Die Sonnenwendfeier hat gerade erst begonnen doch ich musste schon gehen, da meine Mama immer früh ins Bett geht und sie die Einzige Möglichkeit ist, nach Hause zu kommen. Als ich also zum Flammkuchenstand lief, an dem sie half hörte ich jemanden sagen: "Die hat grüne Haare". Ich wusste das ich gemeint war, denn meine Haare waren wirklich grün. Die Stimme gehörte zu einem kleinen Jungen, den ich sah, als ich mich zu ihm umdrehte. "Ja, das hab' ich", sagte ich als ich in die Knie ging um auf Augenhöhe mit ihm zu sein. "Machst du die Haare ab, wenn du ins Bett gehst?", hat der Junge gefragt. Er war noch im Kindergarten und sah ungefähr wie vier aus. Ich fing leicht an zu kichern, denn diese Frage war einfach süß. Ich antowortete: "Nein, die bleiben auf meinem Kopf." Dann fiel mir der kleine Junge neben ihm auf und ich fragte, wie die beiden heißen. Der Junge mit dem ich schon geredet hatte, stellte sich als Carlos vor und der Junge neben ihm hieß Jannick.
Da mir Carlos bekannt vor kam und ich mir sicher war, ihn bei meinem Parktikum im Kindergarten gesehen zu haben, fragte ich ob er im Kindergarten in unserem Dorf sein würde. Auch dies bejahte er und ich sagte: "Weißt du, ich war letztes Jahr bei dir im Kindergarten, wir haben gespielt und wir haben sogar einen Ausflug gemacht."
"Das weiß ich jetzt nochnicht mehr", sagte a'Carlos.
"Damals waren meine Haare, aber noch braun."
"Warst du deshalb beim Friseur?"
Ich lachte leicht, "Ja, der Frisuer hat meine Haare grün gemacht."
"Hast du auch eine Mama?", fragte er dann.
"Ja, hab ich.", sagte ich lächelnd.
"Wie heißt die?"
"Kristina.", sagte ich und er schaute mich an.
"Kristina?"
"Ja."
Carlos drehte sich zu Jannick und flüsterte ihm was ins Ohr. Ich sah zu und es sah einfach nur zu niedlich aus.
"Uhm, wir wollen was fragen.", sagte er.
"Wir fragen zusammen, okay?", sagte er dann zu Jannick.
"Warte fang du an.", fügte er kurz danach hinzu.
Nach einigem hin und her fragte ich: "Was willst du denn wissen?"
Carlos fragte:" Uhm, tust du... heiratest du bald?"
Ich ging davon aus, dass er diese Frage stellte weil ich viele Ringe an meinen Fingern trug und als er fragte musste ich stark grinsen.
"Nein, ich heirate nicht bald. Wieso?"
"Heiratest du irgendwann mal?", fragte er.
"Ja, vielleich heirate ich irgendwann einen Jungen oder vielleicht auch ein Mädchen."
Ich hatte eigentlich keine Zeit mit diesem niedlichen Jungen zu reden, aber er sagte schon: "Warte ich komm gleich wieder, okay?" Bevor ich irgendetwas sagen konnte war er auch schon weg und ich hoffte einfach sehr, dass meine Mama verstehen würde, dass ich nicht einfach weg konnte. Schließlich hat Carlos gesagt er kommt gleich wieder und ich konnte ihn ja nicht einfach nach mir suchen lassen, obwohl ich schon längst weg war.
Nach einer Minute kam er zurück und diesesmal hatte er seinen Papa dabei.
Ich ging wieder in die Hocke und er fragte, was das auf meinen Zähnen ist.
"Das ist meine Zahnspange, die macht meine Zähne gerade.", sagte ich.
"kannst du die raus machen, wenn du ins Bett gehst?"
Wie niedlich seine Fragen doch waren.
"Nein, die muss ich anhaben für ein Jahr und dann sind meine Zähne gerade."
"Kriegst du dann, uhm, neue Zähne?"
Ich lächelte, "Nein, meine Zähne sind dann einfach nur gerade. Weißt du das macht der Zahnartzt in meinen Mund."
Ich konnte sehen, dass sein Papa, dachte ich wäre genervt von ihm, aber ich lächelte einfach nur.
"Papa,... konnen mir noch ein bisschen länger bleiben?", fragte er und ich fand es total süß, dass er wegen mir bleiben wollte.
Ich sagte aber schnell: "Weißt du, ich muss jetzt auch nach Hause."
"Musst du ins Bett?"
"Ja, und du wahrscheinlich auch.", ich lächelte und stand auf.
"Also tschüss Carlos.", sagte ich und wank ihm zu.
"Tschüüüüs!", kam es von ihm.
Ich lächelte seinem Vater zu und verabschiedete mich auch von ihm, bevor ich mich auf die Suche nach meiner Mama machte.
Er war so niedlich.