Ich blickte meinem Ende entgegen

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Der Mann auf der Kutsche schrie mich an:" steh wieder auf du verdammtes Mistvieh und zieh weiter!" Er wurde noch wütender und schlug mich wieder mehr mals mit der Peitsche, ich wollte alles tun damit er mir mit der Peitsche keine Schmerzen mehr zufügen würde, doch ich hatte einfach keine Kraft mehr. Auf meinem Hintern waren mittlerweile rote Striemen zu sehen und ich versuchte aufzustehen doch meine Beine versagten und ich musste mich wieder hinlegen. Jetzt erst verstand der Mann wohl das ich einfach nicht mehr konnte, er sprang von der Kutsche herunter und auf mich zu, ich bekam Angst, was würde er jetzt mit mir tuhen?. Denn wenn ich eines in meinen vielen Lebensjahren gelernt hatte dann, das böse Menschen alles mit Pferden anstellen können wenn die Pferde ihnen nichts mehr nutzen. Der Mann ging zu meinem Kopf, packte mich grob an dem Halfter und half mir mich aufzurichten.

Als ich einigermaßen sicher auf meinen Beinen stand, war ich froh und dachte mir, vielleicht hat der Mann ja vor mich irgendwo hinzubringen wo mich ein lieber Mensch kauft und ich bekomme doch noch eine Chance einen schönen Lebensabend zu haben?. Der Mann ging wieder zurück und setzte sich auf die Kutsche, ich wusste was er wollte und es gelang mir irgendwie die Kutsche weiter den Berg hochzuziehen. Ich lief instinktiv los weil ich nicht noch einmal die Peitsche zu spüren bekommen wollte. Einige Stunden später hatten wir den Berg bereits hinter uns und näherten uns dem Ziel, ich zitterte schon am ganzen Körper vor Erschöpfung doch dem Mann auf der Kutsche war dies egal, es ging ihm nur darum das er Geld bekam und nicht darum das ich genug bei Kräften war damit es mir gut ging während ich die Kutsche zog.



Mitten im Dorf auf dem Platz angekommen wo das Getreide abgegeben wurde, wollte ich mich wieder hinlegen da ich wusste das ich nicht mehr lange stehen konnte. Mein Besitzer war gerade dabei dem anderen Mann von diesem Platz hier zu helfen die Getreide Säcke abzuladen die wir hierher transportiert hatten. Doch als er sah das ich mich hinlegen wollte kam er wieder von der Kutsche und nahm die Peitsche mit die auf dem Boden neber der Kutsche lag, er schrie mich wie ein Geisteskranker an und ich erschrak einmal mehr über den Ton der in seiner Stimme lag:" das machst du mir nicht nochmal du Miststück hast du mich verstanden?! doch mich so anzuschreien das ich erschrak reichte ihm offenbar nicht. Er fing an mit der Peitsche auf meinen Kopf einzudreschen während er mich mit der anderen Hand an den Zügeln festhielt, ich wollte nur noch das der Tag und dieses Trauma ein Ende hatte und fragte mich selbst verzweifelt, was ist wenn ich bei diesem Mann und damit in der Hölle zu grunde gehe? ich kann und darf einfach nicht bei ihm zu Grunde gehen!.

Schließlich hörte er auf mich zu schlagen und ich bemerkte wie der letzte Sack von der Kutsche heruntergeladen wurde, mein Besitzer drehte sich zu dem Mann um der im gleichen Moment feststellte:" sieht aber ganz schön alt und schwach aus das Vieh oder?" mein Besitzer antwortete:" ja
ich wollte eh mir bald einen neuen besseren kaufen, wärst du so nett und würdest den hier behalten und bitte zum Abdecker bringen?" Der Mann antwortete:" ja klar, übrigens könntest du dieses Klappgestell von Pferd gleich ersetzten, ich habe vor kurzem einen jungen Fuchs bekommen der schon mal mit der Kutsche gearbeitet hat, ich könnte ihn dir verkaufen, er ist nicht so teuer. Mein Besitzer wurde hellhörig und fragte erstaunt:" wirklich?
ich hoffe das der Fuchs wirklich besser ist als dieses Klappgestell neber mir", das sagte er während er mit dem Daumen auf mich zeigte und ich verspürte neber Angst, Verzweiflung und Schmerz auch Wut.

Wie konnte dieser Kerl mich ein Klappgestell nennen! ich war es die letzten zwei Jahre gewesen der den Betrieb meines Besitzers am laufen gehalten hat! und jetzt bezeichnete mich auch noch mein Besitzer als Klappgestell!!!. Kurze Zeit später, war ich vom Geschirr und der Kutsche befreit und war nun neber einem Gebäude mit einem einfachen Stallhalfter angebunden, ich war einfach nur erleichtert von all dem schweren Geschirr und der Kutsche befreit worden zu sein. Gleichzeitig machte ich mir aber auch Gedanken um meinen Nachfolger, er würde ganz gewiss nicht besser von meinem ehemaligen Besitzer besser behandelt werden als ich. Er tat mir jetzt schon leid, ich sah zu einem Gebäude und sah wie ein schöner großer Fuchs von meinem ehemaligen Herren und meinen zwischen Besitzer um die Ecke geführt wurde.

Black Beauty, ein neuer Anfang Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt