[11 - Saufen]

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"Susumu ist tot", macht sie klar, und ihr Gegenüber sieht einigermaßen überrascht aus.
"Ihr meint das ernst-" "Natürlich. Und jetzt rück die Daten raus, die ich haben will, oder lebe mit den Konsequenzen. Obwohl... dann ist wohl eh nicht mehr viel mit leben."

"Wir sind wieder da-ha!", ruft Chiyoki, als sie das Hotel mit Hidan und Kakuzu im Schlepptau betritt. Kakuzu trägt seine Geldkoffer, und Hidan sieht aus, als hätte es auf ihn Blut geregnet.

"Nanu, wo verstecken sich denn alle?", wundert sich Chiyoki, nachdem sie den leeren Speiseraum inspiziert hat, der nach dem kleinen Zwischenfall wieder sauber ist. Sie geht die Treppen in den ersten Stock hoch. Hidan folgt ihr neugierig, während Kakuzu sich davonstiehlt, um in Ruhe sein Geld zu zählen.

Als sie durch den Flur gehen, entdecken sie Itachi, der es sich scheinbar im Flur bequem gemacht hat und tiefenentspannt in der Gegend herumsteht.

"Die Anderen haben sich verteilt", erklärt Itachi noch immer mit geschlossenen Augen, als sei er gerade tief in Gedanken. "Alles klaro", meint Chiyoki und legt den Kopf schief. "Ich finde dich spannend. Lust, was zu trinken?"

Itachi öffnet die Augen und schaut sie fragend an. "Bitte was?"

"Wir haben eine Bar und einen wundervollen Weinkeller."

"Eine Bar?", grinst Hidan, und Chiyoki nickt. "Klar, das hier ist immerhin mein Hotel."

"Verzichte", meint Itachi, und Chiyoki verdreht die Augen. "Ihr steckt doch sowieso hier fest, dann hab doch zumindest ein wenig Spaß mit mir", seufzt sie, und Itachi löst sich im nächsten Moment in Krähen auf. Chiyoki zwinkert verwirrt und dreht sich zu Hidan um. "Ist das normal, sich einfach in Vögel aufzulösen?"

Hidan zuckt mit den Schultern. "Nein, der Uchiha hat einfach nur einen Knall."

"Wenn du das sagst", lacht Chiyoki, die es ein wenig ironisch findet, dass solch eine Aussage von dem Mann kommt, der heute zwei Leute getötet hat. "Komm, ich zeig dir die Bar."

Hidans Mundwinkel bewegen sich nach oben. "Gute Idee."

Chiyoki führt ihn ins Untergeschoss und in die Cocktailbar.

"Bediene dich nach Herzenslust. Wir haben mehr als genug Vorräte."

"Das lass ich mir nicht zweimal sagen", lacht Hidan.

Chiyoki lächelt ihn an. "In der Zeit werde ich mal schauen, wo die Anderen sind." Damit verschwindet sie. Daran stört Hidan sich aber nicht, der einfach mal irgendeine der ganzen Glasflaschen greift und einen großen Schluck nimmt. Dass Wodka so sehr im Hals brennt, kann ja keiner ahnen, der aus einer Welt kommt, in der es keinen gibt. Sei es drum.

"Hey, Deidara", ruft Chiyoki aus, als sie an dessen Tür klopft. "Was willst du?", fragt Deidara, als dieser vorsichtig die Tür aufschiebt. "Hallo sagen."

"Glaub ich dir nicht", meint Deidara und behält sie dabei gut im Auge. "Du brauchst mir nicht zu glauben, Vertrauen ist hier sowieso fehl am Platz." Chiyoki grinst ihn verräterisch an. "Natürlich bin ich nicht nur gekommen, um hallo zu sagen. Vielmehr bin ich interessiert an dir. Du bist der Jüngste bei euch, nicht wahr? Wir sind im selben Alter und doch so verschieden."

"Und was willst du mir damit jetzt sagen?", murrt Deidara. "Dass ich dich gerne besser kennenlernen würde."

"Du lügst ohne mit der Wimper zu zucken." "Wieso denkst du, dass ich lüge?", lächelt Chiyoki zurück. "Ich mag einen Haufen schrecklicher Kunstbanausen gewohnt sein, aber mir ist noch nie jemand begegnet, der so scheinheilig ist."

"Scheinheilig? So hat mich noch nie jemand bezeichnet." "Du hattest nicht mal Skrupel, deinen eigenen Cousin umbringen zu lassen, natürlich wagt es keiner, solche Worte über dich zu verlieren!"

"Achso", lacht Chiyoki auf. "Ja, das macht natürlich Sinn."

Deidara runzelt nur irritiert die Stirn. Normalerweise hätte er schon längst versucht, sie in die Luft zu jagen, aber dann würde auch ihm die Decke auf den Kopf fallen, und darauf kann er verzichten. Vor allem, weil er ein ausdrückliches Explosionsverbot erhalten hat und sich mit Konans Regeln nicht anlegen möchte. Zumindest, wenn man nicht wie Hidan enthauptet enden möchte. Konans Papier ist schärfer als so manches Beil.

"Jedenfalls interessiert mich brennend, was du so in der Freizeit treibst. Es muss doch langweilig sein, die ganze Zeit nur hier herumzusitzen. Möchtest du nicht mit Hidan und mir etwas trinken? Du hast doch sowieso nichts Besseres vor. Wir könnten ein wenig quatschen und uns näherkommen."

Normalerweise hätte Deidara einen solchen Vorschlag sofort abgelehnt, aber ihr manipulatives Lächeln verleitet sogar ihn dazu, es sich ernsthaft zu überlegen. Ihm ist klar, dass sie sich wahrscheinlich nur an seiner zögernden Reaktion aufgeilt, jedoch hat er damit eigentlich gar kein so großes Problem. Er ist tagtäglich in Begleitung von Schwerverbrechern, wie wahrscheinlich ist es, dass er noch mal so eine Chance kriegt? Auch wenn Chiyoki ebenfalls einen gewaltigen Knall hat, spricht eigentlich nichts gegen ein wenig Abwechslung.

"Na meinetwegen", gibt er schließlich mürrisch nach. "Aber dann lass uns doch zumindest nur zu zweit etwas trinken."

"Ich denke, es spricht nichts dagegen", lächelt Chiyoki und greift nach Deidaras Handgelenk. "Lass die Finger-" "Ach, zier dich doch nicht so", meint Chiyoki, als sie den blonden Explosionskünstler bereits mit sich durch die Hotelgänge schleift.

"Ich ziere mich gar nicht!", beschwert er sich lautstark. "Dann komm endlich."

Sie führt ihn in die Küche. "Zwar ist unser Alkohollager im zweiten Untergeschoss, aber natürlich haben wir auch hier oben immer etwas herumliegen. Also, was willst du trinken? Ich hab von Hidan gehört, bei euch ist Sake am gängigsten."

"Mir hängt der Sake langsam zum Hals raus", murrt Deidara. "Na dann, wie wär's, wenn du mal Bier probierst? Du wirkst nicht wie der Typ für so hartes Zeug."

"Ich würde es zumindest mal probieren", entscheidet Deidara sich zögerlich. Obwohl er versucht, sich nichts davon anmerken zu lassen, ist es offensichtlich, dass Deidara nicht ganz so entscheidungsfreudig ist, wie er es gerne wäre. "Na dann." Chiyoki reicht ihm eine Dose Bier, die Deidara irritiert mustert. "Wie öffnet man das?" "Huh? Habt ihr bei euch etwa keine Dosen?", fragt sie überrascht, was Deidara mit einem Kopfschütteln verneint. Chiyoki lächelt und nimmt die Dose aus Deidaras Hand. Sie öffnet sie mit einem Klacks. "So geht das. Jetzt kannst du es einfach trinken."

Deidara mustert den seltsamen Mechanismus einige Momente, bevor er einen Schluck probiert. "Ein eigenartiger Geschmack." "Das dachte ich anfangs auch, es ist recht gewöhnungsbedürftig. Persönlich stehe ich eher auf süßere Getränke. Ein fruchtiger Sekt oder süßer Wein... aber von Zeit zu Zeit habe ich auch nichts gegen ein wenig Abwechslung."

Deidara nimmt einen weiteren Schluck. Einerseits irritiert ihn der Geschmack, andererseits kann er nicht genug davon kriegen. "Wieso gibt es sowas bei uns nur nicht", brummt der Blonde vor sich hin, was Chiyoki zum Kichern bringt. "Wenn es bei euch Bier gäbe, könnte ich es dir ja nicht zeigen", lacht Chiyoki auf.

"Das stimmt wohl", murmelt Deidara, der ungern zugibt, dass es eine spannende Erfahrung ist, einen solch seltsamen, aber neuartigen Geschmack zu probieren.

Chiyoki bringt dem Akatsuki-Mitglied noch einige andere alkoholhaltige Getränke näher. Alles in allem verbringen die beiden noch eine nette Zeit miteinander.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 24 ⏰

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