Seitdem Sun und Paulo bei mir waren, hatte ich nun mehr Spaß, wir waren jeden Tag auf der Koppel. Spielten fangen, spielten verstecken, plantschten und machten Wettrennen. Manchmal aber auch, standen wir irgendwo in der Ecke und entspannten uns, wir grasten und wälzten uns auch, machten aber auch gegenseitige Fellpflege. Joe brachte uns inzwischen gar nicht mehr in den Stall, aber das machte uns auch nichts aus, denn wenn das Wetter mal wieder übel mitspielte, dann konnten wir uns ja unter die Bäume stellen und entspannen.
Der Sommer ging auch langsam zu ende, es wurde von Tag zu Tag kälter. Wir gingen immer weniger ins Wasser und plantschten. Eines Tages kam Joe ans Gatter und Pfiff, neugierig kamen wir alle zu ihm getrabt, er machte das Gatter auf und kam zu mir, begrüßte mich erstmal, dann machte er einen Strick an mein Weidehalfter und ich war irritiert, er hatte uns doch schon solange auf der Weide einfach gelassen ohne etwas mit uns zu machen was wollte er den jetzt? Paulo und Sun ließ er da. Er band mich am Weidezaun an und holte Bürsten mit denen man immer uns Pferde putzt, in den letzten Monaten hat er uns einfach auf der Weide geputzt wo er uns nicht anband oder festhielt.
Er putzte mein Fell und reinigte meine Hufe diesmal besonders gut, ich fragte mich warum er das ausgerechnet heute tat?. Schließlich kam er mit Sattel und Zaumzeug zu mir und ich wusste nun was er vorhatte, er wollte mich reiten, ich fragte mich wie ich mich nach all den Jahren wohl unter dem Sattel machen würde?. Er ließ mich den Kram erstmal beschnuppern und legte dann vorsichtig den Sattel auf meinen Rücken und rückte ihn zurecht. Dann machte er ebenso vorsichtig den Sattelgurt zu und führte mich erstmal ein paar Runden am Weidehalfter Schritt damit ich mich wieder an das Gefühl gewöhnen konnte das da etwas auf meinem Rücken war. Nachdem ich mich zehn Minuten lang an den Sattel gewöhnt hatte, kam jetzt die Trense, äußerst vorsichtig warf er mir die Zügel über den Hals, ich blieb brav stehen und schließlich kam das Gebiss ins Maul. Er lobte mich kurz und gab mir ein Apfelstückchen ins Maul. Schließlich stieg er auf und blieb kurz ruhig sitzen damit ich mich an das zusätzliche Gewicht gewöhnen konnte. Dann trieb er mich sanft mit den Schenkeln an und ich ging langsam im Schritt vorwärts, er ließ mir viel Zügel weshalb ich den Kopf senkte und ein paar Grashalme ausrupfte. Schließlich ließen wir den Hof hinter uns und ritten in den Wald, Joe nahm nun die Zügel kürzer und ich konnte nicht mehr Gras fressen. Nachdem wir einige Male abgebogen sind, trieb er mich noch mehr an und ich viel in dem Trab. Wir beide genossen die Natur sehr, überall gab es viel Grün sowie große und kleine Bäume, wenig später fanden wir eine riesige Lichtung, Joe hielt mich an und ich dachte mir, diese Lichtung ist doch sehr gut zum drüber galoppieren geeignet, Joe dachte offenbar das gleiche und fragte mich:" na mein Freund, denkst du das was ich denke?" Ich warf den Kopf hoch und wieherte laut als Antwort. Er gab mir etwas mehr Zügel und drückte mir die Schenkel in die Flanken und ich legte vom Stand aus einen Vollsprint hin, ich war so erfreut endlich wieder mit meinem besten Menschenfreund über die Wiese jagen zu können, ich glaubte das ich fliegen würde!. Leider aber war diese Lichtung viel zu schnell wieder zu Ende und wir mussten abbremsen. Wir gallopierten einen kleinen engen Waldweg entlang, allerdings im langsamen Gallopp und schließlich kamen wir aus dem Wald heraus und gallopierten einen Berg hinauf. Dieser Berg kam mir sehr bekannt vor und schließlich entdeckten wir auch eine Kutsche wo viele Getreide Säcke drauf waren, Joe trieb mich zwar nicht an allerdings wurde ich trotzdem schneller, Joe schien aber auch nichts dagegen zu haben.
Ich stellte mich dem Wagen in den Weg als ich erkannte das es mein alter Besitzer und der junge Hengst Fox waren. Der Wagen hielt sofort an und mein alter Besitzer kam auf uns zu und brüllte uns an:" was fällt ihnen ein mit ihrem Miststück uns in dem Weg zu stellen?! während Fox uns erstaunt ansah spürte ich wie Joe innerlich vor Wut kochte und das machte mich wütend. Dennoch versuchte Joe Ruhe zu bewahren und gefasst zu bleiben, er sagte als Antwort:" ich habe mich euch in den Weg gestellt weil ich gerne den hübschen Fuchs den sie da eingespannt haben kaufen würde", der andere wurde daraufhin nur noch wütender und schrie Joe und mich an:" schaffen sie mir gefälligst dieses hässliche Klappgestell von Pferd aus den Augen! er deutete auf mich und schrie uns dann weiter an:" dann können wir vielleicht mal darüber reden ob das da hinter mir zu kaufen ist für sie!" Nun reichte es Joe endgültig und er konnte nicht mehr die Ruhe bewahren und schrie zurück:" erstens, das hier unter mir ist kein hässliches Klappgestell sondern ein lebendiges Wesen was sich Pferd nennt und zweitens haben sie schon mal was von Freundlichkeit gegenüber allen Lebewesen gehört?!. Also wie viel kostet das Pferd hinter ihnen?" fragte Joe und ich kriegte auch mit das Joe erkannt hatte das es sich um den vorherigen Besitzer von mir gehandelt hatte.
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Black Beauty, ein neuer Anfang
General FictionDie Geschichte Handelt davon was nach der Rettung Black Beauty's durch Joe mit dem Hengst geschah.