Prolog

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F J E L L A

"Fjella!", schrie meine Mutter aufgebracht, als sie einfach in mein Zimmer platzte, ohne anzuklopfen und sah, dass ich mich immer noch nicht fertig gemacht habe. "Es gibt so etwas wie anklopfen, Mutter." Meine Bemerkung machte sie wütender. Das erkannte ich an der Ader an ihrer Stirn, die immer herausschaute, wenn sie wütend wurde. "Mach dich endlich fertig! Wir dürfen nicht zu spät kommen, sonst reden die Menschen noch schlecht über uns. Reicht schon, dass du unser Defizit bist." Defizit ... in ihren Augen bin ich nicht gut genug, um der großen »Edwards« Familie anzugehören. Eine Familie voller Juristen und Erfolg. Meine Eltern sind ebenfalls Juristinnen, mein Vater Staatsanwalt und meine Mutter Anwältin. Meine Geschwister studieren in Harvard, denn das ist die Voraussetzung, um ein erstklassiger Anwalt zu werden, laut meinen Eltern. Unsere ganze Generation hat in Harvard studiert - na ja, jeder außer ich, ich bin die Einzige, die auf Harvard nicht angenommen wurde wegen meines Notendurchschnitts. Für meine Eltern beschämend und empörend.

Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb ich als Defizit angesehen werde, sondern mein Aussehen. Ich bin 1,73 m groß, aber wiege mehr als ich sollte ... Laut meiner Mutter ist jede Größe über 40 Übergröße und ich trage nun mal 44-46, deshalb wollen sich meine Familie auch ungern mit mir zeigen, weil ich in die perfekten Ideale dieser Familie nicht passe.

Es ist viel passiert und die Erniedrigungen meiner eigenen Familie habe ich immer über mich ergehen lassen, denn ich dachte immer egal was passiert sie sind trotzdem meine Familie. Doch diese Ansicht änderte sich letzte Woche als ich meine Eltern im Wohnzimmer belauschte.

Letzte Woche.

Ich war grade dabei, heimlich mir ein Snack aus der Küche zu holen, damit das meine Mutter nicht mitbekommt, sonst würde sie wieder mich für eine Woche einsperren ohne essen.

Grade als ich mich zurück in mein Zimmer schleichen wollte, hörte ich meinen Eltern im Wohnzimmer, die gerade meinen Namen erwähnten.

"Ich verstehe es nicht!", sagte meine Mutter völlig niedergeschlagen, während sie gestresst durch ihr Gesicht fuhr. Tränen kullerten aus ihren giftgrünen Augen. Meine Mutter ist sonst eine sehr starke Frau, es muss etwas Schlimmes passiert sein ... "Evelyn, es tut mir leid", erwidere mein Vater tröstend, während er einen Zettel in seiner Hand hielt. Gedanken verloren, starrte er auf diesem Zettel. "Wie kann Fjella mein Kind sein? Ich meine ... es kann doch nicht sein, dass wir so ein Mangelexemplar produziert haben. Sie ist dumm, fett und widert mich nur an. Ich dachte, das Ergebnis wäre negativ!"

Was? Was für ein Ergebnis? Warum wider' ich sie an? Was habe ich gemacht?

Die mitfühlenden Gefühle gegenüber meiner Mutter waren augenblicklich verschwunden. Ich habe die Demütigungen und Erniedrigungen durchgehalten, aber jetzt? Wie kann sie über ihre eigene Tochter so etwas sagen?

"Ich habe auch gedacht, dass Fjella im Krankenhaus vertauscht worden ist, denn dass so ein etwas unsere Tochter sein kann?" Die Worte von meinem Vater fühlten sich wie Messerstiche an.

Warum lieben sie mich nicht?

Tränen liefen mir übers Gesicht.

Völlig hysterisch wand sich meine Mutter an meinen Vater. "Vielleicht ist dieser DNA-Test falsch, wir sollten noch ein machen." Sie haben ernsthaft ein DNA-Test machen lassen? Mein Herz drohte zu explodieren, es fühlte sich so an als ob mein Herz eingequetscht wurde. Schnell rannte ich zurück in mein Zimmer und wischte mir über mein Tränen überströmtes Gesicht.

Es reicht!

Es reicht, verdammt!

Ich kann diese scheiße nicht mehr ab!

"Nimm ab Fjella."

"Färb deine hässlichen schwarzen Haare heller, du siehst aus wie eine Ausländerin."

"Glätte diese Locken, du siehst aus wie eine Zigeunerin."

"Du bist so dumm, du bist die einzige aus der Familie, die nicht auf Harvard studieren konnte."

"Iss weniger."

"Mit deinen roten dicken Wangen siehst du aus wie Schwein."

Diese Sätze und noch viel schlimmere habe ich jeden Tag aufs Neue anhören müssen. Von meinen Großeltern, Eltern und Geschwistern.

Jetzt machen meine Eltern sogar einen DNA-Test, um sich zu erklären, wie "Ich" ihre Tochter sein kann.

Ich hatte so oft Zusammenbrüche, doch immer wieder habe ich mir selbst eingeredet, dass mir das Leben noch was Gutes bereithält, aber fehl anzeige.

Ich gebe auf.

Ich gebe für immer auf.

Ich will dieses Leben nicht.

_

In dieser Nacht noch habe ich einen Auftragsmörder ausfindig gemacht, um ihn einen Auftrag zu geben. Sein Auftrag bin ich - Fjella Edwards.

Ich würde meiner Familie nicht noch das Vergnügen geben, dass sie über meinen Selbstmord spotten, deshalb werde ich es aussehen lassen wie ein Mord.

Da sie Juristin sind und mein Vater Staatsanwalt wird er diesen Fall behandeln müssen, um vor der Öffentlichkeit gut dazustehen, aber er wird es niemals lösen können und das wird ihn in den Wahnsinn treiben.

"Fjella! Mach dich endlich fertig!", brüllte meine Mutter wütend, weshalb ich seufzend aufstand.

"Ja, Mutter. Verlass jetzt endlich mein Zimmer!", erwiderte ich desinteressiert, was ihr gar nicht gefiel. "Redest du mit mir noch einmal so, erzähle ich das deinem Vater! Jetzt zieh endlich deinen XXL Designer Kleid an und komm nach unten. Es ist schon beschämend das du uns mit deinem da sein blamierst, Ich will mich vor den Menschen auch nicht blamieren, weil wir zu spät sind!" Mit diesen Worten knallte sie endlich die Tür zu und verließ mein Zimmer.

"Bleib ruhig, Fjella. Es sind deine letzten Stunden ... dann wirst du deine Augen für immer schließen", redete ich mir selbst ein und stand auf, um mich fertig zu machen.

Für meine allerletzte Nacht meines Lebens.

Während ich dachte, dass ich mich auf den Weg zu meinem Tod macht, war diese Nacht - die allererste Nacht meiner neuen Welt.

___

Das erste Kapitel ❤️

Wenn Fjella nur wüsste das ein bestimmter Mann sie seit Jahren im Blick hat und niemals zulassen wird, das sie ihre Aktion durchzieht ....

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 22, 2023 ⏰

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Fjella - Gefangen zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt