Unsicher wandert mein Blick zwischen ihn allen hin und her. Ein leises Knurren entfährt mir bei dem Gedanken unter deck gesperrt zu werden. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie wieder versucht wird, mir ein Tau um den Hals zu werfen, doch weiche ich unbeeindruckt aus. Ich fixiere Jack, der jede meiner Bewegungen mustert. Dieser lächelt warm entgegen. Was stimmt mit diesem typen nicht? Ein paar der Crew haben sich auf dem Mast positioniert um mich ungesehen zu fangen, doch blind bin ich noch nicht! Anzugreifen wäre auch nicht sinnvoll. Ich springe zur Seite und laufe, wenn auch humpelnd zum Bug des Schiffes. "Lasst sie. Vier passen auf, dass die da vorne bleibt.", ordnet der Captain an und die Crew macht sich wieder an die Arbeit.
Die Vier lassen mir meinen Platz und nach einiger Zeit wende ich meinen Blick aufs Meer. Das Wasser lässt das licht der Sterne funkeln. Der Mond steht Tief und schimmert Gelb. Der Horizont scheint endlos. So endlos wie auch nun die Chance ist, das meine Kammeraden mich je finden. Langsam tappse ich bis vorne auf auf die Rehling, wo ich mich niederlege. Die Sterne kommen mir noch immer Fremd vor. Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffne, steigt mir der Geruch von Fleisch in die Nase. Der Hunger macht sich mal wieder bemerkbar. Mir über die Lippen leckend wend ich mich meinen Blick. Nur zwei Meter weg von mir steht er. Grübelnd aufs Meer hinaus schauend. Locker schmeißt er mir das Fleisch vor die Füße. Skeptisch schaue ich mich um. Die vier Crewmitglieder haben gewechselt.
Zögernd nehme ich das Fleisch und lasse es einen Teil meines Hungers stillen. "Du bist verletzt.", schnaubt er. Sein Kopf dreht sich endlich zu mir. Ein schritt geht er auf mich zu und hockt sich hin, kommt dann noch einen kleinen schritt auf mich zu, sodass uns nur noch gut ein Meter trennt. Ich ziehe nur die leftze hoch und er hört auf sich zu nähern. Mit gespitzten Ohren blicke ich ihn an. Er kramt noch ein Stück Fleisch aus seiner Tasche und legt es zwischen uns. ALs ich nicht ran gehe, setzt er sich gemütlich auf das Holz und scheint zu warten. Na ganz toll. Augenverdrehend wende ich meinen Kopf ab. Aus dem Augenwinkel erkenne ich, wie er es sich bequem macht. Wenn er mein Freund sein will, soll er mich auf einer Insel absetzen und verschwinden!
Irgendwann interessieren sich dann Möwen für das Essen, was mich auf eine Idee bringt. Ich positionier mich näher am Fleisch, leicht abgewandt, heute gibts Möwe! Es dauert zwar etwas, doch als ich dann die Krallen eines Federviehs auf dem Holz höre, schnappe ich zu und finde Erfolg in meinem Vorhaben. Zufrieden mit dem Ergebnisses mein Futter zu erweitern blicke ich zu Jack auf, der das ganze lächelnd beobachtet. Ich Breche dem Vogel gekonnt das Genick, schnappe mir das Fleisch und verziehe mich in die andere Ecke des Bugs. Mit gespitzten Ohren beobachte ich den Captain. Mal sehen was er macht, wenn ich ihm etwas gebe.
DU LIEST GERADE
Tales of the Shadow
WerewolfAls der Werwolf-Fluch durch einen versehentlich Mord Kira trift, verändert sich alles in ihrem Leben. Gejagt vom ganzen Land fällt sie in die Hände eines Seefahrer namens Jack welcher ihr Geheimnis nach einigen Abenteuern zu lüften vermag. Doch war...