Kapitel 4♡

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Y/n26

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Y/n
26.04.2017

Als ich mein Bewusstsein wieder erlangte, war ich sofort in Alarmbereitschaft. Meine Augen sind schwer wie Blei, und als ich sie öffnete, sehe ich rein gar nichts. Liegt wahrscheinlich auch an der breiten Augenbinde, die man mir vor die Augen gebunden hatte.

Also wirklich.... Ich wurde entführt.
Irgendwo hinter mir tickt eine Uhr. Sie zeigt mir deutlich das ich noch nicht tot bin. Sie hält mich bei Bewusstsein und ich klammers mich gedanklich fest an das Ticken dieser Uhr. Das Geräusch ist das einzige was ich hören kann.

Meine Hände sind hinter die Stuhllehne gefesselt von den Stuhl auf den ich sitze.

Angstschweiß tropft mir übers Gesicht und ich atme hektisch ein und aus. Die Luft hier ist extrem stickig und fast sogar schwüler als die im Club.

Noch lebe ich. Noch gibt es eine Möglichkeit das hier lebendig zu entkommen...ich muss nur meine Hände befreien....

Zuerst mit Vorsicht, dann etwas hektischer reiße ich an meinen Händen, doch es tut sich rein gar nichts.

Meine Gedanken überschlagen sich und aufeinmal trifft es mich wie der Blitz.
Sind das etwa... Die gleichen Leute die auch Ken, Chifuyu und den Rest umgebracht haben? Haben sie mich entführt damit ich ihr nächstes Opfer werde? Werde ich am nächsten Tag auch auf der Seiten einer Zeitung mit den Todesanzeigen, nachdem man meine zerstückelte Leiche gefunden hat, stehen?

Panik. Herzrasen. Dunkelheit.

Die Luft ist stickig, und ich kann kaum atmen. Meine Hände sind gefesselt, die Kälte der Metallfesseln dringt durch meine Haut.
Entführt.
Dieses Wort hallt in meinem Kopf wider. Wie konnte das passieren? War der Täter wirklich so fokussiert alle ehemaligen Mitglieder von der Tokyo Manji Gang und dazu gehörige Familienmitglieder zu ermorden? War der Mörder vielleicht sogar jemand den ich noch von damals kenne? Ein enger Vertrauter, den ich vielleicht sogar mal bewundert habe?

Ken.
Mitsuya.
Hakkai.
Chifuyu.
Kazutora.
Baji.

Menschen mit der ich meine halbe Lebenszeit verbracht hatte.
Allesamt tot. Ich habe diese Menschen geliebt. Bewundert. Zu ihnen aufgeschaut. Sie waren für mich jederzeit da. Brachten mich zum Lachen. Und jetzt... Werde ich sie vielleicht in wenigen Stunden wieder sehen. Nachdem auch ich ermordet wurde.

Ich habe keine Angst vor den Tod, nur Angst davor was danach geschieht. Ich bin selbst nicht viel besser als der Mörder dieser Personen. Ich habe selbst gemordet. Es hatte mir sogar für einen Bruchteil der Sekunde Spaß gemacht und jedlichen Schmerz vergessen lassen, aber dann merkte ich was für einen riesigen Fehler ich gemacht hatte.

Zigaretten Rauch steigt mir in die Nase und erst jetzt bemerke ich das ich scheinbar nicht alleine in diesen Raum bin. Wieder bricht die Angst über mich ein, diesmal deutlich mehr. Es vergehen genau zehn Sekunden als endlich jemand zu Wort kommt.
„Y/n Ryuguji, richtig? "
Mein Atem stockt als die rauchige Stimme meinen Namen ausspricht. Zögerlich nicke ich und kneife die Augen fest zusammen, beiße mir auf die Lippen, als jemand nach meinen Haaren greift. „Lange nicht gesehen."
Einfache raue Worte, die einen Schauer bei mir verursachen. Die Zeit schlägt still.
„Wer zur Hölle seid ihr?!" Ich beiße kräftig bei meiner Frage auf meine Lippen und schmecke daraufhin einen metallischen Geschmack.

Ein Stuhl wird zurück geschoben und weitere schwere Schritte kommen auf mich zu. Die Hand lässt meine Haare los. Bedrückende Stille, das Ticken der Uhr und mein verdammt rasender Herzschlag.
Von jetzt auf gleich wird mir die Augenbinde abgenommen und reflexartig kneife ich sofort die Augen zusammen um mich an das grelle Licht zu gewöhnen.
Als erstes fallen mir die emotionlosen schwarzen Augen von den weiß haarigen vor mir auf.
Emotionlose, Abgrundtiefe schwarze Augen, bekannte Augen. Mein Herz hört auf zu schlagen.
Wieder steht die Zeit still.

„Mikey?"
I

ch bekomme keine Reaktion. Nicht mal das Gesicht des weiß haarigen verändert sich. Seine Gesichtszüge bleiben weiterhin kalt, nicht mal ein kleines Grinsen erscheint auf seinen Gesicht.
Nein, das hier vor mir ist auf keinen Fall Mikey. Mikey würde sich freuen mich zu sehen. Er würde mich in die Arme nehmen. Er würde nicht zulassen das mir etwas passiert. Das der kleinen Schwester seines besten Freundes etwas geschieht.
Aber Mikeys bester Freund ist tot.
Fast stechender sieht mich er mich mit seinen emotionlosen schwarzen Augen an. Fast so als wäre ich etwas was er aus den Weg haben will, weil er es so sehr hasst.

Mein Blick schweift weiter durch den Raum, ich zähle insgesamt fünf Personen. Bei einen etwas bekannteren Gesicht stocke ich. Hatte ich ihn nicht schon im Club gesehen gehabt? Die Narben an den Mundwinkel von ihn, ziehen meine Aufmerksamkeit komplett auf ihn, bis mir wieder einfällt das ich gefesselt an einen Stuhl sitze und fünf Männer mich aufmerksam und eindringlich beobachten.
Wieder erhöht sich mein Herzschlag und ich bin mir ziemlich sicher das jeder ihn hören kann. Das Ticken der Uhr rückt wegen meinen schweren und panischen Atemzüge in den Hintergrund.

„Seitwann bist du wieder da? "
Fünf Wörter. Eine Frage. Der Stuhl auf dessen der Weiß Haarige bis eben noch gesessen hatte, fällt nach hinten und landet mit einen lauten Knacken auf den weißen Fliesenboden.
„SEITWANN VERDAMMT!?", seine Stimme hallt durch den ganzen Raum und ihn umgibt aufeinmal eine beängstigende Aura.
Mein Atem stockt, meinen Augen weiten sich als eine Waffe entsichert wird.
Jedlicher Menscheninstinkt sagt mir ich sollte so schnell wie möglich die Flucht ergreifen, aber das ist mir ja nicht möglich. Die Alarmglocken schlagen bei mir Alarm. Die Pistole drückt sich an meine Stirn als ich ihn immernoch nicht auf seine Frage antworte. Und dann.... Nur für einen Bruchteil der Sekunde entdecke ich etwas in seinen schwarzen Augen. Angst. Leid. Schmerz.
Er ist genauso ein Mensch wie ich. Vielleicht mag er ein Mörder sein, aber das bin ich auch.
„Du wirst mich nicht töten."

Between BontenWhere stories live. Discover now