HEARTSTEEL Universe: Ich will schreien - und kann nicht.

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Man hatte kaum noch eine ruhige Minute für sich, seitdem man mit diesen – wenn auch sympathischen – Verrückten unter einem Dach gezogen war.
Nach der Aufnahme von Paranoia war dies wohl der erste Moment, wo Aphelios endlich mal alleine sein konnte. In seinem Zimmer sitzend und das Headset auf den Ohren habend.

Einfach nur den Melodien seiner liebsten Musiker lauschend. Den Stimmen seiner liebsten Sänger folgend.

Und kaum tut er das, spürt er wie eine innere Schwere ihn beginnt einzunehmen.
Eine Schwere, die sein Herz erreichen kann und dafür sorgt, dass er feuchte warme Tränen in seinen Augen spüren kann. Tränen, die nicht hervorgelassen, sondern unterdrückt gehalten werden.
Scheiße.
Wie lange war es jetzt her?
Inzwischen einige Jahre.

Und dennoch...

Es war keinerlei Besserung in Sicht.
Seine Stimme scheint wie immer nicht mehr, als nur ein Flüstern im Wind zu bleiben. Dabei wollte er so viel mehr. Er wollte mit seiner Stimme die Herzen der Menschen erreichen. Ihnen Freude bereiten. Sie mit Emotionen überfluten, wie es nur die Macht der Musik zu schaffen weiß.
Und stattdessen ist er ein Songwriter und Instrumentalist geworden. Gut, wie sollte er aber auch selbst singen, wenn er keine Gott verdammte Stimme mehr wirklich vorzuzeigen hatte?
Das einzige was er nur noch herausbekommen konnte waren flüsternde Worte, aber auch die wurden nur selten gesprochen. Schließlich wollte er die Stimme so gut wie möglich schonen. Mit der kleinen leisen Hoffnung, dass sie vielleicht doch irgendwann zurückkehren könnte zu ihm.

Glaubte er da selbst noch dran?
Er wusste es nicht. Aber die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.

......... ..........

............

.....

Hier liegt er nun auf seinem Bett.
Einen Arm angewinkelt unter seinem Kopf, während der andere Unterarm auf seinem Bauch abgelegt wird.
Die roten Iriden sind über sich auf die Decke gerichtet. Die Lider halb geschlossen und die Augen feucht, wo man so hart versucht die Tränen gänzlich zurückzuhalten.
Wie so oft liegt er nun alleine irgendwo herum. Freut sich aufgrund der Einsamkeit, andererseits ... wieso ist er nun auch noch alleine? Nur um sich dem Schmerz hinzugeben, der hier in seiner Brust ruht wie ein Teufel der nicht weiß, wann die Zeit kommt zu gehen und sich ein neues Opfer zu suchen? Ja. Nur allein deswegen.
Aphelios hatte nichts gegen HEARTSTEEL.
Im Gegenteilt.. er mochte die Band und er mochte sogar die damit verbundenen Kerle, die zu dieser Band gehörten. Alle hatten ihre Besonderheiten. Da machte Aphelios keinen Unterschied. Aber sie alle.. wirkten so schrecklich unbeschwert, dass sich der ehemalige Singvogel diese Ruhe einmal gönnen möchte. Seit Monaten. Endlich wieder einsame Ruhe die einem wehzutun weiß und gleichzeitig irgendwie wohlwollend empfangen wird.

Nach der Aufnahme ihres ersten Songs 'Paranoia' waren nur wenige Tage vergangen und die Jungs feierten nach wie vor ihren riesigen Erfolg damit.
Ein Song den Aphelios gerne zum größten Teil geschrieben hat. Sogar seine eigene ganz persönliche Note mit einbringen konnte und auch er hatte einen Teil im Musikvideo übernommen.
Dennoch.. war dies verdient?
Er schrieb nur noch die Texte.
Sett, K'Sante, Kayn und Ezreal waren diejenigen die ihre Stimmen erklingen ließen und sangen. Oder in Kayns und Setts Falle.. rappten. Sie gaben die Stimmen, die aussagekräftig zu erklingen wussten und perfekt abgestimmt aufeinander waren. Der Part, der letztendlich von Ezreal gesungen worden ist, sollte sein Part sein. Umso mehr hatte er seine persönliche Note in diesen Moment rausgeholt und in dem Musikvideo war dies sein besonderer Moment. Von Wasser umgeben und nicht heraus kommend, egal wie sehr man doch versuchte gegen den Strom anzuschwimmen.
Er hielt ihn gefangen und schließlich fühlte er sich, als würde er ertrinken und zwar dauerhaft..
Schreien würde nichts bringen. Niemand würde seine Stimme hören.
Gefangen und nicht in der Lage sich zu befreien.

Kurz schließen sich Aphelios Augen und er spürt wie links und rechts jeweils eine dünne Träne hinunterlaufen. Der Arm auf seinem Bauch wird angehoben und mit einem tiefen einziehen der Luft über seine Augen gelegt.
Die Zähne werden stark zusammen gebissen. Sogar ein leises Knurren erklingt aus seiner Kehle. Wohl eines der wenigen Geräusche die er noch von sich zu geben weiß, die irgendwas bei ihm verdeutlichen können.

Wie gerne würde er schreien!

Einfach nur Luft holen und laut und herzhaft schreien. Schreien, weinen, toben... richtig lauthals lachen – selbst wenn er dies vorher auch nur selten getan hatte in seinem Leben. Aber er hatte es getan und verdammte Scheiße.. es fehlte ihm.

Natürlich lachte auch er.
Natürlich hatte auch er Spaß. Die Aufnahmen zu Paranoia und die Zeit mit den anderen Mitgliedern der Band war nicht erzwungen. Es hatte ihm gefallen. Jedoch wusste er genau... wüssten sie, was in seinem wahren Inneren ruhte.. dieses depressive, am Boden zerstörte Wrack von einem ehemaligen Sänger, dann würden sie es nicht verstehen.

... Oder?

Was Aphelios gerade nicht bemerkte, aufgrund der Musik die laut in seine Ohren zu dringen weiß: Seine Tür wurde geöffnet.
Mit einem traurigen Ausdruck in den Augen steht Alune an der Tür ihres Zwillingsbruders und weiß um seinen eigentlichen Zustand. Weiß, wie er sich innerlich fühlen wird. Und als sein Zwilling fühlte sie sich schlecht einfach nichts dagegen tun zu können.
Sie wendet sich ab, obwohl sie ihn eigentlich zum essen holen wollte. Lehnt sich neben der angelehnten Tür an die Wand und blickt selbst mit einem traurigen Blick der Augen vor sich auf den Holzboden des Flures.

„Hey Alune!"

Sie zuckt aufgrund der plötzlichen lauten Stimme zusammen und ihr Blick ruckt ebenso schreckhaft zum Besitzer der Stimme.
Es war der Rotschopf Sett höchstpersönlich, welcher mit einem breiten Lächeln auf sie zuhält und vor ihr stehen bleibt.
Sein Blick wandert von der deutlich Kleineren zur leicht geöffneten Tür von Aphelios, wo er nur die gedämpfte Musik noch aus dem Headset des Songwriters vernehmen konnte. Seine Ohren zucken kurz, ehe Alunes Stimme ertönt und ihr seine Aufmerksamkeit gehört.

„Sett.. ich habe dich gar nicht bemerkt bis eben. Tut mir leid. Phel ist-"
„Du wolltest Phel zum essen holen nicht wahr? Es wird langsam kalt. Ich wollte schauen wo ihr beide euch herumtreibt."

Nickt Sett der jungen Frau zu und schaut nochmal zur leicht geöffneten Tür. Ihm ist der traurige Blick von Alune natürlich nicht entgangen. Vielleicht ist Sett nicht immer der Empathischste Charakter. Aber wenn es jemanden seiner Freunde schlecht ging, dann konnte er ungewöhnlich herzlich werden und besorgt.
Von der Tür geht der Blick zurück zu Alune.

„Geht es Phel nicht gut?"

Eine Augenbraue zuckt dabei nach oben und Alune stößt sich stumm seufzend von der Wand ab und bewegt sacht den Kopf hin und her.
Sie scheint sich schwer zu tun mit den folgenden Worten, doch nach einem kurzen Überlegen, scheint sie ihr Vertrauen zu Sett entschieden erschlossen zu haben.

„Nicht wirklich. Aber er muss es dir selbst sagen Sett. Aber nein, meinem Bruder geht es nicht gut. Nicht so gut, wie es immer den Anschein macht."

Gesteht die leise Stimme der jungen Frau und der breite Kerl vor ihr neigt leicht fragend den Kopf zur Seite. Dann aber tritt er auch schon auf die Tür zu und schiebt diese ein wenig auf.
Der Blick der blauen Augen liegt direkt auf den auf dem Bett liegenden Aphelios. Welcher sich immer noch die Augen verbirgt. Die zweite Hand scheint sich in die eigenen Haare zu krallen und der Körper im Allgemeinen angespannt.
Er zittert. Etwas was Sett sofort erkennt. Und.. waren das Tränen an seinen Wangen?
Auch Sett spannt sich augenblicklich selbst etwas an. Nein, ihm gefällt dieser Anblick des Anderen überhaupt nicht.
Selbst er beißt kurz die Zähne zusammen, doch schaut er nochmal hinaus und mustert Alune mit einem ungewohnt ernsten Blick, aber gleichzeitig eine Art von Blick die aussagt, dass sie sich nicht sorgen brauchte.

„Geh schon mal runter Alune. Ich kümmere mich um Phel und komme dann mit ihm zusammen zu euch zum essen."

Verspricht er ihr hier, ehe er auch tatsächlich in das Zimmer von Aphelios hinein geht und die Tür einfach nur hinter sich schließt. Alune zurücklassend, die nur unsicher und fragend auf die Tür ihres Bruders schaut.
Nach einem kurzen Schlucken, bewegt sich die Managerin von HEARTSTEEL dann aber hinab zu den anderen.

............... ....

.............

Kaum dass die Tür sich geschlossen hat, bewegt sich Sett nach einem kurzen Zögern auf den Kleineren zu. Ihn nicht aus den Augen lassend und sich schließlich langsam und ungemein vorsichtig auf den Bettrand niederlassend.
Das Gefühl, wie das Bett ungewohnt stark hinabgeht – stärker als bei seiner Schwester – hebt Aphelios langsam aber sicher den Arm über seinen Augen an und scheint kurzzeitig mit dem Atmen innezuhalten.
Unter dem Arm schauen die roten feuchten Augen des ehemaligen Singvogels hervor und blicken direkt gen dem Kerl mit den Katzenohren. Zumindest bezeichnet Aphelios sie so.

Sich irgendwie ertappt fühlend, zieht Aphelios die Beine etwas zu sich und setzt sich gleichzeitig auf. Die Hände schnaufend über die Wangen streichend, wenn auch die Tränen inzwischen getrocknet sind. Dennoch konnte man die gerötete Haut nach wie vor erkennen.

„Phel."

Ertönt auf einmal die Stimme von Sett, die so kräftig ist, dass Aphelios sie sogar noch unter seiner Musik zu hören vermag. Es sorgt dafür, dass er aufhört sich zu versuchen die Tränen aus dem Gesicht zu reiben und stattdessen einfach nur stumm und erwartend zu dem Rotschopf sieht. Dabei zieht er in einer langsamen Bewegung das Headset von seinen Ohren und legt es auf seinem Nacken ab.
Eine Augenbraue zuckt von dem Stummen hinauf.
Er hatte Sett in der Zeit hier noch nie so ernst und ... besorgt erlebt? War er wirklich.. besorgt?

„... Statt hier alleine in deinem Zimmer depressiv auf dem Bett zu hocken, solltest du lieber runterkommen und mit uns zusammen essen."

Beginnt Sett mit Worten, die doch bei dem Stummen nur auf taube Ohren stoßen. Er schnauft und deutet mit Zeichensprache an, dass er einfach nur seine Ruhe bräuchte und möchte. Dass er diese seit Wochen nicht mehr hatte und er sie nun einfach für sich einziehen wollte. Mit der schnippischen Frage am Ende: „Ist das verboten?"

„Nein, das ist nicht verboten Phel. Und ich kann es auch sehr gut verstehen. Allerdings bist du nicht alleine mit deinen Sorgen. Alune stand eben vor deiner Tür und schien nicht zu wissen, wohin mit ihrem Zwillingsbruder. Sie ist ungemein besorgt um dich und dein Wohl. Wenn du deine Ruhe brauchst, dann bedeutet das nicht, dass du dich komplett verziehen musst und alleine dein Dasein irgendwo fristen musst."

Wieder folgt ein Schnaufen von Aphelios, wenn auch er auf die Worte wegen Alune kurzzeitig etwas betroffener zur Seite gesehen hatte.
Er zieht sich etwas mehr nach hinten auf seinem Bett, sich mit dem Rücken gegen das große Kissen lehnend. Ein Bein wird angewinkelt und das zweite lang gestreckt. Ein Arm auf das angewinkelte Bein ablegend, wird dem Rothaarigen dann Folgendes gezeigt mit den Händen und Fingern:

„Wenn ich meine Ruhe will..? Wie soll ich das sonst anders klären. Immer wenn ich irgendwo war und auch nur gezeigt habe, dass ich meine Ruhe möchte.. traurig bin oder nachdenke... kam jemand zu mir. Hat gefragt wie es mir geht und nervte mich zu Tode. Ist ein wenig Ruhe wirklich zu viel verlangt?"
„Erneut: Nein ist sie nicht Phel. Es ist doch nur natürlich dass sich seine Familie und deine Freunde um dich sorgen. Nachdem was du erlebt hast, ist das auch absolut nicht verwunderlich. Ich hätte – insbesondere als Geschwisterteil – ungemeine Sorge um dich. Aber ich verstehe was du meinst.. und mache dir einen Vorschlag."

Ein Lächeln bildet sich auf den Lippen von Sett, als er den Kerl vor sich mustert und auf diesen Vorschlag zu sprechen kommt. Und Aphelios ist sich wirklich nicht sicher, ob er diesen Vorschlag wirklich hören möchte.
Dennoch schweigt er weiterhin und zeigt auch keinerlei Handzeichen. Nein, er wartet ab und zuckt nur erneut fragend mit einer Augenbraue hinauf.

Sett deutet daraufhin auf sich.
„Komm zu mir, wenn du irgendwann das Gefühl hast, dass du deine Ruhe brauchst und alleine sein möchtest. Hört sich komisch an, aber ich weiß nun um deine Lage und deine Gefühle... ich verspreche dir, wenn du zu mir kommst, dann würde ich dich nicht nerven oder betüdeln. Dann wüsste ich, dir geht es gerade nicht gut, aber ich würde dich in Ruhe lassen. Und du wärst nicht komplett alleine. Meinst du nicht, das würde dir etwas besser tun, als alleine in deinem Zimmer auf deinem Bett zu hocken?"

Aphelios schweigt – und dies nicht nur, weil er zum schweigen verdammt war.
Er denkt über die Worte des Anderen nach.
Durchaus. Er wollte seine Ruhe. In Ruhe der Trauer und dem Schmerz erliegen, die so tief in ihm verankert ist und dennoch... gleichzeitig wollte er nur ungerne alleine sein. Aber immer wenn er nicht alleine war, dann gab es ein oder zwei Personen, die ihn nicht aufhören konnten anzusprechen und zu umsorgen.
Dabei ist das das Wenigste was Aphelios möchte.

Nachdenklich blickt der ehemalige Singvogel zur Seite und seufzt stumm. Eine Geste die Sett durchaus beobachtet und dann nur tröstend eine Hand auf den Oberschenkel des Kleineren legt, welcher ihm entgegen gestreckt ist.
Ein beruhigenes Lächeln bildet sich auf dem eigentlich harten Gesicht und die Augen ruhen absolut warm auf dem Rot des Anderen, als dieses aufschaut.

„Es muss verdammt scheiße sind. Von jetzt auf gleich das zu verlieren, was die größte Leidenschaft ist. Mich hätte wirklich sehr stark gewundert, wenn du nicht auch nur ansatzweise mit einem Kratzer in der Seele davon gekommen wärst. Und ... wie es mir scheint, ist es größer als einfach nur ein Kratzer. Es ist wohl eher eine sehr tiefe Narbe was?"

Die Worte sind klar und deutlich gesprochen. Nicht bemitleidend, sondern eher Fakten aufzählend, die Aphelios den Kopf sogar kurzzeitig senken lassen. Schließlich hebt sich eine Hand an und zeigt langsam aber sicher:

„Ich möchte schreien und kann es nicht."
„Ich möchte laut lachen und kann es nicht."
„Ich möchte normal mit euch reden und kann es nicht."
„.... Ich möchte singen. Und kann es nicht."

Der Blick von Aphelios wird ungemein traurig.
Es ist bereits Abend. Das Zimmer des Kleineren ist in Dunkelheit gehüllt und dennoch sorgt eine kleine Lavalampe in einem blauen Licht auf dem Nachttisch des ehemaligen Singvogels für ein kühles leichtes Licht im Raum, was die beiden zu beleuchten weiß.

Setts Ohren zucken auf diese Worte leicht hinab.
Die Hand bleibt tröstend auf dem Oberschenkel liegen und dennoch bleibt auch gleichzeitig das Lächeln auf seinen Lippen zurück. Man nickt kurz und bestätigend.

„.. Irgendwann Phel. Ich bin mir sicher.. irgendwann wirst du es wieder können. So lange musst du durchhalten und du bist nicht alleine. Du hast deine Schwester. Und... jetzt auch mich. Und Ernest." dabei zuckt ein Mundwinkel etwas amüsierter nach oben, als er an den Rottweiler denkt, den sie für das letzte Musikvideo besorgt und einfach adoptiert hatten. Nun wohnte auch das stolze Tier hier!

Die Hand von Aphelios hebt sich und fragend wirkt sein Blick. Sogar etwas unsicher.

„Denkst du das wirklich?"

Sett nickt bedächtig und das Lächeln bleibt auch weiterhin auf seinen Lippen. Der Druck auf dem Oberschenkel des Kleineren erhöht sich etwas.

„Natürlich. Nur Mut Phel... aber ganz ehrlich, selbst wenn nicht.. du weißt, mit mir kannst du immer reden wenn du willst. Ich kann jedes geflüsterte Wort durchaus gut von dir verstehen. Also.. wenn du jemals auch ohne deine Gebärdensprache reden möchtest.. dann tue dir bei mir keinen Zwang an. Mach dir keine Gedanken. Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan... aber du hast bereits ziemliche Stärke bewiesen. Mach weiter so, mein Mondschein."

Bei dem Spitznamen, der so in der Art und Weise noch nie erklungen ist, weiten sich sogar Aphelios Augen ein wenig ungläubig und er spürt wie seine blassen Wangen ein wenig wärmer werden. Wird.. er gerade rot?
Der Blick wird dennoch vom anderen erwidert. Und schließlich.. folgt nur ein zustimmendes Nicken.
Und dann kann Sett tatsächlich die Lippen von Aphelios bewegen sehen und die Ohren zucken aufmerksam, als er wirklich zu flüstern beginnt:

„Wusste nicht.. wie tiefsinnig und emotional du werden kannst.."

Darauf stockt Sett kurzzeitig, doch muss er dann sogar etwas lauter lachen und klatscht Aphelios einfach dreist auf den Oberschenkel, der nur von einer dünnen Jogger bekleidet ist! Es klatscht schön und sorgt dafür, dass Aphelios genervt brummt und beide Hände auf die geschlagene Stelle legt.

„Sett..!"

Flüstert er empört und der Rotschopf zuckt erneut mit den Ohren, ehe er dem anderen ein breites Grinsen schenkt.

„In mir steckt mehr, als der erste Anschein erweckt. Fühl dich frei mehr davon kennenzulernen.. und ich fühle mich frei, mehr über dich kennenzulernen.."

Dabei beugt sich der Kerl sogar vor und bleibt kurz vor dem Gesicht des Anderen mit dem eigenen stehen. Ein tiefer Blick in die Augen folgt und von Sett folgen die leisen Worte:

„Du bist viel zu schön, um so traurig auszusehen.."

Als Sett sieht wie die Röte etwas mehr zunimmt im Gesicht des Anderen und dieser sogar etwas die Augen weitet, weicht er zurück und erhebt sich schließlich von dem Bett des Kleineren.
Ein Arm wird nun wieder grinsend in die Hüfte gestemmt und zu Aphelios hinab gesehen.

„Nun, die anderen warten mit dem Essen unten. Wobei ich denke, dass Sante bereits alles aufgefressen hat.. komm. Ansonsten ist nichts mehr übrig."

Aphelios wird zugezwinkert und schließlich mit der Hand mitgewunken, als sich Sett bereits auf die Tür des Anderen zu bewegt und diese dann auch öffnet.
Er schaut über seine Schulter zum immer noch etwas überraschten und leicht erröteten Aphelios, bevor er dann aber beobachtet wie dieser sich auch erhebt und nickt.

„Komme.."

Flüstert Aphelios hauchend – ein normaler Mensch würde dies niemals verstehen. Setts Ohren jedoch zucken erneut und er schmunzelt etwas und nickt bestätigend.

„Sehr gut. Ich warte."

Aphelios schaut auf, als der Größere wirklich auf seine geflüsterten Worte die ganze Zeit reagiert und letztendlich.. kann auch er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er bewegt sich ruhig auf den Rotschopf zu, welcher geduldig gewartet hat und dann mit Aphelios hinab geht und somit dem Essen mit den Anderen zu bereichern weiß.

Sett X Aphelios (Geschichtensammlung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt