Ginnys erstes Spiel bei den Harpies

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Es waren drei Jahre vergangen, seit dem Tag, an dem der dunkle Lord gefallen war. Ginny stand auf dem Balkon ihrer kleinen Wohnung, die sie mit Harry teilte. Die Wohnung war klein und fein, perfekt für sie und ihr Leben. In den letzten Jahren war viel passiert, Harry wurde Auror und Ginny spielte bei vielen Quidditch Mannschaften vor, auch wenn sie immer nur für die Holyhead Harpies, eine Frauenmannschaft, spielen wollte. Zu ihrem Glück, wurde sie von den Harpies aufgenommen und spielte als Ersatzjägerin. Doch bisher hatte sie noch nie bei einem großem Spiel spielen können, doch alles änderte sich an einem Tag.

(Rückblick; 2Monate zuvor)

Ginny ging mit ihrer Tasche auf den Schultern durch den Eingang des großen Gebäudes, indem ihre Trainigshalle lag, zumindest im Winter. Im Sommer trainierten sie auf den Außenanlagen. Ginny ging den großen Flur entlang und bog in die Umkleide ein. Ihr Team hatte nicht nur eine eigene Halle, sondern jeder auch einen eigenen Spint, darin befanden sich die Unterlagen mit den Stärken, Schwächen, besten Spielzügen usw. der jeweiligen Spielerin. Auch Ginny hatte so eine Mappe, die jeden Morgen bei der Trainerin, Gwenog Jones, abgegeben wurde, um neue Stärken und Schwächen zu analysieren. Ginny ging zu ihrem Spind und öffnete diesen. An der Tür hingen viele verschiedene Bilder, die sie sich aufgehangen hatte, um sich ein wenig wie zuhause zu fühlen. Es waren Bilder von ihr und Harry, Ron, Hermine, welche mit ihnen allen zusammen und einige von Harrys Patensohn Teddy, der für sie schon wie ein eigener Sohn geworden war. Ginny liebte kleine Kinder, besonders den dreijährigen Teddy und ihre einjährige Nichte Victoire. Ginny ließ ihren Blick über ihr Zeug gleiten, sie hatte nicht sonderlich viel darin nur Wechsel Klamotten, einen von Harrys alten Pullis, ihre Vitamine, Hygieneartikel und ihre Mappe. Nach dieser griff sie und ging aus der Umkleide heraus, den Flur entlang, direkt zum Büro von Gwenog. Sie war für Ginny nicht nur eine Trainerin und Mitspielerin, sondern auch, wie jede aus ihrem Team, eine gute Freundin. Da Ginny fünf Tage der Woche hier verbrachte, fand sie es gut, mit allen befreundet zu sein und auch Tatum, ihre Jäger Kollegin und beste Freundin immer bei sich zu haben.

Sanft klopfte Ginny an der Bürotür. Stimmen, welche gerade sprachen, verstummten und die Tür öffnete sich langsam. Gwenog saß, wie gewohnt, in ihrem Stuhl, doch gegenüber saß ihr Lizzy, für die Ginny als Ersatz gedacht war. „Ginny, schön, dass du da bist. Ich wollte dich gerade holen gehen, wir müssen etwas besprechen." Eröffnete Gwenog das Gespräch und Ginny wusste direkt, dass etwas nicht stimmte. Mit einem schwenk ihres Zauberstabes ließ Gwenog einen weiteren Stuhl erscheinen. „Setzt dich, liebes" bat sie Ginny. Sie tat, wie geheißen und ließ sich in den Stuhl fallen. Ihre Mappe überreichte sie dabei und Gwenog nahm diese Dankend entgegen. „Also, Lizzy hat mir gerade etwas großartiges und gleichzeitig Trauriges erzählt. Sie wird uns bald verlassen und wird kein Spiel mehr spielen, das heißt, ich brauche jemanden, der für sie einspringt." Ginny schaute nun direkt zu Lizzy. „Warum denn das? Du bist doch unglaublich gut." Lizzy nickte. „Das stimmt, jedoch möchte ich nichts riskieren. Jetzt, wo ich endlich schwanger bin und auch, wenn ich mein Kind habe, möchte ich mich darauf konzentrieren und habe nach viel Überlegung entschieden, meine Karriere zu beenden." Erklärte sie. Ginny fühlte einen Schub Freude über sie kommen. „Endlich, herzlichen Glückwunsch." Gratulierte sie, stand auf und nahm Lizzy in den Arm. Sie freute sich so sehr für ihre Freundin, seit Jahren hatte diese probiert, schwanger zu werden und nun hatte es endlich geklappt. Auch, da Lizzy schon Anfang dreißig war. Doch erst da realisierte Ginny, was das für sie bedeuten würde. Eine Stelle als feste Spielerin im Team.

