~Two psychos in a Room~

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Nikolai:

Der Raum in den ich teleportiert hatte war stock finster. Wie immer nahm ich diese Situation nicht ernst und drehte mich begeistert auf der Stelle um mich selbst. Leise sein war nicht gerade meine Stärke, weshalb ich prompt im dunklen eine Vase von einem kleinen Tischchen räumte. Mit einem lauten klirren zersprang sie in tausend teile und ich wirbelte erschrocken herum. Allmählich hatten sich meine Augen an die Finsternis gewöhnt und ich erkannt schemenhaft wo ich mich befand. Ich stand in einer Art Archiv. Um mich herum ragten zahllose Bücherregale bis unter die hohe Decke und der Raum war vollgestopft mit Antiquitäten und antikaussehenden Schriftrollen. Vorsichtig bahnte ich mir einen Weg durch das Durcheinander um mich herum und entdeckte ein großes Wandgemälde. Dieses zeigte einen alten Herren in einer königlichen Tracht. Unter dem Bild stand auf dem Rammen Царь Николай I Павлович (Zar Nikolaus I. Pawlowitsch). Langsam trat ich einige Meter zurück um den russischen Zaren zu begutachten. „Глупый старик", flüsterte ich in Gedanken und verbeugte mich elegant vor dem Portrait. Plötzlich hörte ich leise schritte die sie deutlich auf mich zubewegten. Flink sprang ich hinter eines der Regale und beobachtete wie eine junge Dame die Tür öffnete. „Och nein! Das war die lieblings Wase des alten Herren. Diesen verfluchtesten Ratten!", fluchte sie und bückte sich um die Scherben aufzuheben. Ich wurde immer ungeduldiger in meinem versteck und biss mir selbst in den Zeigefinder um mich davon abzuhalten etwas verdammt Dummes zu tun. Doch erneut verlor meine Vernunft den Kampf gegen meine Mordlust und ich öffnete ein Portal neben meinem linken Handgelenk. Kichernd zog ich meine Pistole aus dem Umhang und steckte sie in das Portal. Nun schwebte meine Hand mit der Waffe nur wenige Zentimeter über dem Kopf der bediensteten. Blut spritzte durch den gesamten Raum und befleckte die Schriftrollen auf dem Boden. Langsam trat ich auf sie zu und spürte wie sich eine wohlige Genugtuung in mir ausbreitete. Vorsichtig zog ich meine Messer und schlitzte ihr den linken Arm auf. Ihr Blut ergoss sich über den Boden und befleckte meine Handschuhe. Zufrieden fuhr ich mit der Zunge über das kalte Metall der klinge und reinigte sie von dem Blut meines Opfers. Leise summend verließ ich das Archiv und fand mich nun in einem riesigen Treppenhaus wieder. Mit kleinen Sprüngen überwand ich immer zwei Stufen auf einmal und erreichte eine riesige Eichenholztür. Leise öffnete ich die Tür und stand vor einem großen herrschaftlichen Bett. Grinsend schlich ich mich an die Seite des Bettes und zog die Decke leicht nach unten. Blut klebte an meinen Handschuhen und ich sprang zurück als ich den leichtnahm sah. Mein Ziel war bereits Tod!? Panisch sah ich mich um. Der leichtnahm war noch warm und das Blut noch nicht geronnen, das bedeutete der Mörder musste noch im Haus sein! Er war ein befähigter gewesen der seine Bediensteten per Hypnose gesteuert hatte und deshalb ein gehöriges Kopfgeld bekommen hatte. Plötzlich spürte ich eine seltsame Gegenwart hinter mir und fuhr herum. Leuchtende violette Augen blickten mich bedrohlich an. Die Person der sie gehörten war zwar kleiner als ich aber hatte den Überraschungsmoment auf seiner Seite. Ich quiekte erschrocken auf und sprang auf das Bett des toten. Vor mir stand ein schwarzhaariger Mann in einem dunklen Umhang und einer weißen Russenmütze auf dem Kopf. „Ну-ну, Николай Гоголь... Не пугайте себя так, мой друг!", raunte er mir zu und ich verlor nun endgültig die Nerven. „Фёдор!?", wisperte ich heiser und starrte in die Finsternis. Plötzlich berührte mich eine warme Hand an der meinen und ich schreckte gehörig zusammen.


~Psycho Love~ (Fyolai) BsdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt