7: Roommate

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Endlich! Freitag Abend. Das Ende einer anstrengenden Woche. Die Erleichterung durchfuhr mich bereits, als ich den Schlüssel ins Schloss meiner Wohnungstür steckte. Gleich würde ich meine Wohnung betreten, hinter mir die Tür schließen und zwei Tage ohne Menschen vor mir haben.
Nach dieser anstrengenden Woche freute ich mich auf ein heißes Bad, mein Sofa und ein gutes Buch.

Ich hatte alle Einladungen ausgeschlagen und selbst meinem besten Freund für dieses Wochenende nichts zugesagt. Einfach nur entspannen - allein.
Ich drehte den Schlüssel und wunderte mich kurz. Hatte ich die Tür heute Morgen nur zugezogen, ohne abzuschließen? Gut, ich war im Stress gewesen, also hatte ich es vielleicht vergessen.

Im Flur stellte ich meine Tasche und meine Einkäufe ab, kickte mir die Schuhe von den Füßen und warf meine Jacke auf die Garderobe - in der Hoffnung dass sie hängen bleiben würde.
Dann ging ich in die Küche, stellte den Wasserkocher an und suchte mir einen Tee aus meiner Sammlung.

Während das Wasser aufkochte, ging ich ins Schlafzimmer und holte mir frische Wäsche und ein flauschiges Handtuch. Damit bewaffnet ging ich zum Bad und öffnete die Tür. Zuerst schlug mir warme feuchte Luft entgegen. Dann ließ ich erschrocken alles fallen und starrte auf den nackten Mann, der gerade aus der Dusche stieg.
"Scheiße!" Bucky starrte mich mit großen Augen an und griff panisch nach einem Handtuch, um sich zu bedecken.

"Was zur Hölle... BARNES?!" schrie ich ihn an und taumelte einen Schritt rückwärts.
"Darla! Entschuldige, ich... ich wusste nicht, dass du schon zuhause bist. Du... du hast doch gesagt ich kann jederzeit in deine Wohnung, wenn irgendwas ist und... bei mir gibt es kein warmes Wasser und..."
"Kannst du mich da nicht wenigstens vorwarnen? Du hast mich zu Tode erschreckt!" unterbrach ich ihn und er sah mich aus seinen blauen Augen mit einem unschuldigen Blick an.

"Der Plan war, dass ich fertig bin und Essen gekocht habe, wenn du nach Hause kommst." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und hielt krampfhaft noch immer das Handtuch fest.
Ich fuhr mir mit der flachen Hand übers Gesicht: "Ich war bei der Arbeit früher fertig und nur kurz einkaufen... ich... gehe jetzt in die Küche und bitte zieh dir was an, Barnes..."
Er nickte und ich verließ das Bad, um mir meinen Tee aufzugießen.

Bucky Barnes - eigentlich James Buchanan Barnes, aber so durfte ihn eigentlich niemand nennen. Er war nicht nur Supersoldat im Ruhestand, sondern auch über 100 Jahre alt. Dabei sah er aus wie Mitte 30 und so richtig funktionierte das mit dem Ruhestand auch nicht. Sobald er gebraucht wurde, war er bereit. Außerdem war er mein bester Freund.

Vor ein paar Jahren hatte er mich aus den Fängen eines Entführers gerettet und aus Dankbarkeit hatte ich ihn auf einen Kaffee eingeladen. Wir hatten uns so gut verstanden, dass wir uns öfter trafen und immer mehr anfreundeten. Mittlerweile vertrauten wir uns blind und er hatte seit einer Weile einen Schlüssel für meine Wohnung - und ich einen für seine.

Dass er also unangekündigt hier her kam, störte mich absolut nicht. Es war auch kein Problem, dass er hier duschte. Aber dass er nackt vor mir stand, war absolut nicht hilfreich. Ich setzte mich mit der Teetasse an den Küchentisch und versuchte, das Bild des nackten Bucky aus meinem Kopf zu bekommen. Gleichzeitig kribbelte alles in mir und am liebsten wäre ich ins Bad gestürmt und über ihn hergefallen.

Denn was Bucky nicht wusste und niemals erfahren durfte war, dass ich schon ewig heimlich in ihn verliebt war. Er sah nicht nur unheimlich gut aus mit seinem muskulösen Körper und dem schwarzen Metallarm. Nein, er war auch einer der besten Menschen, die ich je getroffen hatte. Trotz seiner furchtbaren Vergangenheit, hatte er nicht den Sinn für Gerechtigkeit verloren, war loyal und  hilfsbereit. Er war intelligent, witzig und unheimlich süß.

Und gerade kam er in blauer Sweathose und schwarzem Shirt bekleidet zu mir in die Küche. Mit dem üblichen Hundeblick, den er auf irgendeine geheime Art perfektioniert hatte, sah er mich an: "Ich... hab dir Badewasser eingelassen."
Natürlich brachte es mich zum grinsen: "Ich hab dir nen Tee aufgegossen." Ich schob ihm die zweite Tasse entgegen und er kam lächelnd zum Tisch und setzte sich: "Du bist also nicht böse?"
"Nein, ich hatte nur nicht mit einem nackten Supersoldaten in meinem Bad gerechnet," gab ich leise lachend zurück.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 04, 2023 ⏰

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