Cookie

Kapitel 3

Auf dem Bahnhof tümmeln sich viele Leute. Warten auf ihren Zug, der sie zu ihrer Familie oder sonst wo hinfährt.
Vielleicht auch nach Hogwards. Doch nur weg von hier.
Ich liebe Zugreisen. Sie geben mir das Gefühl, als würde ich all meine Sorgen zurücklassen und in eine unbestimmte Zukunft reisen, sie selbst bestimmen können. Manchmal steige ich einfach in irgendeinen Zug und steige nach einer Weile des Rumträumens aus. Ich suche mir ein Café, das einladend auf mich wirkt und bestelle mir einen Earl Grey und Biskuit. Wenn ich mir denke, dass es sich lohnt, nochmal herzukommen, kommt die Stadt und der Laden auf meine Liste, nachdem ich mich erkundigt habe, wie beides überhaupt heißt.
So habe ich auch das Café gefunden, wo ich Nick hinbestellt hatte. Das mit den wunderbaren Keksen. Wieder stiehlt sich ein verträumter Ausdruck auf mein Gesicht. ,,Denkst du wieder an Kekse, Sam?" Ich schrecke aus meinen Gedanken. Vor mir sitzt Nick. Wir sitzen an einem Viererplatz in einem Zug auf dem Weg nach Manchester.
,,Bin ich schon so leicht zu durchschauen?", frage ich mit einem Lächeln. ,,Nicht ganz, nur wenn es um deine Leidenschaft geht", erwidert er, auch lächelnd. Ich verdrehe die Augen.
,,Was macht Egat eigentlich in Manchester?", frage ich jetzt ernst.
,,Ich habe gehört, dass er dort einen Coup durchziehen will", sagt er schulterzuckend und sieht aus dem Fenster. ,,Was will er da stehlen? Eine Mumie?", frage ich scherzhaft. Nick erwidert nichts. Er sieht nervös aus. ,,Was ist?", frage ich. Dann leuchtet es mir ein und ich reiße meine Augen auf. ,,Nicht dein Ernst", flüstere ich ungläubig, ,,Was will er mit sowas anfangen?" Ich bin wirklich ratlos. Was soll man mit einer Mumie schon machen können?
Nick sieht sich um, ob auch niemand lauschen kann. Doch wir sind die einzigen in diesem Wagon. Trotzdem beugt Nick sich vor und flüstert: ,,Meiner Quelle nach braucht er die DNS der Mumie. Ich weiß aber nicht genau, was er damit vorhat. Vielleicht will er sie ja klonen und sich seinen eigenen Ägypter züchten." Er zuckt mit den Schultern und lehnt sich wieder zurück. Ich runzle die Stirn. ,,Naja, das können wir ihn ja jetzt selbst fragen. Wir sind da."