Rrahje Zemres

IV

Ermira

Ich sitze hier seit paar Minuten in der ersten Vorlesung und habe jetzt schon keine Lust mehr.
Wie sollte ich auch die Lust dazu haben, wenn meine Gedanken die ganze Zeit bei Elez sind? Heute werde ich zu ihn gehen, eigentlich will ich das gar nicht, aber seine Worte wollten keine Wiederrede. Normalerweise ist mein Ego so groß, dass ich mir von niemanden etwas sagen lasse, aber eine Seite von mir möchte wissen wieso Elez mich in sein Büro wollte.

Seitdem ich Elez gesehen habe, sind in mir komische Gefühle aufgetaucht, von denen ich immer noch keine Ahnung habe. Ich will dieses Kribbeln im Bauch loswerden, wie ich das tue weiß ich noch nicht.

Meine Vorlesung ist beendet und ich gehe aus dem Raum raus. Noch eine Vorlesungen und dann kann ich endlich nachhause. Plötzlich rempelt mich jemand an und meine Tasche fällt auf dem Boden. Das Mädchen hebt es auf und gibt es mir.

„Tut mir wirklich leid! Ich hoffe, dass nichts kaputt gegangen ist!" sie schaut mich besorgt an und ich winke es ab „Ach alles gut, ist doch nichts passiert." sie atmet erleichtert aus und reicht mir ihre Hand „Ich bin Donika, und bin neu hier." ich nehme ihre Hand an „Ermira,freut mich." Ich mustere sie an und dann fällt mir auf, dass sie ein albanischen Namen hat. Bestimmt hat sie dasselbe gedacht, denn sie schaut zu mir hoch. „Bist du Albanerin?" kommt es gleichzeitig von uns „Ja!" antworten wir dasselbe. „Kommst du aus dem Kosovo?" fragt sie mich „Ja und du?" sie nickt auf meine Frage und lacht.

Donika hat schwarze Haare, die ihr bis zu der Brust gehen, braune Augen und volle Lippen. Sie ist paar Zentimeter größer als ich und auf jeden fall eine ziemlich Hübsche.

Sie sagte, sie sei neu hier vielleicht hat sie sich verlaufen, denn sie schaut die ganze Zeit um sich herum.„Brauchst du Hilfe?" biete ich ihr meine Hilfe an. Sie schaut zu mir und lächelt mich an „Ja bitte, ich wäre dir sehr dankbar dafür!" ich nicke und lächle sie ebenfalls an.

„Weißt du wo die nächste Vorlesung für Marketing stattfindet?" sie zeigt mir den Namen von der Dozentin, mit der sie gleich hat und ich bemerke, dass ich auch dahin muss. „Wir können zusammen hingehen. Ich habe auch gleich bei ihr meine Vorlesung." Donika atmet aus und schlingt ihr Arm um meinen.

Wir laufen den Gang entlang und halten vor den Raum an. „Wollen wir schon reingehen?" ich nicke und wir gehen rein. Donika und ich sitzen uns in der etwas hinteren Reihe zusammen hin.
„Was studierst du?" fragt sie mich „Betriebswisenschaftslehre und du?" ein Grinsen bildet sich auf ihr Gesicht „Ich auch Zemer. Wir haben wohl vieles gemeinsam. Fehlt nur noch das Alter." ich lache und drehe mein Körper zu ihr „Ich bin zwanzig." sage ich „Das Alter unterscheidet uns wohl. Ich bin ein Jahr älter als du." Sie kneift meine Wange und nimmt ihr Handy zur Hand.

Die Dozentin kommt rein und wir schenken ihr unsere volle Aufmerksamkeit. Ich notiere mir alles in mein Heft und seufze auf. Elez kommt mir wieder in den Sinn. Oh mann ich bin voll aufgeregt ihn zu sehen, nicht weil ich mich freue, sondern weil ich gespannt bin, was er zu sagen hat.

Jemand tippt mir auf die Schulter und das ist niemand anderes als Donika. Huh? wieso hat sie schon ihre Tasche um ihre Schulter? Im Raum sind fast nur noch wir. Ich stehe auf und entschuldige mich bei ihr. Sie schlingt ihr Arm wieder in meinen und wir laufen raus.

„Ich bin so froh das wir endlich keine Vorlesungen vor uns haben!" seufzt sie auf „Da stimm ich dir zu. Ich muss noch nachhause und dann wieder raus ich hab wirklich keine Lust!" ich schließe die Augen, da Elez Augen mir wieder in den Sinn kommen.

Aus der Uni raus halte ich an „Ich fahre mit dem Bus was ist mit dir?" frage ich „Ich fahr mit mein Auto." Sie dreht sich zu mir „Kommst du morgen zur ersten Vorlesung?" ich nicke. Ihre weißen Zähne stechen wieder hervor. Donika ist wirklich süß und nett dazu ebenso. Ich glaube wir werden sehr gut miteinander klarkommen.