Wenn Ginny daran zurückdachte, konnte sie es immer noch nicht fassen. Sie hatte die letzten zwei Monate hart Trainiert und würde sie heute im ersten Spiel der Saison gut spielen, wäre ihr der Platz bei den Harpies sicher. Sanft legten sich Arme um ihre Hüfte und sie lehnte sich mit dem Rücken zu ihm, an Harrys Brust. So standen sie einige Minuten, lauschten den Atemzügen des jeweils andern und atmeten den Duft der Natur ein. „Bist du aufgeregt?" fragte Harry in die Stille hinein. Ginny überlegt, bevor sie antwortete „Ich habe genug geübt und werde einfach wie immer spielen." Beschloss sie. Harry drückte einen sanften Kuss auf ihren Haaransatz. Dann lehnte er sich vor, drehte sie in seine Arme und umarmte sie. „Es wird alles funktionieren, wie immer. So wie ich die Prüfung zum Auror geschafft habe und Ron, zu aller Überraschung auch." Das brachte Ginny zum Lachen. „Danke, für alles. Dass du mich immer so unterstützt. Auch, wenn ich mir die verrücktesten Dinge vornehme." Sie gab ihm einen Kuss.

Später an diesem Tag war es so weit. Ginnys erstes Spiel würde stattfinden und sie stand in der Umkleide, um sich ihren Harpies Umhang überzuziehen. Es war kein normaler Tag, heute würden auch alle Leute erfahren, dass sie und Harry eine Beziehung führten. Auch, wenn sie schon seit dem Sommer nach Kriegsende wieder zusammengekommen waren, waren die beiden in der Öffentlichkeit so diskret wie möglich, was ihr Beziehung anging. Sie wurden schon oft im Tagespropheten oder anderen Klatschzeitschriften erwähnt, jedoch wurde immer nur gemunkelt, sie hätten eine Beziehung. Doch hatte niemals jemand mitbekommen, dass sie wirklich eine Beziehung hatten, für die Öffentlichkeit waren die Beiden nur Freunde. Natürlich wussten ihre Freunde und Familie von ihrer Beziehung mit Harry, doch nicht, dass sie heute ihr erstes offizielles Spiel hatte. Harry musste ihr Versprechen, dass er ihrer Familie nichts davon erzählte, da sie niemanden falsche Hoffnungen machen wollte. Da die Zeitung bei diesem Spiel anwesend war, würde dieser Tag eine über Jahre anhaltend Vermutung bestätigen. Nur Harry und Teddy, der unbedingt bei dem Spiel dabei sein wollte, wussten davon und bis zum nächsten Morgen, an dem die Zeitung ausgetragen wurde, würden nur die live Zuschauer davon wissen. Als Ginny aus der Kabine auf das Spielfeld trat, wartete Harry mit Teddy auf dem Arm dort auf sie. Es fühlte sich so an, als waren alle Augen nur auf sie gerichtet und dieses Anlass nahm Ginny , um Harr vor Augen aller zu küssen. „Viel Glück" flüsterte er. Ihr Lächeln wurde, wenn dies möglich war, noch breiter. Klein Teddy streckte einen Arm nach ihr aus und Harry überreichte ihn ihr. „Na, kleiner. Bist du schon aufgeregt? Dein erstes Quidditchspiel bei dem du live dabei ist." Fragte Ginny ihm. Teddy quickte erfreut auf und seine Harre färbten sich in dasselbe Rot, welche Ginnys Haare hatten. Einige Minuten später, wurden alle Spieler aufgerufen und das Spiel begann. Harry schaute, zusammen mit Teddy, von einem abgetrennten Bereich der Bühne aus zu. Dieser Bereich war für Familie und Freunde der Spieler*innen vorgesehen. Harry saß neben Sam, Tatums Freund, den er schon lange kannte. Auch Teddy mochte ihn und umgekehrt genauso. Doch Teddys Aufmerksamkeit lag ganz auf Ginny, die in der Luft herumflog und den Quaffel fast immer hatte. Am Ende des Spiels hatten die Harpies haushoch gewonnen und Harry rannte mit Teddy auf dem Arm auf das Spielfeld, er ließ Teddy auf den Boden und nahm Ginny in seine Arme. „Das war unglaublich!" freute er sich und man konnte Ginnys strahlen von weitem erkennen. Sie zog ihn zu sich hinunter und legte ihre Lippen auf seine, in diesem Moment blitzten etliche Kammeralichter auf und die Reporter der Zeitschriften versuchten auf das Feld zu kommen. Kurzerhand beschloss Ginny, dass es besser wäre, zu gehen. Sie rief Teddy zu sich, nahm in auf den Arm und ging Hand in Hand mit Harry vom Feld.

Als Ginny am nächsten Morgen den Bericht des Tagespropheten lass, konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das Familienessen würde ein spaß werden.

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