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                                𝐄𝐫𝐦𝐢𝐫𝐚

Endlich. Mein Tag war heute so anstrengend wie konnte man so dumm sein und Betriebswirtschaftslehre studieren? Die Fächer sind so anstrengend und ich zweifle immer daran, ob ich es jemals schaffen würde, Geschäftsführerin zu werden. Naja vielleicht sollte ich erstmal klein anfangen...oder?

Vor der Uni warte ich gerade auf mein Bus. Der verspätet sich in letzter Zeit viel zu oft, sodass ich ehrlich gesagt keine Lust habe, die ganze Zeit unnötig zu warten, obwohl ich mittlerweile jetzt schon längst Zuhause sein könnte! Ich glaube, dass das mein Zeichen ist, um mit mein Führerschein anzufangen. Babi hat mir in Kosovo das Fahren ein bisschen beigebracht, aber das Fahren würde ich erstmal lieber nicht mehr mit ihm üben! Ich bin froh, dass ich ohne Tränen aus dem Auto ausgestiegen bin.

Mein Bus ist endlich da. Ich setzte mich, wie üblich an mein Lieblingsplatz, ans Fenster und spiele meine Musik ab. Ich entscheide mich dazu die Bäckerei von meinen Eltern zu besuchen und helfe nebenbei noch. Es ist erst halb zwei, weshalb ich noch Zeit habe, bis ich mich mit meinen Bruder treffe.
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„Mami ku je?" frage ich meine Mutter wo sie ist. „In der Küche Mira" antwortet sie von der Küche aus. Hier ist momentan nicht viel los, aber viele Süßwaren sind nicht mehr auf der Theke zu sehen. „Heute kam eine Schulklasse und die wollten Baklava mit Nutella" beantwortet sie auch schon meine Frage durch mein Blick.

Ich laufe zu meiner Mutter und gebe ihr ein Kuss auf die Wange „Hallo Mam" begrüße ich sie etwas spät „Qika jem wie war die Uni heute?" fragt sie mich, während sie die neugemachten Baklavas in der Theke stellt. „Gut, hatte heute mehr Mathe Fächer, deswegen habe ich jetzt Kopfschmerzen" antworte ich und setzte mich auf einen der Sitzplätze in der Bäckerei.
„Übertreib doch nicht" kommt meine Mutter mit ein Teller von Byrek auf mich zu und stellt es vor mir auf den Tisch ab.

Ich fange sofort an zu essen und kann mir ein Stöhnen nicht unterdrücken. Es gibt nichts besseres, als nach einen anstrengenden Tag etwas so köstliches zu essen. Die albanische Küche ist einer meiner Lieblingsküche und ich denke es wird erstmal so bleiben.

Ich stehe auf und stelle mein Teller in die Küche ab und sehe Mami wie sie weiter Gebäcke für die Bäckerei backt. „Ich bleibe dann draußen, falls Kunden kommen." lasse ich es sie wissen und sie nickt nur.

Ich binde mir meine braunen Haare zu einem hohen Zopf und öffne die Tür damit es bisschen lüftet. Da gerade keine Kunden kommen, hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche, um Zeit zu vertreiben.

Ein Räuspern lässt mich zusammenzucken und sofort packe ich mein Handy weg. „Oh tut mir leid ich habe Sie nicht reinkommen hören" entschuldige ich mich bei der Person, die vor der Theke steht. Er ist groß und hat ein dunkelblauen Anzug an. Seine dunklen Haare sind nach hinten gekämmt, wobei eine Strähne auf seiner Stirn fällt. Außerdem hat er ein kurzen Bart, was ungelogen sehr gepflegt aussieht.

„Ich glaube man sollte sich auf die Arbeit konzentrieren und sich nicht mit anderen Dingen beschäftigen" sagt er plötzlich. Ich habe noch nie so eine tiefe aber dennoch schöne Stimme gehört. „Ich habe mich doch entschuldigt. Was kann ich dafür, wenn man Ihre Schritte nicht hören kann. Dann klopfen Sie das nächste mal, wenn Sie sehen, dass ich beschäftigt bin!" gebe ich zickig von mir. Der junge Mann, der vor mir steht, zieht seine rechte Augenbraue in die höhe und will etwas ansetzen, doch er schließt sein Mund wieder.

„Eine große Macchiato" bestellt er und setzt sich an einem Tisch und holt sein Handy aus der Hosentasche raus. Ich schüttele nur den Kopf und lasse die Kaffeemaschine laufen. Wie kann ein Fremder Mann mir so auf die Nerven gehen. Ich hoffe er trinkt sein Macchiato schneller aus, damit ich nicht mehr seine blöde Fresse zu Gesicht bekomme.

Rrahje ZemresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt