1. Kapitel

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Ich renne aus der Umkleide. Wenn ich noch einmal zu spät zum Training komme, wird der Coach noch richtig sauer. Mit den Schuhen in der Hand laufe ich auf den Platz. Alle anderen sind schon da. Lachend schlage ich Jason, Jayden und Jackson, meinen Kumpels, ein. Ich habe Jungs schon immer eher als Kumpels gesehen. Mit Liebe und so habe ich also nicht viel am Hut. Der Coach sieht grimmig auf mich runter und erklärt in verärgertem Ton:"June Millow. Wenn sie noch einmal unerlaubter Weise zu spät kommen, muss ich sie leider wegen Missachtung meiner Regeln nach Hause schicken. Doch diesmal haben sie Glück. Heute müssen sie nur dreimal um den Platz laufen." Na toll, lieber wäre ich verwiesen worden. Eigentlich liebe ich es zu laufen, doch die anderen machen nicht wie normal Dehn-oder Aufwärmübungen, sie sehen mir zu. Ein paar von den nicht so hellen feuern mich mit dem Spruch "June June, lauf nicht wie ein Huhn!" an, weshalb ich sie am Liebsten killen würde. Jayden, Jason und Jackson stehen daneben und lächeln mit aufmunternd zu. Die drei sind echt die besten. Als ich fertig bin, mache ich einen Abschlusssprint und bleibe vor unserem Coach stehen. Dieser drückt auf seine Stoppuhr und lächelt. "June, sie haben wieder eine Bestzeit hingelegt. 3:13 Minuten. Zehn Sekunden schneller als letztes Mal. Sie können stolz auf sich sein." Er klopft mir einmal auf die Schulter und weist mit seiner normalen Strenge Anweisungen an. Erst müssen wir fünf Runden um den Platz laufen, als wenn meine Strafe nicht schon groß genug wäre. Ich fange an zu joggen. Mit jedem Schritt federe ich mich von der roten Gummibahn ab. Dann lande ich sanft auf dem anderen und rolle den Fuß ab. Mein Atem geht Stoßweise und ich versuche, langsam und gleichmäßig zu atmen. Als ich den Kopf ein wenig hebe, erkenne ich Jake vor mir. Mir bleibt keine Chance, ich muss ihn überholen auch wenn ich das lieber lassen würde, doch er joggt zu langsam. Er ist echt nervtötend, da er auf mich steht. Ich beschleunige meine Schritte und renne an ihm vorbei. Und doch kann ich einen Seitenblick nicht lassen. Sobald Jake mich entdeckt hat, macht er einen Kussmund und schmatzt laut. Aber bei mir kommt er damit nicht durch. Jedes andere Mädchen hätte wohl angefangen zu kreischen und wäre in Ohnmacht gefallen. Doch das bin nicht ich. Ich hebe meine Hand und zeige ihm den Mittelfinger. Plötzlich lassen seine Gesichtsmuskeln nach und seine Kinnlade fällt runter. Na das klingt doch schon eher nach mir. Lachend laufe ich weiter und finde mich kurze Zeit später bei den Jungs ein. Sie schwitzen, doch auf ihren Gesichtern ist nicht die reinste Anstrengung zu sehen. Sie lächeln mir zu, was ich natürlich erwiedere. Nach fünf Runden versammeln wir uns wieder auf dem Platz und nach ein paar Dehnübungen holt der Coach endlich den Fußball...

Network Friendship: June, The GameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt