ZWANZIG

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„Naja die Flecken kann man rauswaschen...und sonst hab ich echt nochmal Glück gehabt..."
Ich zuckte mit den Schultern.

„Da bin ich aber heilfroh! Sonst hätte ich mir ernsthafte Vorwürfe gemacht dich einfach so allein loszulassen..."
Frederick schüttelte den Kopf.
„Die Menschen werden aber auch immer rücksichtsloser. Jeder weiß doch, dass Pferde Fluchttiere sind! Unglaublich."

Unwillkürlich stellt ich mir Marlon vor. Wie er vor mir stand und mich mit seinem besorgten Blick musterte. Eigentlich schon irgendwie süß?
Bei dem Gedanken gab ich mir geistig direkt eine Kopfnuss.
„Ja ziemliche Idioten da draußen unterwegs!"
Ziemlich hübsch, um genau zu sein.
Oh Gott, an was denkst du da gerade Leni?
Ich biss mir auf die Zunge.

„Alles okay?"
Frederick wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum.

„Mhmm?"
Verwirrt schaute ich ihn an. Ich musste wohl in Gedanken versunken sein.

„Alles gut bei dir?", wiederholte Frederick seine Frage.
„Ich kann dich nach Hause fahren..."

Ich winkte ab.
„Ach, alles gut. Das war ja nichts weiter."

„Na gut. Wenn was ist, du kannst mich jederzeit anrufen. Vielleicht solltest du einfach diese Woche mit dem Reitunterricht aussetzen und wir machen nächste Woche weiter."
Er schaute mich mitfühlend an.

Ich nickte.
Frederick hatte recht. Eine Pause wäre nach einem Sturz nicht schlecht.
„Ich werde dann mal mit dem Rad nach Hause fahren."

Frederick sah aus als ob er mir widersprechen wollte. Ließ es jedoch bleiben. Er wusste, dass das bei mir sowieso keinen Sinn machen würde.
„Gute Heimfahrt. Fahr Vorsichtig!"

Ich lächelte und nickte.

(K)Ein Arzt zum KüssenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt