Eine schöne Zeit

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Ich trabte schnell durch den Regen und verließ mich nur auf meinen Instinkt.

Schließlich erreichten wir den Hof bei Sonnenaufgang. Ich blieb direkt vor dem Haus stehen und wartete ungeduldig, ich fror und zitterte am ganzen Körper vor Kälte und Erschöpfung und wollte endlich in den warmen Stall um mich ausruhen zu können. Ich bemerkte wie Joe langsam zu sich kam aber er brauchte wohl ziemlich lange bis er ganz bei Besinnung war.
Nach einigen Minuten kam die ältere Dame und der alte John aus dem Haus. Als die beiden mich und Joe sahen blieb ihnen der Mund offen stehen:" Joe was um Himmels Willen ist passiert?!" sagten die beiden wie im Chor, die Dame half Joe von der Kutsche herunter während Joe murmelte:" wir sind auf dem Rückweg in einen schweren Sturm gekommen dann ist die Plane weggeflogen so daß sie mich am Kopf traf und ich bewusstlos wurde. Die beiden wollten Joe gerade ins Haus verfrachten da hielt er an und deutete auf mich:" was ist mit ihm? wer kümmert sich um ihn?" John erklärte sich bereit sich um mich zu kümmern. Während Joe ins Bett gebracht wurde, führte mich John hinter das Haus wo er mich von der Kutsche und dem Geschirr befreite, ich spürte seine Dankbarkeit gegenüber mir, doch ich hielt das was ich getan hatte für selbstverständlich, schließlich waren ich und Joe doch Freunde?.

Er führte mich schließlich in den Stall, deckte mich mit allen möglichen Decken zu und gab mir Futter und Wasser, danach ging er. Gierig trank ich den Eimer Wasser aus und fraß danach mein Heu. Wenige Zeit später fing ich an mich krank zu fühlen und legte mich hin. Ich schwitzte und mir tat einfach alles weh, ich fühlte mich so matt und ich dachte, irgendwo her kenne ich das Gefühl doch?.

Ein paar Stunden später kam Joe herein, er hatte sich auch schon gedacht das es mir schlecht ging, er hatte Sun und Paulo mit genommen. Ihm schien es im Gegensatz zu mir wieder gut zu gehen, als er mich am Boden liegen sah, wurde er eine Spur blasser und lief schnell aus dem Stall heraus. Paulo und Sun blieben bei mir und Sun fragte mich:" was ist passiert?" Ich berichtete mit schwacher Stimme was passiert ist. Paulo und Sun waren sehr erschrocken darüber was passiert ist, sie beschlossen gleich darauf mir für die nächste Zeit nicht mehr von der Seite zu weichen. Joe und John kamen bald mit einem Beutel und einem Schlauch. Die beiden Pferde machten den Männern respektvoll Platz und Joe und John setzten sich neben mich, John setzte den Schlauch in mein Maul und Joe befestigte den Schlauch am Beutel und drückte dann den Inhalt des Beutels in mein Maul.

Sie saßen stundenlang bei mir und wichen mir ebenso wenig wie die beiden anderen Pferde von der Seite. Nach Stunden fühlte ich mich wieder gut genug damit ich den Kopf heben und meine Beine bewegen konnte ohne das es mich gleich erschöpfte. Außerdem versorgten sie meine Wunden. Am nächsten Tag spürte ich am Morgen wie meine Lebenskräfte gänzlich zu mir zurückkehrten, ich stand auf und machte das alte Kopf schwingen. Joe und John standen auf und umarmten einander und danach mich, bald schon durfte ich wieder raus auf die Koppel.

Doch nur ein paar Tage später, war der Winter mit einem Schlag da und wir verbrachten von da an die meiste Zeit im Stall, doch wir waren eher froh darüber im Stall schlafen zu können als draußen in der eiskalten Schnee-winter Nacht schlafen zu müssen.

Es war bald wieder Frühling und wir durften auch wieder die Nächte draußen verbringen.

Eines Tages als ich am grasen war, kamen Sun und Paulo auf mich zu und sprachen mich an:" Hey Black Beauty! wir haben einige Teile deiner Lebensgeschichte vergessen, wärst du so freundlich und würdest sie uns noch mal erzählen?" Ich hob den Kopf und stimmte zu. Ich führte sie zu meiner lieblings Stelle am See und legte mich unter einen Baum hin und begann zu erzählen.

Black Beauty, ein neuer Anfang Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt