Zurück gelassen

46 1 0
                                    

Er steht am Abgrund und blickt hinunter zu den Menschen die dort nur all zu geschäftig ihr leben leben. Ein leben voller Sünde, voller Angst und voller Verzweiflung. Ein Leben wie er es führt, nein, ein Leben wie er es geführt hatt. Bis eben, bis er beschlossen hat es nicht mehr zu leben. Beschlossen seinem Vater und allen andern die ihn verletzt haben den rücken zuzudrehen und einfach aufzugeben. Er hat Angst, fürchtet sich vor dem Ende, erzittert vor dem Urteil das ihm blüht doch er geht noch einen Schritt bis seine Schuhspitzen über den Rand ragen. Noch einmal stark sein bevor er sich seine Schwäche zugesteht. Sich noch einmal etwas trauen bevor er nie wieder stark sein muss, bevor ihn das befreiende nichts empfängt. Den er weis der Schmerz ist zu groß, größer als alles was ihm Hoffnung gibt, größer als er. Er ist schon lange zerbrochen, lange schon kann er nicht mehr aufrecht stehen. Er ist zu schwach um weiter zu kämpfen, eine stille Träne rollt seine Wange hinunter und tropft von seinem Kinn ins nichts. Es tut ihm leid doch er ist nicht der Held in seiner Geschichte er ist nur das Opfer das niemand sieht. Er nimmt die geschundenen hände aus den Taschen und breitet die Arme aus. Wie ein Vogel kann er fliegen, Sekunden lang. Er lässt sich fallen, lässt alles was ihm Angst macht los, er verlässt sie für immer. Wärend er hinunter stürzt, so frei und noch ein letztes mal voll Freude, bleibt auf dem Dach alles das liegen. Dort liegt nun nur noch seine Angst, sein Hass, seine Tränen, seine Sünde und sein Kümmer. Er lässt es zurück und fliegt hinfort. Zu einem unbekanntem Ort.

Meine KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt