[𝟒] 𝐖𝐚𝐫 𝐢𝐬 𝐨𝐯𝐞𝐫

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𝐒𝐞𝐮𝐧𝐠𝐢𝐧/𝐉𝐞𝐨𝐧𝐠𝐦𝐢𝐧

𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 𝐑𝐞𝐥𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬𝐡𝐢𝐩❤︎︎

-𝐟𝐥𝐮𝐟𝐟

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„Live in the present, not in the past"

„Minnie jetzt komm endlich!", rief Jeongin aufgeregt seinem Freund zu der (zumindest für ihn) Gefühlte Stunden brauchte um seine Schuhe anzuziehen und zu zubinden. „Ich bin ja da, beruhig dich!", lachte Seungmin, Belustigt über die Ungeduld des jüngeren.

Wie ein kleines Kind. Aber das war ja auch was er so an Jeongin mochte, seine einzigartige Persönlichkeit. An einem Tag war er nur darauf aus Seungmin zu gefallen, an einem interessierte es ihn einen scheiß was andere von ihm dachten. Dann gab es noch die Tage an denen er unglaublich frech war, und die an denen er sich wie ein kleines Kind benahm. So ein Tag war heute.

„Warum brauchst du immer solange?", zeterte Jeongin, während er den etwas größeren Jungen aus der Tür rauszog. Die kalte Luft schlug ihnen angenehm entgegen, sobald sie draußen angekommen waren. Bis eben war das Paar in Seungmins Elternhaus gewesen und hatte einfach ein wenig Musik gehört. Doch nun war ihnen zu langweilig geworden und die beiden beschlossen ein wenig raus, in den Park zu gehen. Grinsend griff Seungmin nach der Hand seines Freundes und verschränkte ihre Finger miteinander. „Ich brauch doch gar nicht lange"

Hier, weit weg von Jeongins zuhause, von seinen Eltern, mussten sie keine Angst davor haben sich wie ein Paar zu verhalten. Sie konnten Hand in Hand durch die Stadt laufen, sich küssen, einfach zusammen Spaß haben ohne die Angst das Jeongins Eltern was herausfanden.
‚Die leben nämlich immer noch halb im 18. Jahrhundert', motzte der jüngere immer wenn sie sich wieder bei Seungmin trafen. Dieser tröstete ihn dann immer damit das er nur noch 3 Jahre warten musste bis er volljährig war und tun konnte was er wollte.
Aber jetzt konnten sie erstmal ihre Jugend zusammen verbringen. Wer weiß was in der Zukunft ist.

Fröhlich hüpfte Jeongin durch den weißen Schnee, wodurch ein leises knirschen entstand. Lächelnd beobachtete Seungmin seinen Freund der sich nun auf den Boden hockte um einen kleinen braunen Hund zu streicheln der aufgeregt an Jeongins Jacke schnupperte und mit dem Schwanz wedelte. Die Besitzerin des Hundes, eine etwa 40 Jährige Frau besah sich das ganze mit einem sanften Lächeln.

„Jeongin komm schon, wir müssen langsam weiter", meldete Seungmin sich nach einer Weile zu Wort, denn Jeongin schien nicht vor zu haben sich von dem Hund zu trennen. Schmollend sah dieser zu Seungmin hoch. „Aber der sieht fast so aus wie du Minnie! Außerdem ist er viel zu süß!"
Ein leises Lachen entkam Seungmins Lippen bevor er schließlich einen protestierenden Jeongin hochzog und ihn mit einem kurzen Kuss auf den Mund zum schweigen brachte. „Ich weiß das Hunde süß sind, babe, aber wir müssen echt weiter sonst können wir den Park streichen."
Schweren Herzens verabschiedete Jeongin sich nun von dem Hund und bedankte sich bei der netten Frau.

Ein paar Stunden später kamen Seungmin und Jeongin komplett ausgelaugt vom ganzen Lachen, aber glücklich, bei Jeongins Haus an. Etwas traurig sah Jeongin zu seinem Freund hoch. „Jetzt muss ich wieder so tun als wärst du nur mein bester Freund...", flüsterte er betrübt und sah wieder auf dem Boden. Es brach Seungmin das Herz ihn so zu sehen, es musste wirklich schwer für ihn sein. Aber beiden war klar das es besser war das seine Eltern es nicht wussten.

Seungmin wollte gerade zum sprechen ansetzten, als die Weihnachtlich geschmückte Haustür brutal aufgerissen wurde und Jeongins Vater wutentbrannt heraus trat. „Yang Jeongin!"
Blitzschnell entwirrte Seungmin ihre Finger und sah, ebenso wie Jeongin zu Mr. Yang, hinter dem nun auch Mrs. Yang auftauchte. Etwas unsicher machte Jeongin einen Schritt näher. „Was ist los Eomma, Appa?"

Kurz sah Mr. Yang ihn missbilligend an. „Stimmt es das du eine Schwuchtel bist?", haute er dann raus, was Jeongin mitten in seiner Bewegung erstarren ließ. „Bitte.. was? Warum glaubt ihr das?"
Nervös sah Seungmin zu seinem Freund und dann zu seinen Eltern. Hatten sie was bemerkt?
„Wir haben Mrs. Han getroffen. Sie meinte das du und", Jeongins Vater sah warnend zu Seungmin, „Seungmin ein süßes Paar wird. Stimmt das? Ist mein Sohn eine schwuchtel?"

Ach du heilige Scheiße. Jisungs Mutter hatte sie verraten? Das war so ziemlich das letzte was man der Frau zutrauen konnte. Wobei, wahrscheinlich wusste sie nichts von Jeongins homophobischen Eltern. Jeongin atmete einmal tief ein und sah dann rüber zu Seungmin. Er würde sich heute trauen. Er würde sich vor seinen Eltern outen. Der 15 Jährige sah entschlossen zu seinen Erzeugern. „Ja, ich bin mit Seungmin zusammen. Aber ich bin nicht schwul, sondern Bisexuell."

„So ein Quatsch!", kreischte seine Mutter nach einer kurzen Schrecksekunde, „Mein Sohn ist keine schwuchtel, wir haben ihn gut erzogen!"
Mit großen Schritten ging Jeongin zu Seungmin, legte seine Hände in seinen Nacken, zog ihn runter und presste seine Lippen fest auf die seines Freundes. Überrascht riss Seungmin seine Augen auf, erwiderte den Kuss aber kurz darauf. Wie könnte er auch nicht, diese Lippen schmeckten nach Gebrannten Mandeln!

Der Kuss hielt für etwa 5 Sekunden, bis Jeongin sich löste und erwartungsvoll zu seinen Eltern sah, die ihn angewidert anstarrten. „Na? Hat's euch die Sprache verschlagen? Im übrigen hat das nichts mit der Erziehung zu tun, sondern mit liebe. Ich liebe Seungmin."
Liebevoll strich Seungmin über Jeongins Handrücken und konnte sich ein verliebtes Lächeln nicht verkneifen. Jeongin hatte noch nie gesagt das er ihn liebt.
„Pack deine Sachen und verschwinde.", zischte Jeongins Vater mit zusammengekniffenen Lippen und starrte das Paar angriffslustig an.
„Gerne."
Mit einem kleinen grinsen küsste Jeongin Seungmins Wange und verschwand dann kurz im Haus nur um 10 Minuten später mit seinem Knall Pinken Koffer im Schlepptau zu Seungmin zu laufen. „Tschüß Eomma, tschüss Appa!", rief er fröhlich, als wurde er gerade gar nicht rausgeworfen sondern ging nur zu einer Übernachtung. Doch alle wussten es besser. Ohne noch etwas zu sagen griff Jeongin nach Seungmins Hand und zog ihn auf den Schneebedeckten Bürgersteig.

Mit leichtem Lächeln und Tränen in den Augen sah Jeongin zu Seungmin hoch, der ihn liebevoll ansah. „Sie haben mich echt rausgeworfen, huh?"
Seungmin nickte. „Es ist vorbei, Jeongin. Es ist vorbei."
Lächelnd umarmte der Jüngere seinen Freund. Seungmin hauchte ihm einen liebevollen Kuss aufs Haar. „Meintest du was du gesagt hast?"
Verwundert löste Jeongin sich von der Umarmung. „Was meinst du?"
„Das du.. mich liebst. Meintest du das?"
Verlegen sah Jeongin zu Boden. „Naja... ja..."
Glücklich griff Seungmin nach seiner Hand. „Sag es nochmal."
„Was? Warum?" „Sag es einfach" „Warum?" „Sag es!" „Was soll ich sagen?"

„Das du mich liebst. Sag mir das du mich liebst. Bitte."
Nervös knabberte Jeongin auf seiner unterlippe. „Ich.. Liebe dich. Und jetzt hör au-„
Sein Satz wurde von Seungmins Lippen unterbrochen die sich gegen seine eigenen schmiegten.
Jeongin hatte nicht mal Zeit den Kuss zu erwidern, da trennte Seungmin ihre Lippen wieder von einander. „Ich liebe dich auch, Jeongin. Sehr sogar."

Nun wurde es wirklich zu viel für den jüngeren. Er schluchzte einmal kurz auf, ehe er hemmungslos anfing zu weinen und sich in Seungmins Arme warf. Dieser drückte ihn mit einem leisen Lachen fest an sich und hauchte einen Kuss auf seine Schläfe. „Es ist alles gut", flüsterte er in sein Ohr.

„War is over."

꧁𝐒𝐭𝐫𝐚𝐲 𝐊𝐢𝐝𝐬 𝐎𝐒 𝐀𝐝𝐯𝐞𝐧𝐭𝐜𝐚𝐥𝐞𝐧𝐝𝐚𝐫⚣ᵇᵒʸˣᵇᵒʸ꧂Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt