
Schnell verbannte ich den Gedanken wieder und achtete auf das hier und jetzt.

Nachdem ich kurz in meinen Gedanken abgedriftet war, begannen die Fünf sich über die Schule zu unterhalten. Aufmerksam hörte ich zu, wie sie sich über den Coach und Harris aufregten. Letzteres konnte ich nachvollziehen, schließlich durfte ich diesen auch schon kennen lernen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 16, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

LOVE YOUR ENEMY | Stiles StilinskiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt