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Die Notaufnahme pulsiert im Rhythmus von Leben und Tod

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Die Notaufnahme pulsiert im Rhythmus von Leben und Tod. Die grellen Lichter, das eilige Treiben der Ärzte und das monotone Piepen der Monitore bildet ein Kleidoskop des Chaos. Und ich stehe mitten drin in der wirbelnden Sturm der Emotionen.

Mein weißer Kittel und einzelne Haarsträhnen die sich aus meinem Zopf gelöst haben, sind übersäht von winzigen Blutspritzern. Doch das Ganze verkörpert nur die Leidenschaft meines Berufes, meiner Gabe, Menschenleben zu retten.

Gegenüber von mir liegt auf einer schmalen liege ein älterer Mann, der Schmerzvoll sein Gesicht verziert. „Das wird jetzt weh tun", warne ich ihn. „Ich zähle bis 1 runter." Ich schenke dem Mann ein warmes Lächeln, bevor ich anfange langsam runter zu zählen. Noch bevor ich bei der Zahl drei ankomme, packe ich sein Kopf und renke ihm seinen Nacken wieder ein. „Bennett ich brauche Sie hier", höre ich nach meinem Namen schreien.

„Das nächste mal, sollten sie warten, bis die Feuerwehr kommt", ich schenke dem Mann noch ein letztes Lächeln und verabschiede mich.

Der Mann hatte wirklich Glück, mit seinen 70 Jahren ist er wirklich noch Fit und könnte, als 50-Jähriger durchgehen. Jedoch war es eine dumme Idee auf ein Baum zu klettern, um die Katze wieder einzufangen, die entlaufen ist.

„Bennett ich brauche Sie hier, es kommt gleich ein Krankenwagen, mit einem schwer verletzten Patient.", höre ich Mike nach mir rufen.

Der Ärztemangel ist immens. Ich bin Ärztin geworden, um Leben zu retten. Nach meiner Facharzt Ausbildung, habe ich mich auf die Radiologie konzentriert, doch trotz des immensen Ärztemangel, verbringe ich die meiste Zeit in der Notaufnahme, anstatt im Operationssaal. Statt Herzen wieder zum schlagen zu bringen, renke ich Nacken ein, vergipse Gelenke oder nähe Wunden zu.

Natürlich liebe ich meinen Job trotzdem, aber ich vermisse das operieren.

Ich binde mir meinen Zopf neu, während ich nach draußen jogge, um den Krankenwagen zusammen mit Mike zu empfangen, der auch wenige Sekunden später mit Sirenen und Blaulicht auftaucht. Die Türen des Wagens werden geöffnet.

"28-Jähriger Patient, mehrere Stichwunden und einen Streifschuss am Arm. Vitalwerte sind stabil und Patient ist ansprechbar.", klärt die Sanitäterin auf, während die Patiententrage, auf der, der Patient liegt, in die Notaufnahme geschoben wird. Mike und die Sanitäterin heben ihn auf eine freie Liege. „Es kommt noch einer", klärt sie uns auf.

„Kümmere dich um den anderen, ich komme hier zurecht", gebe ich Mike zu verstehen und wende mich dem Patienten zu.

„Hallo ich bin Dr. Bennett", stelle ich mich vor, während ich mir die Handschuhe überstreife. Die Sanitäter haben das weiße T-shirt, dass sich dunkelrot verfärbt hat, schon aufgeschnitten und oberflächlich gesäubert. Genau so wie die Streifwunde.

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